2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Da war die Welt noch in Ordnung: Das jüngste Flutlichtspiel in der Gersthofer Arena gewann der TSV im Juli noch mit 3:1 gegen Wertingen. Vor dem Derby gegen Neusäß ist von der Euphorie nur noch wenig übrig.	    F.: Marcus Merk
Da war die Welt noch in Ordnung: Das jüngste Flutlichtspiel in der Gersthofer Arena gewann der TSV im Juli noch mit 3:1 gegen Wertingen. Vor dem Derby gegen Neusäß ist von der Euphorie nur noch wenig übrig. F.: Marcus Merk

Schöne Erinnerungen

Beim bislang einzigen Flutlichtspiel siegte der TSV Gersthofen +++ Stadtwerke streben ersten Heimsieg an +++ Aystetten lässt sich bei Trainersuche Zeit

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Mit dem Derby zwischen dem TSV Gersthofen und dem TSV Neusäß startet die Bezirksliga Nord in den zwölften Spieltag - und die Gersthofer setzten dabei auf die Magie des Flutlichts, um die Trendwende zu schaffen. Zuletzt ging es für den Landesliga-Absteiger in der Tabelle immer weiter nach unten. Ganz oben ist derweil der SC Bubesheim, der beim TSV Nördlingen II auf dem Prüfstand steht. Ein Wiedersehen mit seinem Ex-Klub feiert der Affinger Keeper Philipp Pistauer.

TSV Gersthofen - TSV Neusäß (Fr 19:00)
(Bilanz seit 2001: 4 Siege Gersthofen - 1 Remis - 1 Neusäß)
Für einen Fußballer sind sie – neben Toren und Siegen, versteht sich – das Salz in der Suppe: Fluchtlichtspiele. Passenderweise findet das Derby unter diesen Bedingungen statt. Das sorgt selbst beim zuletzt arg gebeutelten Gastgeber aus Gersthofen für ein Kribbeln, wie Trainer Eddy Keil zugibt: „Das ist ein Highlight für die Jungs, ich hoffe, dass viele Zuschauer kommen. Vor allem die Spiele in Gersthofen sind immer was Besonderes. Und an unser letztes Flutlichtspiel denke ich gerne zurück.“
Kein Wunder: In dem Eröffnungsspiel der Bezirksliga Ende Juli gewann der neu formierte TSV Gersthofen mit 3:1 gegen den Nachbarn aus Wertingen. Der Auftakt in eine berauschende Saison war das Spiel aber mitnichten: Gut zwei Monate später ist von der Euphorie nur wenig übrig geblieben, zuletzt setzte es zwei bittere Niederlagen, der Verein rutschte auf Rang elf ab, bei Punktgleichheit zu den Abstiegsrängen. Anfang der Woche gab Eddy Keil zu, dass er nicht erwartet hätte, „dass es so hart kommt“.
Damit meint der Übungsleiter weniger die sportlichen Leistungen seiner Mannschaft, sondern die Verletztenmisere: Teilweise standen zehn Spieler nicht zur Verfügung. Mittlerweile kommen aber immer mehr zurück: Bis auf Max Reiser (Knorpelschaden) zeigten sich alle Spieler in den vergangenen Tagen schon wieder im Training. Keil hofft, dass der Konkurrenzkampf im Kader sich auswirkt: „Onur Gezgin ist wieder fit und wird von Anfang an spielen. Bei Nicolas Korselt wird es nach einer Erkältung wohl noch nicht für viel reichen.“ Vor Neusäß hat Keil großen Respekt: „Das ist eine Top-Mannschaft, die garantiert am Ende unter den ersten fünf sein wird.“
Seiner Mannschaft kann Keil aber trotz der Misere nur einen Vorwurf machen – nämlich den, ihre vielen Chancen nicht genutzt zu haben. „Vielleicht verkrampfen einige der Spieler. Wir bräuchten nur ein Erfolgserlebnis.“ Diese Einschätzung teilt auch der Sportliche Leiter beim TSV Neusäß, Günter Hausmann. Er meint: „Gersthofen ist nicht so schlecht, wie die jüngsten Ergebnisse zeigen. Vor allem gegen Wemding hätten sie nicht verlieren müssen.“
Insofern glaubt Hausmann auch nicht, dass die jüngsten Gersthofer Pleiten den Neusässern in die Karten spielen. Auf die Kulisse freut sich Hausmann schon eher: „Es dürften mehr Zuschauer kommen. Zudem sind Spiele gegen Gersthofen etwas Besonderes. Ich kenne Eddy Keil aus meiner Zeit beim FCA noch ganz gut, auch die Spieler kennen sich untereinander.“ Für Erleichterung hat bei Hausmann unter der Woche das Treuebekenntnis seines Trainers Marco Löring gesorgt, der bei Aystetten im Gespräch gewesen sein soll. Er betont aber auch: „Wir haben ein absolut vertrauensvolles Verhältnis. Ich habe davon im Urlaub gehört und mich nicht bei Marco gemeldet, weil er sich nicht bei mir gerührt hat. Das hätte er getan, wenn etwas dran gewesen wäre.“
Über die Wertschätzung von Keil freut sich Hausmann: „Das ist schön zu hören. Es ist aber auch klar dokumentiert, dass es der Anspruch unseres Vereins ist, am Ende auch tatsächlich unter den Top-Fünf zu stehen.“ Die beste Möglichkeit, diesen Anspruch zu untermauern, wäre natürlich ein Sieg gegen den TSV Gersthofen.
Schiedsrichter: Daniel Uhrmann (Kaufbeuren)


Stadtwerke SV Augsburg - TSV Wemding (Sa 15:00)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Gute Laune herrscht beim Stadtwerke SV nach dem 2:1 beim bisherigen Tabellenführer Cosmos Aystetten. „Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie selbst gegen Spitzenklubs bestehen kann. Wir haben in Neusäß und gegen Bubesheim unentschieden gespielt und jetzt in Aystetten gewonnen. Sieben unserer neun Punkte haben wir auswärts geholt“, zeigte sich Vereinsvorsitzender Peter Billy von der Bilanz seiner Truppe sehr angetan.
„In Aystetten war ich mit dem Defensivverhalten und dem kämpferischen Einsatz meiner Mannschaft sehr zufrieden. Auch gegen Wemding wird eine starke Leistung notwendig sein. Die Einstellung unsere Spieler stimmt und wir wollen endlich auch den ersten Heimsieg“, gibt Spielertrainer Ajet Abazi die Richtung für das erste von zwei aufeinanderfolgenden Heimspielen vor.
Aber auch die Schützlinge von Wemdings Trainer Jens Meckert weiter in der Erfolgsspur bleiben. Das jüngste 3:2 gegen Gersthofen war zwar am Ende etwas glücklich, „doch auch solche Spiele muss man erst mal gewinnen“, meint Meckert. Zu Saisonbeginn sei der TSV für gute Leistungen nicht belohnt worden, so gleiche sich alles wieder aus. Und generell meint der Coach: „Wir haben 17 Punkte, das ist sehr sehr gut.“ In dieser ausgeglichenen Liga sei jede Woche alles möglich, was auch der vergangene Spieltag mit seinen überraschenden Ergebnissen gezeigt habe. „Umso wichtiger für uns, regelmäßig zu punkten.“ Fehlen werden ihm dabei Marco Kaufmann und Konrad Reicherzer. Manuel Heuberger ist wieder fit.
Schiedsrichter: Manfred Reuter (Zusamaltheim)


FC Günzburg - BC Adelzhausen (Sa 15:00)
(Bilanz seit 1997: 0 Siege Günzburg - 1 Remis - 3 Siege Adelzhausen)
Böse unter die Räder gekommen ist der FC Günzburg am vergangenen Sonntag. Beim bis dahin zu Hause sieglosen TSV Wertingen setzte es ein 1:5-Klatsche. Diese deutliche Schlappe will die Nan-Truppe nun gegen den BC Adelzhausen wieder wettmachen. Allerdings hat der Gast da durchaus etwas dagegen. BCA-Abteilungsleiter Jürgen Dumbs formuliert das Ziel: „Wir wollen nicht mit leeren Händen zurückkommen. Ein Punkt wäre in Ordnung.“ Der BCA wartet seit vier Spielen auf einen Sieg, dennoch befindet er sich mit einer ausgeglichenen Bilanz von drei Siegen, fünf Unentschieden und drei Niederlagen weiterhin im Soll, wie Dumbs bekundet. Der BCA-Vorsitzende Andreas Asam richtet den Fokus auf das Hauptziel und kann deshalb die leicht negative Stimmung in der Mannschaft momentan wenig verstehen. „Natürlich haben wir in den letzten Spielen das aufgebaute Polster etwas aufgebraucht, doch wir stehen weiterhin drei Punkte über dem Strich. Das zählt letztlich am Saisonende“, sagt Asam.
Im Heimspiel gegen Affing zeigte sich der BCA streckenweise verbessert gegenüber den Vorwochen, auch wenn immer wieder kleinere Unsicherheiten zu spüren waren. Am Ende stand beim 1:1 ein verdienter Punktgewinn zu Buche, aufgrund der guten zweiten Hälfte und der zwischenzeitlichen Führung nach 65 Minuten wäre sogar ein Sieg drin gewesen. Doch weil der BCA kein zweites Tor nachlegte und hinten ein unnötiges Gegentor kassierte, gab es ein leistungsgerechtes Remis.
Coach Brysch wird personell wieder umbauen müssen. Die Bereitschaftspolizisten Michael Albustin und Tobias Fendt haben Dienst, außerdem wird Kapitän Christoph Mahl wegen muskulärer Probleme nicht spielen können. Für Torwart Jürgen Dumbs käme ein Einsatz noch zu früh. Wenigstens kehrt Torjäger Sebastian Kinzel wieder zurück.
Schiedsrichter: Matteo Heiß (Inningen)


TSV Nördlingen II - SC Bubesheim (Sa 15:00)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Nach dem elften Spieltag steht der SC Bubesheim zum ersten Mal in dieser Saison an der Tabellenspitze. Beim Gastspiel in Nördlingen sind die Bubesheimer in der Favoritenrolle, schließlich gabe sich mit dem Auftritt beim 6:0-Erfolg gegen den FC Lauingen eine beeindruckende Bewerbung ab.
Nur einmal in dieser Saison (am ersten Spieltag) lag der TSV Nördlingen II vor dem SC Bubesheim. Ein Spieler des SCB spielte auch schon beim TSV Nördlingen, nämlich Raphael Wende, der eigentlich der Kapitän ist, aber wegen Verletzung einige Wochen nicht spielte und vergangene Woche erstmals wieder auf der Bank saß.
Blieben die Rieser bislang weitgehend von Verletzungen verschont, so trifft es sie nun knüppeldick: Wegen leichterer Blessuren fehlten Dominik Kohnle und Robin Helmschrott beim Mittwochstraining. Auch Andreas Kaiser beendete die Partie gegen Neusäß angeschlagen. Matthias Gröger knickte im Training um und hat seitdem einen angeschwollenen Knöchel. Daneben fehlen aus privaten oder beruflichen Gründen Michael Langer, Torwart André Behrens und Christian Leibhard. „Wir lassen uns von diesen äußeren Umständen nicht schon vor dem Spiel nach unten ziehen“, erklärt Trainer David Wittner, der in den letzten Spielen eine spielerische Verbesserung seiner Mannschaft registriert hat.
Schiedsrichter: Lukas Lang (Höhenberg)


Dominic Britsch (in Rot) hinterließ zuletzt einen guten Eindruck, nun fällt er verletzt aus. F.: Michael Eberle

FC Affing - SV Cosmos Aystetten (So 15:00)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Wie unbefriedigend der Saisonverlauf bisher für den FC Affing war, lässt sich an den Reaktionen nach dem 1:1 gegen den BC Adelzhausen ablesen. Der Vorsitzende Robert Lindermeier, Abteilungsleiter Markus Berchtenbreiter und Spielertrainer Metin Bas, keiner der Verantwortlichen wollte allzu hart mit den Fußballern ins Gericht gehen. In Affing backt man kleinere Brötchen, ist mit weniger zufrieden.
Allgegenwärtig ist das Bemühen, im Verein bessere Stimmung zu verbreiten und Untergangsszenarien wegzuwischen. Unruhe kann niemand gebrauchen, erst recht nicht der Trainer, der die schwierige Mission Klassenerhalt erfüllen soll. Vor dem Heimspiel gegen Cosmos Aystetten sieht Fußball-Chef Berchtenbreiter Fortschritte. Ebenso Bas, der darauf verweist, immerhin seit vier Spielen ungeschlagen zu sein. „Wir waren die Schießbude der Liga, jetzt kassieren wir nur noch wenige Tore“, sagt Bas. Tatsächlich scheint die Dreierkette mit Michael Albrecht im Zentrum sich einzuspielen. Zusätzliche Stabilität verleihen die defensiven Arbeiter Alexander Chetschik und Hakan Celik. Defensive Ordnung kann die Grundlage sein, die untere Tabellenregion zu verlassen.
Die wenigen Gegentore sind allerdings nur die halbe Wahrheit. Ein Punkt gegen den Abstiegskandidaten Wertingen und ein Punkt gegen das zuletzt arg schwächelnde Adelzhausen waren in Affings prekärer Situation fast schon zu wenig. Bas hat Mängel ausgemacht. „Wir müssen unsere Chancen besser nutzen“, sagt er. Oft fehle einfach das Quäntchen Glück. Bitter für den Trainer, dass just in der Phase, in der sich eine Stammelf zu formen beginnt, eine Stütze wegbricht. Dominic Britsch sorgte zuletzt auf der rechten Offensivseite für mächtig Betrieb. Gegen Adelzhausen musste er zur Pause raus, in der Schulter ist womöglich eine Sehne gerissen. „Dass er fehlt, tut uns weh“, betont Trainer Bas. Fraglich ist gegen Aystetten auch der Einsatz von Eugen Kunz, der sich als Belebung der Offensive erweist, gegen Adelzhausen traf er zum 1:1.
Jammern will Bas trotz der Ausfälle nicht, vielmehr will er sich am Beispiel der Stadtwerke Augsburg orientieren. Das Tabellenvorletzte hat das Spitzenteam zuletzt geschlagen. „Sie haben es vorgemacht, wie man Aystetten schlägt“, bekräftigt Bas.
Für einen seiner Schützlinge gibt es ein schnelles Wiedersehen mit seinen Ex-Kameraden. Kurz vor dem Ende des Transferfensters war der langjährige Aystetter Schlussmann Philipp Pistauer nach fünf Jahren bei den Cosmonauten zum FC Affing gewechselt. Dem Vernehmen nach soll es kein Abschied im Guten gewesen sein, nachdem Pistauer seinen Platz im Tor an den Neuzugang Deniz Eryildirim verloren hatte.
Sponsor und Abteilungsleiter Thomas Pflüger wehrt sich aber dagegen, die Partie zu sehr mit dem ehemaligen Schlussmann in Verbindung zu bringen: „Es geht hier nicht um Pistauer, sondern um Aystetten und Affing.“ Halb im Spaß fügt er hinzu: „Ich hab’ ihm schon gesagt, dass wir ihm ein paar Dinger reinhauen werden, dann hat sich das Thema ohnehin schnell erledigt.“ Tatsächlich geht es für Aystetten darum, nach der Niederlage gegen Stadtwerke wieder in die Spur zu kommen und dorthin zurückzukehren, wo man bereits eine Woche lang stand: an die Spitze der Tabelle. Dabei mithelfen soll Mittelfeldspieler Holger Eweka, der nach seinem Urlaub wieder zur Verfügung steht. Pflüger freut sich über dessen Rückkehr: „Ob er jetzt das ganze Spiel helfen kann, glaube ich eher nicht. Schließlich hat er jetzt vier Wochen nicht trainiert. Aber für eine Halbzeit müsste es schon reichen.“
Positiver Nebeneffekt von einer Eweka-Rückkehr: Max Drechsler, der zuletzt im defensiven Mittelfeld aushalf, wäre wieder frei für die Sturmspitze. Weil auch Boubacar Kante wieder fit ist, hätte Trainer Christian Braun die Qual der Wahl in der Offensive. Schließlich ist auch Thomas Hanselka wieder fit. Eine Sturmreihe mit ihm, Drechsler und Kante gehört zum Besten, was die Liga zu bieten hat.
Als Interimstrainer will Pflüger Christian Braun übrigens nicht mehr bezeichnen: „Er bleibt bis auf Weiteres unser Trainer. Es könnte gut sein, dass das bis zur Winterpause auch so bleibt.“ Die Suche nach einem neuen Coach soll aber weitergehen: „Das ist aber nicht so einfach, weil unser Wunschkandidat gerade einen Vertrag bei einem anderen Verein hat.“ Gespräche soll es aber weiter geben, auch mit anderen Kandidaten.
Schiedsrichter: Fabian Saliger (Bad Wörishofen)


TSV Dinkelscherben - TSV Wertingen (So 15:00)
(Bilanz seit 1999: 9 Siege Dinkelscherben - 4 Remis - 13 Siege Wertingen)
Wenn man ein Derby beim rivalisierenden Nachbarn verliert und kurz vor Schluss auch noch einen Elfmeter vergibt, könnte das eine Mannschaft auf einmal aus der Bahn werfen. Dinkelscherbens Trainer Michael Finkel hofft, dass die 1:2-Pleite in Zusmarshausen aber schnell aus den Köpfen verdrängt wird. „Nicht lange nachkarten“, wünscht sich der 37-Jährige deshalb. Sein Team nimmt er trotz der schwachen Leistung in Schutz: „Sicher stinkt jedem die Derbyniederlage. Es ist alles zusammengekommen und wir haben auch kein gutes Spiel gemacht. Doch nun gilt es, wieder die Kurve zu kriegen.“
Trotz des jüngsten Rückschlags stehen die Lila-Weißen weiterhin richtig gut im Klassement da. Doch nachgekartet wird schließlich nicht. Etwas weiter unten – und zwar auf dem Relegationsplatz – finden sich dagegen die Gäste aus Wertingen wieder, die zur neuen Saison einen Umbruch vollzogen hatten. Neu-Trainer Markus Haindl musste seinen Kader nach einigen Abgängen mit vielen talentierten, aber noch sehr jungen Spielern aufbauen. „Vielleicht haben sie bislang ein wenig unter ihren Möglichkeiten gespielt“, sagt Finkel, der aber „einen Gegner mit breiter Brust“ erwartet. Denn die Judenberg-Kicker haben vergangene Woche einen ebenso überraschenden wie überzeugenden 5:1-Sieg gegen den FC Günzburg geschafft.
Nicht optimal war die Trainingswoche bei den Lila-Weißen. Beim Dienstagstraining konnten berufs- und verletzungsbedingt nur neun Spieler mitmachen. Immerhin kehren zum Wochenende wieder Abwehrspieler Lukas Hörtensteiner und Offensivmann Dominik Mayrock zurück und füllen den Kader somit personell auf. Erneut fraglich ist der Einsatz von Kapitän Michael Wenni, der nach einem Crash mit dem Pfosten weiterhin am Becken verletzt ist. Im Kasten wird deshalb – wie im Derby – wohl Nachwuchstorwart Niklas Dittmann stehen.
Wertingens Coach Markus Heindl war mit dem 5:1 gegen Günzburg in der Vorwoche selbstredend zufrieden. Mannschaftliche Geschlossenheit war das große Wertinger Plus am Vorsonntag. „Zum ersten Mal konnte ich die gleiche Startelf aufbieten“, zeigte sich Heindl froh. Die Höhe des Erfolgs war ihm dann egal: „Es zählen die Punkte!“ Und weil auch die Konkurrenz punktet, will Heindl weiter Gas geben. Dabei kann wohl Claus Hernadi mithelfen, der, zuletzt erkältet, zweimal nur auf der Ersatzbank saß.
Schiedsrichter: Daniel Uhrmann (Kaufbeuren)


Auf seinen Torriecher hoffen die Anhänger des FC Ehekirchen in der Partie gegen den TSV Zusmarshausen: Simon Schmaus (rechts). F.: Dirk Sing

FC Ehekirchen - TSV Zusmarshausen (So 15:00)
(Bilanz seit 2014: 1 Siege Ehekirchen - 1 Remis - 0 Siege Zusmarshausen)
David Bulik ist angefressen. Zum ersten Mal in der laufenden Saison. Sein FC Ehekirchen legte mit acht ungeschlagenen Partien in Folge einen furiosen Saisonstart hin, blieb in den jüngsten drei Partien allerdings sieglos.
Nun hätte eine knappe 1:2-Niederlage gegen den etablierten Bezirksligisten TSV Rain II wohl keinem vor der Saison auch nur eine Sorgenfalte bereitet. Doch sagte die Art und Weise, wie die Pleite am vergangenen Wochenende zustande kam, dem ehrgeizigen Spielertrainer überhaupt nicht zu. „Das war wirklich ein Spiel zum Vergessen. Uns hat einfach alles gefehlt. Wir waren nicht richtig frisch, immer ein paar Sekunden zu spät am Ball. Die Laufbereitschaft hat einfach nicht gestimmt“, geht Bulik mit der zuletzt gezeigten Leistung hart ins Gericht, schließt sich selbst allerdings auch nicht aus: „Wenn drei, vier Spieler überhaupt nicht auf der Höhe sind, verlierst du eben. Da zähle ich mich genauso dazu.“
Bulik findet harte und ehrliche Worte, verfällt angesichts der derzeitigen Situation – einen dritten Tabellenrang hätte den Ehekirchenern vor der Saison wohl die wenigsten zugetraut – aber auch nicht in eine Kollektivschelte: „Das war jetzt die erste Partie, in der wir wirklich nicht gut gespielt haben. Das müssen wir abhaken und nach vorne schauen. Es müssen wieder drei Punkte her, egal wie.“
Um sich weiterhin in der Spitzengruppe des Klassements zu halten, wäre das auf jeden Fall ratsam. Zwar trennt den FCE nur ein Zähler von Spitzenreiter Bubesheim. Allerdings kann es – damit haben die Schwarz-Weißen hinreichende Erfahrungen in der Vorsaison gesammelt – auch ganz schnell wieder nach unten gehen.
Dass mit dem TSV Zusmarshausen, der momentan die „rote Laterne“ für sich beansprucht und mit 31 Gegentreffern bisher die schlechteste Abwehr der Liga vorzuweisen hat, genau der richtige Gegner kommt, glaubt Bulik nicht. „Richtige Gegner gibt es nie. Nach dem Sieg gegen Dinkelscherben am vergangenen Spieltag ist Zusmarshausen im Aufwind. Die darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Das wird extrem schwer“, so der Mittelfeldakteur. Das Ziel ist dennoch klar abgesteckt – die erste Heimniederlage soll es auf keinen Fall geben. „Wenn wir unsere Leistung wie beispielsweise gegen Bubesheim abrufen, bin ich mir sicher, dass wir drei Punkte holen werden“, meint Bulik. Das wäre nicht nur für das Punktekonto, sondern auch für Buliks Gemütszustand gut. Einen weiteren „Totalausfall“ will der Übungsleiter sicherlich nicht noch einmal erleben.
„In solch einem Spiel kann man vieles wieder gut machen“, sagte Zusmarshausen Coach Thomas Weber vor dem Derby gegen den TSV Dinkelscherben. Was seine Mannschaft in den dann folgenden 90 Minuten und im Besonderen während der zweiten Halbzeit ablieferte, dürfte ihm durchaus imponiert haben: Vielleicht das erste Mal in dieser Saison präsentierten sich die Grün-Weißen als geschlossene Einheit mit unbändigem Siegeswillen, als eine Mannschaft, die auch einen Rückschlag, wie den ersten Gegentreffer, verdauen kann. Mit viel Herz und zweifelsohne auch dem nötigen Quäntchen Glück wurde der Sieg in einer dramatischen Schlussphase über die Zeit gebracht.
Weber hofft, dass seine Mannschaft nun endlich in die Saison gefunden hat und bereit zur Aufholjagd ist: „Wir haben gesehen, was möglich ist, wenn man als Mannschaft auftritt. Dieser Sieg war aber nur ein erster Schritt, unser Weg ist noch sehr lange“, wünscht sich der 35-Jährige eine Bestätigung der guten Leistung.
Schiedsrichter: Lorenz da Rocha (TSV Friedberg)


FC Lauingen - TSV Rain/Lech II (So 15:00)
(Bilanz seit 2007: 1 Sieg Lauingen - 1 Remis - 2 Siege Rain)
Erneut ein schwerer Brocken wartet auf die Kicker um FCL-Coach Thomas Holzapfel. Während die Lauinger zuletzt in Bubesheim 0:6 unter die Räder kam, besiegte der mit berechtigten Aufstiegsambitionen in die neue Saison gestartete TSV den Tabellenführer Ehekirchen mit 2:1. Wollen die Mohrenstädter punkten, müssen sie in erster Linie an die Defensivleistung wie beim TSV Gersthofen anknüpfen, als ihnen ein Sieg gelang. Allerdings muss Holzapfel weiter auf Daniel Müller (Leiste), Andreas Glogger (Kreuzbandriss) und Benedikt Griener (Probleme im Sprunggelenk) verzichten.
Beim TSV Rain II war Trainer Daniel Schneider mit der Leistung gegen den FC Ehekirchen sehr zufrieden: „Wenn man bedenkt, dass wir dabei fast die komplette zweite Halbzeit in Unterzahl gespielt haben, nötigt mir das hohen Respekt ab.“ In Lauingen erwartet Daniel Schneider ein sehr enges Spiel, das durch Kleinigkeiten entschieden wird. Ihr letztes Gastspiel in Lauingen gewannen die Rainer vor eineinhalb Jahren mit 4:0. Torschützen dabei waren Sebastian Habermeyer (2), Bernd Taglieber und Niko Schröttle.
Schiedsrichter: Tobias Dikkaya (Mauerstetten)

Aufrufe: 02.10.2015, 08:19 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor