2024-05-02T16:12:49.858Z

Im Nachfassen
Flugeinlagen wie diese wird man von Tobias Schuh in den nächsten Wochen nicht sehen. Der Nattheimer Torhüter zog sich einen Wadenbeinbruch und einen Bänderriss zu und wird wohl erst im Frühjahr wieder zur Verfügung stehen. Foto: Joachim Bozler / HZ
Flugeinlagen wie diese wird man von Tobias Schuh in den nächsten Wochen nicht sehen. Der Nattheimer Torhüter zog sich einen Wadenbeinbruch und einen Bänderriss zu und wird wohl erst im Frühjahr wieder zur Verfügung stehen. Foto: Joachim Bozler / HZ

Schwere Verletzung bei Nattheims Keeper Tobias Schuh

Bezirksliga: Der Stammtorhüter der TSG Nattheim, Tobias Schuh, erlitt Wadenbeinbruch und Bänderriss.

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Nattheims Torhüter Tobias Schuh zog sich am vergangenen Sonntag im Heimspiel gegen den SV Lauchheim einen Wadenbeinbruch nebst Bänderriss zu und muss operiert werden. Das verschärft beim Fußball-Bezirksligisten zusätzlich die Personalnot. Kommt kurzfristig ein weiterer Torwart?

Mit Verdacht auf Schien- und Wadenbeinbruch war Tobias Schuh am Sonntag ins Heidenheimer Klinikum gefahren worden. Dort stellte sich heraus, dass „nur“ das Wadenbein gebrochen und ein Band gerissen war. Aber auch so kommt der 22-jährige Schlussmann nicht um eine Operation herum. Am Freitag wird ihm in Langenau eine Edelstahlplatte zur Stabilisierung des Wadenbeinbruchs eingesetzt, daneben das gerissene Band festgemacht.

„Die Ärzte sprachen von einem angenehmen Bruch“, berichtete Schuh am Dienstag. Das heißt, dass er voraussichtlich schnell nach der OP wieder mit Reha und Physiotherapie beginnen kann. Wenn alles gut verläuft, kann er möglicherweise „ab der achten Woche wieder draufstehen.“

Ohne direkte gegnerische Einwirkung hatte sich Schuh die schwere Verletzung im Heimspiel gegen Lauchheim zugezogen. „Ich war in der Vorwärtsbewegung und blieb mit dem linken Fuß im Rasen hängen“, beschrieb der Torhüter die Szene. Dass etwas Schlimmeres passiert war, nahm er sofort wahr: „Ich habe es krachen hören.“

Auch für Werner Stutzmann kam die Verletzung überraschend. „Es war kein Zweikampf, kein anderer Spieler war beteiligt. Plötzlich lag er da“, erzählte der TSG-Trainer, der allerdings am Anfangsverdacht eines Schienbeinbruchs sofort zweifelte: „Ich bin ja nicht erst seit ein paar Tagen im Geschäft. Wenn das Schienbein bei dieser Aktion gebrochen wäre, dann hätte es meiner Ansicht nach höchstens ein Drehbruch sein können, wie man ihn ja auch bei Skifahrern kennt.“

Das Schienbein blieb also glücklicherweise heil, dafür aber war das Wadenbein glatt durchgebrochen. „Das konnte man auch als Laie gut auf dem Röntgenbild erkennen“, berichtete Schuh, der in Ulm Fahrzeugtechnik studiert. Die OP am Freitag wird eine ganz neue Erfahrung für ihn sein. „Ich habe noch nie eine Nacht in einem Krankenhaus verbracht“, blieb er von Verletzungen solchen Ausmaßes bisher verschont. Derzeit ist der TSG-Torhüter noch zu Hause in Oggenhausen, muss sein Bein ruhighalten. Mit der augenblicklichen Situation komme er klar, das Schlafen fällt ihm etwas schwer, weil jede Bewegung schmerzt.

Tobias Schuh, der seine ersten Jugendjahre beim RSV Oggenhausen verbrachte, dann in Großkuchen und schließlich bei der TSG Nattheim spielte, denkt jedenfalls nicht daran, seine sportliche Laufbahn zu beenden. „Mit 22 Jahren bin ich ja noch nicht so alt, dass man jetzt aufhören sollte. Ich denke auch nicht, dass ich Angst haben werde, wieder auf dem Spielfeld zu stehen“, sagte er.

Auf seine Rückkehr, die wohl kaum vor Saison-Wiederbeginn im Frühjahr erfolgen kann, freut man sich auch bei der TSG, denn Schuh ist ohne Zweifel ein Leistungsträger in Nattheim. „Für uns ist das der Super-Gau“, meinte gar Pressewart Wilfried Schürle zur Verletzung des Leistungsträgers.

„Er ist unser einziger Torhüter mit konstanter Bezirksliga-Erfahrung“, sagte Werner Stutzmann: „Das war der schlimmstmögliche Ausfall, der uns treffen kann. Auf der Torhüter-Position haben wir kaum Alternativen, Feldspieler sind da einfacher zu ersetzen.“

Nummer eins während Schuhs Abwesenheit – daran ließ Stutzmann keinen Zweifel – wird Kevin Pillmann sein, der bisher hauptsächlich in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kam und in dieser Saison einen Bezirksliga-Auftritt hatte. Beim 4:1-Sieg in Heuchlingen vertrat Pillmann den damals im Urlaub weilenden Tobias Schuh. Die zweite Nattheimer Mannschaft, die in diesem Jahr nur noch zwei Spiele zu bestreiten hat, wird die Zeit wohl mit einem Feldspieler als Torhüter überbrücken müssen, wie Stutzmann sagte.

Angesichts der prekären Situation hat der Trainer freilich auch schon die Fühler ausgestreckt, um kurzfristigen Ersatz für die Position zwischen den beiden Pfosten an Land zu ziehen. Viel verraten wollte Stutzmann noch nicht. Nur soviel: Es könnte kurzfristig ein weiterer Schlussmann hinzukommen, der sofort spielberechtigt wäre. Sicher sei aber noch nichts.

Aufrufe: 011.11.2015, 17:38 Uhr
THOMAS GRÜNINGER / HZAutor