Schöneiche und Neuenhagen gewinnen Junioren-Endspiele

"Im vergangenen Jahr lief hier alles super. Klosterdorf hat sich wieder beworben, warum sollten wir es da nicht wieder machen?", äußerte Waldemar Musiol, Nachwuchschef des Fußballkreises Ostbrandenburg. Mehr als 10 000 Euro hat der Kreisverband in die Finals der acht Nachwuchs- und fünf Erwachsenenwettbewerbe gesteckt. Alle Teilnehmer gingen, mehr oder weniger freudig, mit Medaille nach Hause und auch die Schiedsrichter erhielten für ihren Einsatz eine bleibende Erinnerung.

In Erinnerung hatten die D-Junioren des FC Rot-Weiß Neuenhagen vor dem Endspiel gegen den Storkower SC eine knappe Pokalfinalniederlage von 2014 gegen die TSG Rot-Weiß Fredersdorf-Vogelsdorf. "Ich denke, dass wir das diesmal besser machen", sagte der Neuenhagener Co-Trainer Dirk Albrand vor dem Anpfiff. Diesmal trafen sie auf den aktuellen Vizekreismeister. Nur der 1. FC Frankfurt III hatte sich noch vor den kleinen Storkowern platziert. "Es war schon eine klasse Saison, die wir hier heute noch gern krönen würden. Aber gegen Neuenhagen wird es verdammt schwer", sagte SSC-Coach Dirk Thieme. Er wusste wovon er sprach, erst vor zwei Wochen verloren seine Spieler 3:5 in der Meisterschaft gegen die Rot-Weißen. "Aber vielleicht wird es ja ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk für unseren Co-Trainer Marcel Krüger", hoffte er.

Ohne Abtasten starteten beide Teams gleich voll durch. Nach einer Flanke vors Storkower Tor behielt Chris Bierwind die Übersicht und zirkelte den Ball über Keeper Leon Augustin hinweg zum 1:0 für Neuenhagen ins Tor (3. Minute). Kurz danach versenkte Lennard Donath nach Freistoß mit Unterstützung der Storkower Abwehr den Ball zum 2:0 (6.). Doch schon im Gegenzug verkürzte nach schönen Zusammenspiel mit Alessandro Bacinski der flinke Max Bürgel auf 1:2 (7.).

Offensives Spiel forderte der Storkower Trainer von seinen Schützlinge und das taten sie auch. Jedoch nicht bissig genug, so dass die Neuenhagener leichtes Spiel hatten, die Angriffe abzuwehren. Bei Ballbesitz suchten sie schnell ihr Heil im Kontern, jedoch standen die kleinen SSC-Kicker hinten sicher.

Nach dem Wechsel drückten die Storkower mächtig auf den Ausgleich. Teils waren powerplayartige Szenen in der Neuenhagener Spielhälfte zu beobachten. Doch die SSCer agierten nicht entschlossen vorm Tor, so dass nach dem Schlusspfiff der Gegner jubeln konnte.

"Doppelter Vize hört sich nach Verlierer an, aber ich sehe das ganz anders. Die Jungs haben großartig gekämpft und beim nächsten Mal haben sie das Quäntchen mehr Glück", resümierte Dirk Thieme, der sofort seine erschöpften Spieler tröstete. "Der Sieg war hart erarbeitet", befand Dirk Albrand, bevor er zur großen Jubelorgie zu seinem Team musste. Ein Kuchen mit dem kunterbuntem Schriftzug "Pokalfinale 2016" wartete auf den Anschnitt.

Nahezu fassungslos vor Freude war Trainer Jörg Hillert von Germania Schöneiches B- Junioren nach dem Schlusspfiff des Finales im Fußballkreispokal. "Ich hatte es gehofft, aber es war im voraus nicht mit einem Sieg zu rechnen", sagte er im Freudentaumel. Immer wieder musste er Glückwünsche nach dem klaren 4:1-Sieg über Union Frankfurt entgegennehmen. Schon früh ging der Sieger der Platzierungsrunde durch ein Eigentor vom Unioner Leon Schröter (11. Minute) und dem Treffer eine Minute später von Nicolas Barth 2:0 in Führung. Von dem Schock des Doppelschlages erholten sich die Frankfurter, Dritter der Meisterrunde, lange Zeit nicht. Nach vorn lief kaum etwas konstruktiv zusammen. Hinten musste Union auf die immer wieder gefährlich vor das Tor kommenden Schöneicher mächtig aufpassen.

Nach der Pause trat Frankfurt engagierter auf. Doch Germania hielt hinten dicht und startete selbst gefährlich in die Spitze. Nach den Toren von Angelo Küter (71.) und dem gerade erst ins Spiel gekommenen Dennis Paul (75.) zum 4:0 war jedem klar, dass die Partie entschieden ist. Tom Borchardt gelang zwei Minuten vor Schluss lediglich noch der Ehrentreffer für Union.

"Ich bin schon enttäuscht. Wir haben einfach die Zweikämpfe nicht angenommen. Schöneiche hat mehr gezeigt, dass sie gewinnen wollen. Glückwunsch", sagte Unions-Coach Rener Drescher. Strahlend sah Germanias Trainer Jörg Hillert "seinen Jungs" bei der Siegerehrung zu. "Wir haben einige Zeit gebraucht, um uns zu finden. Es ist eine sehr junge Mannschaft, mal schauen, wohin die Reise noch geht."