2024-03-28T15:56:44.387Z

Halle
Auch dank der Unterstützung ihrer Fans schafften es die Dasinger in die Endrunde. Gelingt dem Kreisklassisten dort die nächste Überraschung? Der Auftaktgegner SV Egg hat es jedenfalls in sich.   F.: Walter Brugger
Auch dank der Unterstützung ihrer Fans schafften es die Dasinger in die Endrunde. Gelingt dem Kreisklassisten dort die nächste Überraschung? Der Auftaktgegner SV Egg hat es jedenfalls in sich. F.: Walter Brugger

Schwabmünchen in der Favoritenrolle

Bayernligist ist der klassenhöchste Vertreter bei der schwäbischen Futsal-Endrunde +++ Türkspor will endlich die erste Runde überstehen +++ Dasing und Holzkirchen sind mehr als nur Außenseiter

Seit bei der schwäbischen Hallenmeisterschaft nach Futsal-Regeln gespielt wird, dominieren die Allgäuer Teams. In die Siegerliste konnten sich seitdem die SpVgg Kaufbeuren (2014), der BSK Olympia Neugablonz (2015) und die DJK SV Ost Memmingen (2016) eintragen. Der Titelverteidiger ist diesmal schon raus, für Schlagzeilen sorgten im Vorfeld die vermeintlichen Außenseiter wie der Kreisklassist TSV Dasing, der das Turnier am Samstag (ab 14 Uhr) in Günzburg mit dem Viertelfinale gegen den SV Egg an der Günz eröffnet.

TSV Dasing - SV Egg an der Günz

Es sei der „unerwartetste Erfolg“ gewesen, den er bislang in seiner Karriere geholt hatte, sagte Dasings Trainer Jürgen Schmid – und meinte dabei den Sieg bei der schwäbischen Vorrunde in Friedberg. Und so stehen die wieder einmal bei einer schwäbischen Endrunde auf dem Parkett, gut ein Vierteljahrhundert nachdem Hensold, Kedrusch & Co. in der Augsburger Sporthalle für Begeisterung sorgten – und als erster Kreisklassist überhaupt.
Pech für die Dasinger ist, dass am selben Tag auch die A-Junioren in Gersthofen ihren schwäbischen Titelträger ermitteln und auch dort ein TSV-Team vertreten ist. Drei Akteure des Siegerteams von Friedberg – Kaan Ayyildiz, Marco Ruppenstein und Stefan Baumüller – werden bei der Jugend spielen. „Wir haben es den Jungs frei gestellt und sie haben sich für die Junioren entschieden, das ist vollkommen in Ordnung“, erklärte Jürgen Schmid. Auch der 52-Jährige, der sowohl die Aktiven als auch die A-Jugend betreut, hat sich für den Nachwuchs entschieden. „Ich in mit den Junioren in Gersthofen, wenn es sich ergibt, dann düse ich vielleicht mal für eine halbe Stunde nach Günzburg“, so Schmid.
In Günzburg werden sein Co-Trainer Sepp Friedl und Fabian Schmid auf der Bank sitzen und das Team, zu dem mit Jonathan Rettig und Christian Fischer zwei neue Spieler stoßen, betreuen. Es wäre noch ein dritter neuer Akteur vorgesehen gewesen, doch Christoph Schulz musste wegen Knieproblemen passen.
Mit Abteilungsleiter Thomas Fackler auf der Trainerbank bestreitet der SV Egg an der Günz sein erstes Spiel bei einer schwäbischen Endrunde, nachdem sich der Landesligist in Babenhausen durchgesetzt hatte. „Egg ist sicher ein schweres Los, die haben ein unglaublich gutes Spielermaterial. Andererseits haben wir in dieser Hallensaison auch schon gute Mannschaften und den einen oder anderen Landesligisten geschlagen“, sagte jedoch Dasings Coach Schmid.

Türkspor Augsburg - SV Holzkirchen

Das Ziel klingt zunächst bescheiden. „Wir wollen das erste Spiel überstehen“, sagt Hasan Senyuva. Das dienstälteste Vorstandsmitglied des Fußball-Landesligisten Türkspor Augsburg erklärt dies nicht grundlos. Sein Team nimmt zum dritten Mal in Folge an der schwäbischen Futsalendrunde teil.
Die Erfahrungen der vergangenen Auftritte verliefen nämlich ernüchternd. Vor Jahresfrist flog der Favorit gegen den Allgäuer Kreisligisten FC Türksport Kempten mit 2:3 aus dem Turnier, zwölf Monate zuvor setzte es gegen das leicht verstärkte Landesliga-Team des FC Memmingen eine 5:8-Niederlage nach Sechsmeterschießen. Insofern ist Senyuvas Wunsch vor dem Duell mit dem Rieser Kreisligisten SV Holzkirchen nur allzu verständlich, wenn die Augsburger zu ihrem Viertelfinale antreten. Im Vergleich zum Vorrundenturnier in Meitingen, das Türkspor gewann, fehlt diesmal der verhinderte Tobias Heikenwälder. Dafür stößt Moustapha Salifou dazu. „Der wird eine echte Bereicherung sein“, ist sich Senyuva sicher. Schließlich weist Salifou reichlich Profi- und als Ex-Nationalspieler Togos sogar WM-Erfahrung auf.
„Die Teilnahme an der Schwäbischen ist ein Erlebnis, das sich die Spieler erarbeitet haben. Natürlich wäre es toll, die erste Runde zu überstehen, aber die Favoritenrolle liegt eindeutig bei Türkspor“, meint Holzkirchens Abteilungsleiter Dieter Jackwerth, der von bereits 70 angemeldeten „Schlachtenbummlern“ berichtet. Es sind voraussichtlich alle Spieler an Bord, nur hinter Tobias Rau steht ein verletzungsbedingtes Fragezeichen.

TSV Schwabmünchen - SC Bubesheim

„Mir ist ein Gegner so recht wie der andere. Wir müssen auf jeden Fall gewinnen, da wir ja das Turnier als Sieger verlassen wollen“, sieht es Markus Hanisch, der die Schwabmünchner unterm Hallendach coacht, pragmatisch. Das sind hochgesteckte Ziele für den Bayernligisten, der erst einmal im Endspiel stand und damals 2001 mit einem knappen 7:6 gegen den TSV Landsberg gewannen. Doch diesmal ist der Anspruch hoch, schon deshalb, weil der Verein der höchstklassigste in der Konkurrenz ist. „Wir wollen auf gar keinen Fall ein schlechtes Bild für den TSV abgeben“, so Hanisch, der die bestmögliche Truppe aufbieten will. Es ist nur ein Spieler aus der zweiten Mannschaft dabei: Manuel Britsch, der schon bei der Vorrunde in Stadtbergen am Ball war. Eventuell kommen auch noch Daniel Raffler und Felix Kling dazu. „Das steht aber noch nicht fest“, so Hanisch, der sich auf das Turnier freut: „Die Stimmung im Team ist bestens, auch wenn wir wenig in der Halle trainieren konnten. Wir haben aber trotzdem gute Futsaler dabei.“
VIzemeister 2014, Halbfinalist 2015 - in der Halle sind die Bubesheimer auf jeden Fall ein Titelkandidat. Zumal sich der Bezirksligist in Günzburg bestens auskennt. Schließlich gewann der SCB das Qualifikationsturnier an gleicher Stelle.

BSK Olympia Neugablonz - SSV Glött

Nach dem sensationellen Vorrundensieg in Wertingen vor einer Woche sind die Glötter zum dritten Mal in ihrer Geschichte bei der Endrunde vertreten. Ein Erfolg der nicht hoch genug zu bewerten ist, weiß auch SSV-Abteilungsleiter Daniel Grimminger: „Ich sehe das als große Werbung für unseren Verein, das Ganze ist ja kein alltägliches Ereignis für einen Amateurklub wie wir er sind.“ Denn die ersten beiden Teilnahmen liegen lange zurück. Bei der Premiere 1980 schrammte die SSV nach einer 2:3-Niederlage gegen den FC Augsburg nur knapp am Endspiel vorbei, 1981 verloren die Lilien beide Partien gegen den BSK Olympia Neugablonz (3:4) und den TSV Haunstetten (2:3).
Gegen Neugablonz geht es auch diesmal. „Ein sehr schwieriger Gegner“, so Grimminger über die Futsal-Spezialisten aus dem Kaufbeurer Stadtteil. Der coachende SSV-Trainer Stefan Schneider freut sich mit seinen Jungs auf die Atmosphäre und Eindrücke dieses Ereignis: „Das ist eine Riesengeschichte für uns, vor allem nach einer so langen Zeit. Wir gehen völlig zwanglos in dieses Turnier. Die Jungs sollen Spaß haben und mutig spielen. Wenn es nach der ersten Runde schon zu Ende sein sollte, dann ist es halt so.“
Schneider trägt in Günzburg die alleinige Verantwortung an der Seitenlinie, da sein Trainerkollege Markus Rolle im geplanten Urlaub weilt. Neben Rolle muss Glött auch auf seinen besten Hallenkicker Daniel Stredak verzichten, der sich im Vorrundenturnier die Schulter ausgekugelt hat. Was auch mit Blick auf die Frühjahrsrunde bitte ist, denn der Angreifer wird den Lilien im Abstiegskampf vermutlich längerfristig fehlen.
BSK-Trainer Günter Bayer kann über Glött nichts sagen, der Gegner ist im total unbekannt. „Im ersten Spiel muss man schauen, wie man ins Turnier kommt. Zu den Titelanwärtern zähle ich Egg, Schwabmünchen und Bubesheim“, sagt er. Sein Torhüter Dennis Starowoit meint derweil: „Wir sind richtig heiß und wollen wieder weit kommen.“

Aufrufe: 014.1.2017, 07:01 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor