Schweinfurter Fehler - Nürnberger Konsequenz

1. FC Schweinfurt 05 - 1. FC Nürnberg II 1:3 (0:0)
So hatten sich die Schweinfurter das nicht vorgestellt. Zu inkonsequent agierte man vorm gegnerischen Kasten, umso konsequenter nutzte die Club-U21 aber die Fehler des FC 05 zu Beginn des letzten Spieldrittels aus. Zunächst boten der 1. FC Schweinfurt 05 und der 1. FC Nürnberg II den 1.185 Zuschauern im Willy-Sachs-Stadion allerdings eine Spielhälfte mit nur wenigen Torgelegenheiten. Die dickste Chance der ersten 45 Minuten vergab Schweinfurts Tom Jäckel bereits kurz nach Spielbeginn. Nach einem Angriff über links kam der Angreifer aus kurzer Distanz zum Kopfball, den FCN-Schlussmann Alexander Stephan per Superreflex parierten konnte (3.). Danach erspielten sich die Gäste ein Ballbesitzplus, ohne allerdings richtig gefährlich zu werden. Tobias Pachoniks Zuspiel auf Julian Wießmeier brachte dann doch einmal Gefahr vorm Schweinfurter Kasten. Wießmeier hielt den Fuß rein, aber Gegenspieler Simon Häcker konnte die brenzlige Aktion bereinigen (30.). Kurz vorm Seitentausch dann noch einmal der heimische FC. Daniel Mache bediente Michael Kraus per Flanke aus dem Halbfeld, sein Kopfball wurde jedoch ebenfalls stephansche Beute (38.). Nur vier Minuten nach Wiederbeginn fiel dann aber der Schweinfurter Führungstreffer. Simon Häcker wurde auf Höhe der Grundlinie von Jakob Zwerschke zu Fall gebracht und Standard-Spezialist Steffen Krautschneider ließ sich die Chance auf seinen siebten Saisontreffer - den vierten vom Punkt - nicht entgehen (49.).

Den Schweinfurtern verlieh der Führungstreffer sichtlich Selbstvertrauen, Nürnberg geriet nun auch in Sachen Ballbesitz ins Hintertreffen. Doch ein glücklicher Nürnberger Moment in Minute 67 reichte aus, um den Spielstand auszugleichen. Schweinfurt spielte auf Abseits - der erste letztlich spielentscheidende Fehler - Joker Patrick Erras bediente Julian Wießmeier in zentraler Position und der schob Christopher Pfeiffer den Ball ins lange Eck. Und nur fünf Zeigerumdrehungen später war der Nürnberger Doppelschlag perfekt. Schweinfurts Klärungsversuch geriet zu kurz - der zweite FC-Fauxpas - wieder besorgte Wießmeier, diesmal per Flachschuss-Kracher aus der zweiten Reihe, den Treffer für die Cluberer, die sich nun äußerst glücklich schätzen durften, plötzlich in Front zu liegen. Simon Häcker wäre danach beinahe der Ausgleichstreffer gelungen, doch sein Chipball nach Kopfballvorlage von Tom Jäckel landete knapp über den Tor (82.). In den Schlussminuten boten sich den Gästen noch zwei Konterchancen. Erstere vereitelte Christopher Pfeiffer nach einer Zwei-gegen-Eins-Situation gegen Vitalij Lux, letztere nutzte Ivan Knezevic Sekunden später nach einem Lux-Querpass Lux zum 1:3-Endstand - an einem durch und durch bitteren Abend aus Schweinfurter Sicht. Der Fehlstart ist perfekt.
Schiedsrichter: Julian Kreye (Warmensteinach) - Zuschauer: 1.185
Tore: 1:0 Steffen Krautschneider (49. Foulelfmeter), 1:1 Julian Wießmeier (67.), 1:2 Julian Wießmeier (72.), 1:3 Ivan Knezevic (90.+2)



1. FC Schweinfurt 05: Christopher Pfeiffer, Daniel Mache (83. Shaban Rugovaj), Manuel Müller, Michael Krämer, Marco Janz, Kevin Fery, Steffen Krautschneider (77. Ali Yetkin), Michael Kraus (72. Marino Müller), Pablo Pigl, Simon Häcker, Tom Jäckel - Trainer: Gerd Klaus
1. FC Nürnberg II: Alexander Stephan, Manuel Bihr, Tobias Pachonik (83. Julian Pötzinger), Jakob Zwerschke, Tobias Weber, David Spies (64. Patrick Erras), Christopher Theisen, Julian Wießmeier, Tim Wolf (64. Markus Mendler), Vitalij Lux, Ivan Knezevic - Trainer: Roger Prinzen



Da war die Schweinfurter Welt noch in Ordnung: Steffen Krautschneider wird nach seinem Elfmetertreffer von allen Seiten beglückwünscht. F: Scheuring

Vorschau - das Dienstagsspiel:

1. FC Schweinfurt 05 – 1. FC Nürnberg II
(Bilanz: 1 Sieg FC 05 - 3 Remis - 3 Siege FCN - Hin: 3:1)*
Zwei Niederlagen ohne eigenes Tor hat der 1. FC Schweinfurt 05 im neuen Jahr zu beklagen. Dadurch sind die Schnüdel zum Kreis der Mannschaften zu zählen, die noch um den Klassenerhalt kämpfen müssen. Wenn auch der direkte Abstieg im Moment kein Thema ist, so droht wie im vorigen Jahr ein Relegationsplatz. "Wir rechnen damit, dass einige Profis mitkommen. Ich habe auch erfahren, dass Nürnbergs Profitrainier René Weiler zuschauen will. Aber egal: Wer kommt, der kommt", sagt Schweinfurts Coach Gerd Klaus. Der ist nach dem Heimspiel gegen den SV Wacker Burghausen, als die Gäste in der Nachspielzeit noch den 1:0-Siegtreffer erzielten, nur mit dem Ergebnis unzufrieden: "Wenn wir so spielen wie gegen Burghausen und wieder alles reinwerfen, dann können wir auch gegen die Nürnberger bestehen. Ärgerlich war natürlich das Gegentor im Nachgang. Aber wir haben gezeigt, dass wir gegen eine stark verstärkte Mannschaft aus Burghausen, die meiner Meinung nach am Ende mit dem Abstieg nichts zu tun haben wird, mithalten können. Ich habe uns da spielerisch sogar leicht vorne gesehen. Auf alle Fälle war unsere Spielanlage sehr ordentlich. " Daher ist Klaus für die Partie gegen den "kleinen Club" zuversichtlich: "Auch wenn Profis mitkommen, können wir daheim jeden schlagen." Schweinfurt hat seit dem 15. November 2015 - einem 2:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth II - kein Spiel mehr gewonnen, wartet also seit - die Winterpause großzügig mitgerechnet - vier Monaten auf einen Dreier.

Prinzen: »Wir müssen auf körperbetontes Spiel vorbereitet sein.«

Der 1. FC Nürnberg II ist in diesem Jahr bisher auch noch ohne Tor und ohne Punkte und befindet sich in einer ähnlichen Situation wie die Gastgeber. Die Cluberer haben ihren bislang einzigen Auftritt daheim mit 0:1 gegen den TSV Buchbach verloren. Der Treffer fiel ebenfalls erst in der Endphase. Die Gäste haben jahresübergreifend zweimal nicht gewonnen und zweimal keinen eigenen Treffer erzielen können. Nürnbergs Trainer Roger Prinzen ist vor dem Auftritt im Schweinfurter Willy-Sachs-Stadion aber vorsichtig optimistisch: "Entscheidend wird für uns die körperliche und mentale Einstellungen zum Spiel sein. Wir müssen von Anfang an auf ein sehr körperbetontes Spiel vorbereitet sein und sowohl in der Luft als auch am Boden die Zweikämpfe gewinnen." Die Bilanz spricht für Nürnberg II, das bei drei Unentschieden dreimal gewinnen konnte. Schweinfurt war nur einmal erfolgreich. Da war allerdings das 3:1 im Hinspiel. Die Tabellensituation trägt zur Spannung vor diesem Duell bei. Die Prinzen-Elf steht mit 23 Punkten auf einem Relegationsplatz. Die Schweinfurter haben aktuell noch vier Punkte mehr auf ihrem Konto.

• Sperren: Bastian Lunz (FC 05 / Gelb-Rot) - SR: Julian Kreye (Warmensteinach)
• Ausfälle: Bei den Schweinfurtern hat Marinus Müller seine fiebrige Erkältung überstanden, konnte am Wochenende schon wieder mittrainieren. Joe Bechmann ist nach seinem Bänderanriss und Kapseleinriss auch wieder im Training. Für Dienstag wird es aber wohl noch zu knapp", sagt Trainer Gerd Klaus. Bastian Lunz fehlt gelb-rot-gesperrt. Patrick Erras (Bänderverletzung am Sprunggelenk), Patrick Weimar (Fußsohle) und Özgur Özdemir (Achillesferse) fehlen bei den Nürnbergern.
• Vier gelbe Karten: Steffen Krautschneider (FC 05), Rico Preißinger (FCN)

* Die Bilanz berücksichtigt alle im FuPa-System hinterlegten Pflichtspiel-Partien (inkl. Bayerischer Totopokal bis 10/11)