2024-05-10T08:19:16.237Z

Halle
Hände und Schuhspitze am Ball: Selten kamen die Vierradener, wie hier mit Danny Zimmermann, beim 0:4 im Gruppenspiel gegen den späte-ren Turnierzweiten VfB Gramzow (Keeper Mateusz Silewicz sichert in dieser Szene das Leder) zu torgefährlichen Aktionen.  ©Carola Voigt
Hände und Schuhspitze am Ball: Selten kamen die Vierradener, wie hier mit Danny Zimmermann, beim 0:4 im Gruppenspiel gegen den späte-ren Turnierzweiten VfB Gramzow (Keeper Mateusz Silewicz sichert in dieser Szene das Leder) zu torgefährlichen Aktionen. ©Carola Voigt

Schwedt zum dritten Mal in Folge Uckermark-Masters Sieger

Landesligist gewinnt vor 780 Zuschauern | VfB Gramzow überrascht

Landesligist FC Schwedt hat durch ein 2:1 im Finale gegen den VfB Gramzow das 23. Uckermark-Masters für sich entschieden und damit den dritten Erfolg in Serie gelandet. Der Endspielgegner entwickelte sich zum Überraschungsteam des Tages.

Es hätte eine fast "märchenhafte" Geschichte werden können: Florian Andres, der per Kopfball im Auftaktmatch gegen den Penkuner SV für seine Gramzower das erste Turnier-Tor erzielte, wäre beinahe auch zum letzten Schützen des Tages geworden. Doch dagegen hatte Cupverteidiger FC Schwedt etwas: Der Landesligist aus der Oderstadt kassierte zwar im Endspiel das 0:1 von Andres, glich aber wenig später etwas glücklich per Eigentor aus - Nico Hubichs Schuss war noch abgefälscht worden.

Als sich viele der fast 800 Zuschauer schon auf eine Entscheidung im Neunmeterschießen einrichteten, erzielte Dawid Glubs in der Schlussminute das turnierentscheidende 2:1 und machte damit das Cup-Triple des FCS nach 2014 und 2015 sowie den insgesamt neunten Masters-Sieg des Oderstadt-Vereins perfekt.

Bereits in den Gruppenspielen war Final-Kontrahent VfB Gramzow, in der Landesklasse Nord zur Winterpause nur Vorletzter, zur auffälligsten Vertretung avanciert: Das Team von Coach Pascal Högelow trotzte nicht nur dem FC Schwedt ein Remis ab, sondern spielte taktisch sehr diszipliniert, mit harter, aber fairer Zweikampfführung und im Angriff zudem ziemlich effektiv. Das brachte den Gruppensieg vor dem späteren Tagesgewinner aus Schwedt. Uckermarkligist VfL Vierraden konnte der höherklassigen Konkurrenz diesmal nicht das Wasser reichen und musste mit dem letzten Staffelrang vorlieb nehmen. Immerhin gelang später im Mega-Neunmeterduell um Platz 7 mit mehr als einem Dutzend Versuchen beider Teams ein 9:8 gegen Blau-Weiß Gartz.

In der B-Staffel kristallisierte sich schnell heraus, dass Landesliga-Neuling Blau-Weiß Energie Prenzlau auch unterm Hallendach erfolgreich agiert. Drei Siege brachten den unumstrittenen Halbfinalplatz und wohl so ein bisschen auch die Favoritenrolle für den Tagessieg, zumal Liga-Mitstreiter FC Schwedt nicht unbedingt überzeugend seine Gruppenpartien absolviert hatte. Das sollte sich im direkten Duell ändern, das sich für die Halbfinals ergab.

Zunächst aber war die Frage zu klären, wer die Kreisstädter aus der B-Staffel in die Vorschlussrunde begleitet. Das Pendel schlug deutlich in Richtung Schönower SV aus, ehe es zum abschließenden Aufeinandertreffen mit Einheit Strasburg kam. Hierbei musste man schnell zur Überzeugung kommen, dass etliche SSV-Akteure offenbar den Fakt nicht kannten, dass ihnen selbst eine Niederlage mit zwei Treffern Differenz den Halbfinalplatz bringen würde. Mit einer Defensive als sprichwörtliches "offenes Scheunentor" lieferten die Schönower die Basis für drei Einheit-Tore - die Strasburger waren offensichtlich bestens informiert, dass ein 3:0 ihnen die Möglichkeit sogar auf den Masters-Sieg erhalten würde. Sie brachten das Drei-Treffer-Polster jedenfalls über die zwölfminütige Spielzeit und freuten sich fast wie über den Turniererfolg.

Auf dem Weg dorthin wurden sie allerdings dann doch eindeutig von den Gramzowern gestoppt. Pascal Lange, Sören Seethaler und Robin Palow markierten die Treffer zum souveränen Endspieleinzug des VfB. Die Strasburger hatten lediglich einen Latten-Kopfball dagegenzusetzen.

Dramatischer verlief das andere Halbfinale. Der FC Schwedt kassierte bereits nach 44 Sekunden eine Zeitstrafe (wegen eines Torwart-Wechselfehlers, der in Partien zuvor nicht bestraft worden war), überstand diese noch ohne Gegentreffer, kassierte wenig später aber Marc Blumes 0:1. Von den Umständen und dem Willen, den Cup verteidigen zu wollen, jetzt augenscheinlich zusätzlich angestachelt, traf zunächst Torwart Bartosz Klonowski per Distanzschuss, ehe Nico Hubich, Patrick Büchner und Dawid Glubs das 4:1 unter Dach und Fach brachten.

Nach zwei Neunmeterduellen um die hinteren Ränge und dem Prenzlauer 3:1 im "kleinen Finale" gegen Einheit Strasburg folgte im Finale die Neuauflage des Gruppenspiels zwischen VfB Gramzow und FC Schwedt. Wie eingangs bereits geschildert, verlief es äußerst dramatisch, zumal es zwischenzeitlich wegen einer Nasen-Verletzung von FCS-Angreifer Marcin Lapinski rund fünf Minuten unterbrochen wurde.

Die Schiedsrichter, die leider durch teilweise unterschiedliche Regelauslegungen für total vermeidbaren Unfrieden auf dem Feld und drumherum sorgten, sprachen insgesamt sieben Zeitstrafen aus. Die Teams in Überzahl nutzten allerdings nur in einem einzigen Fall die numerische Überlegenheit zu einem Tor.

Im letzten Wettbewerb ermittelten der spätere Sieger Robert Sikorski von Blau-Weiß Prenzlau und Schönows Wojciech Szczupakiewicz (je 5 Treffer) im Neunmeterschießen noch den besten Turnier-Torschützen. Bei den Keepern entschied sich die Mehrzahl der Teams für den Blau-Weiß-Schlussmann Marcin Markiewicz aus der Kreisstadt.

Aufrufe: 029.12.2016, 09:33 Uhr
MOZ.de / Jörg MatthiesAutor