2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligavorschau
Eddi ist wieder da! Zusammen mit Ex-Profi Mark Römer (links) war Eduard Keil am Bayernliga-Aufstieg des TSV Gersthofen beteiligt. In der kommenden Saison wird er Spielertrainer bei den Schwarz-Gelben.	F.: Marcus Merk
Eddi ist wieder da! Zusammen mit Ex-Profi Mark Römer (links) war Eduard Keil am Bayernliga-Aufstieg des TSV Gersthofen beteiligt. In der kommenden Saison wird er Spielertrainer bei den Schwarz-Gelben. F.: Marcus Merk

Schnell gelöste Trainerfrage

TSV Gersthofen erhofft sich dadurch neuen Schwung im Abstiegskampf +++ Mering ist vor dem Auftritt in Dinkelsbühl gewarnt +++ Ichenhausen freut sich auf Topspiel gegen Nördlingen

Unter der Woche wurde bekannt, dass Trainer Ivan Konjevic und der TSV Gersthofen am Saisonende getrennte Wege gehen. Noch vor dem nächsten Auftritt beim FC Gundelfingen haben die Gersthofer die Nachfolgeregelung getroffen und erhoffen sich dadurch zusätzlichen Schwung im Abstiegskampf der Landesliga Südwest. Den braucht auch der FC Memmingen II, nachdem die Allgäuer bislang noch nicht in Schwung gekommen sind. In Oberweikertshofen können sie aber wohl auf unerwartete Unterstützung bauen. Verlieren verboten heißt es für den VfB Durach vor dem Auftritt bei der SpVgg Kaufbeuren, gleiches gilt für den SC Fürstenfeldbruck beim Gastspiel in Affing. Mit einem Dreier will der TSV Kottern Anschluss halten an Spitzenreiter FV Illertissen II, der vor der kniffligen Aufgabe in Ottobeuren steht.

FC Gundelfingen - TSV Gersthofen (Sa 15:00)
(Bilanz seit 2004: 6 Siege Gundelfingen - 4 Remis - 4 Siege Gersthofen)
„Wir bedanken uns bei unseren Trainern für die Zusammenarbeit und versprechen als Mannschaft alles in die Waagschale zu werfen, um den Abstieg zu vermeiden!“ Mit diesem Satz kommentierten die Fußballer des TSV Gersthofen den angekündigten Abschied von Trainer Ivan Konjevic zum Saisonende. Erste Gelegenheit, dieses Versprechen in die Tat umzusetzen, ergibt sich beim FC Gundelfingen.
Einen weiteren Motivationsschub erwarten sich die Verantwortlichen von der Bekanntgabe des neuen Trainers. In der kommenden Saison wird Eduard Keil als kickender Coach die Kommandos bei den Ballonstädtern geben. Der gerade 28 Jahre alt gewordene Linksfuß kam zu Beginn der Ära Walch aus der Fußballschule des FC Augsburg nach Gersthofen. Von 2008 bis 2014 hat er für den TSV gespielt und war mit am größten Erfolg der Vereinsgeschichte, dem Aufstieg in die Bayernliga beteiligt. Vor dieser Saison ist der Abwehrspieler zur TSG Thannhausen gewechselt. Beim Süd-Bezirksligisten bekleidet Keil die Position des Co-Trainers. Derzeit macht er seinen B-Schein.
„Eddi hat sieben Jahre in Gersthofen gespielt, er kennt die Strukturen des Vereins. Der Kontakt zu ihm ist nie abgerissen“, so Abteilungsleiter Klaus Assum. „So waren wir uns schnell einig.“ Keil soll den Kurs mit jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs fortsetzen. Und da kann er aus einem reichen Fundus schöpfen. Zu kommenden Saison wechseln neun Kicker aus der eigenen A-Jugend, die in der Bezirksoberliga spielt, ins Aktivenlager. Mit allen anderen Spielern wollen Assum und sein Stellvertreter Ulf Haas in den nächsten Tagen das Gespräch suchen.
Die Situation kennt Stefan Anderl aus eigener Erfahrung nur zu gut – und hat längst nicht nur positive Erinnerungen. „Ich denke da an ein Spiel gegen den SV Lohhof, die sind als abgeschlagener Letzter zu uns gekommen und haben dann gewonnen.“ Mit 2:1 war dies im Oktober 2001 der Fall – und genau vor so einem Erlebnis möchte der Trainer des FC Gundelfingen seine Schützlinge bewahren. Ob sie die Warnungen vor dem Heimspiel gegen den Tabellenletzten TSV Gersthofen auch beherzigen? „Reden wir hinterher noch einmal darüber“, will sich Anderl nicht festlegen.
Obwohl die Gundelfinger mit vier Punkten aus den beiden Auftritten gegen den FC Affing (2:1) und beim TSV Nördlingen (1:1) ordentlich aus den Startlöchern gekommen sind, will ihr Trainer keineswegs von einem „Selbstläufer“ reden. „Das ist eine Kopfsache. In der Defensivbewegung fehlt ein Schritt, in der Offensive und im Abschluss lässt du die letzte Konsequenz vermissen – und schon bist du in einem Fahrwasser, aus dem du kaum noch rauskommst“, weiß der 49-Jährige nur allzu gut. Und dann hat sich Stefan Anderl diese Woche noch einmal die bisherigen Ergebnisse in dieser Saison angeschaut: „Wir haben – mit Ausnahme des FV Illertissen II – gegen alle Spitzenteams gepunktet. Wenn wir etwas verschenkt haben, dann war es gegen die Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte.“
Warnung sollte auch das Hinspiel sein, das der FCG mit viel Mühe durch Treffer von Stefan Schimmer und den Ex-Gersthofer Manuel Feil mit 2:0 gewann. Bei Schimmer hat sich die erste Diagnose des Außenbandrisses im Knie bestätigt, der Stürmer kann wohl erst in der Endphase dieser Saison noch einmal eingreifen. Dafür steht Julian Eberhardt nach abgelaufener Rotsperre wieder zur Verfügung, allerdings hat der Defensivspezialist noch Trainingsrückstand und kommt für die Startelf ebenso wenig in Frage wie die lange Verletzten Tiemo Reutter, Roman Kadutschenko oder Christoph Wirth. „Um sie aber mal von der Bank zu bringen, reicht es schon. Das erhöht auf jeden Fall die personellen Alternativen, da können wir auf jeder Position nachladen“, so Anderl. Er denkt dabei an Philipp Urban, der in Nördlingen Schwung in die Partie brachte...
Schiedsrichter: Peter Karmann (Wertingen)


SC Oberweikertshofen - FC Memmingen II (Sa 16:00)
(Bilanz seit 2013: 0 Siege Oberweikertshofen - 2 Remis - 1 Sieg Memmingen)
Insbesondere die 1:3-Heimniederlage gegen die SpVgg Kaufbeuren machte FCM-Trainer Andreas Köstner ein wenig ratlos. Nach einer durchaus ansehnlichen ersten Hälfte brach sein Team nach dem Wechsel total ein und kassierte eine eigentlich nicht einkalkulierte Niederlage. „Da müssen wir nun eine Trotzreaktion zeigen“, weiß Köstner, dass in Oberbayern das kämpferische Element gefragt sein wird. Die Gastgeber sind momentan auch nicht in Topform und warten bei 1:8 Toren und nur einem Punkt (0:0 gegen Gersthofen) aus drei Spielen im Jahr 2015 ebenfalls noch auf einen Sieg.
Personell wird der FC Memmingen II kräftig durcheinander gewirbelt, weil Spieler zeitgleich für den Regionalliga-Kader in Garching abgestellt werden müssen und es einige Ausfälle zu beklagen gibt. Robin Scheerer und Robin Lhotzky haben sich gegen Kaufbeuren verletzt, bei Harald Holzapfel und Kevin Haug geht auch nichts. Allerdings könnten die in der ersten Mannschaft Gelb-gesperrten Sebastian Bonfert, Dennis Hoffmann und Andreas „Bobo“ Mayer in der Landesliga eingesetzt werden. Köstner wird diese – sich nach den Statuten bietende Möglichkeit – wegen der Personalknappheit vermutlich zum Teil nutzen.
Schiedsrichter: Fabian Härle (Germaringen)


Tobias Hänsle (links) ist nach einer Verletzungspause zurück beim TSV Kottern. F.: Olaf Schulze

TSV Kottern - SV Planegg-Krailling (Sa 16:00)
(Bilanz seit 2014: 0 Siege Kottern - 1 Remis - 0 Siege Planegg)
Einen Sieg für das Ziel „Aufstieg in die Bayernliga“ steht ganz oben auf dem Kotterner Wunschzettel. Im Kader fehlt bis auf den Langzeitverletzten Johannes Landerer niemand und so hat Trainer Kevin Siegfanz die Qual der Wahl. Für TSV-Rückkehrer Tobias Hänsle (24), der verletzungsbedingt erst nach der Winterpause ins Geschehen eingreifen konnte, war das 1:1 in Egg ein wichtiges Spiel: „Es war ein schönes Gefühl, wieder auf dem Platz zu stehen, auch wenn es am Anfang ungewohnt war. Doch nach ein paar Minuten war ich auch wieder voll dabei.“ Obwohl ein Remis erreicht wurde, glaubt er, dass bei anderen Platzverhältnissen Kottern gewonnen hätte. „Auch weil wir spielerisch besser waren.“ Versäumtes soll nun gegen den SV Planegg-Krailling nachgeholt werden.
Doch dagegen haben wiederum die Oberbayern etwas, die schon beim 3:3 im Hinspiel dem TSV Kottern alles abverlangten. Zudem hat der 2:1-Derbysieg in Fürstenfeldbruck den Schützlingen des Trainerduos Martin Buch/Dario Casola Rückwind verliehen. Dies gleiche Willensleistung und körperliche Präsenz fordern die Trainer auch im Allgäu, um zumindest einen Punkt zu entführen. Sollte das aber nicht klappen, so sind die Würmtaler trotzdem zuversichtlich, den Klassenerhalt in ihrer Premierensaison einzufahren. Schließlich warten in den nächsten Wochen die direkten Konkurrenten, gegen die dann die nötigen Punkte eingefahren werden sollen.
Schiedsrichter: Luka Beretic (TSV Friedberg)


Sportfreunde Dinkelsbühl - SV Mering (Sa 16:00)
(Bilanz seit 2013: 0 Siege Dinkelsbühl - 0 Remis - 3 Siege Mering)
Die Mittelfranken sind so etwas wie die Mannschaft der Stunde. Schon drei Siege können die Sportfreunde nach der Winterpause verzeichnen. Und Merings Trainer Günter Bayer hat seine Truppe auch bestens darauf eingestellt, was sie dort erwarten wird.
„Wir wissen, was dort auf uns zukommt“, warnte Bayer seine Akteure. Mering wird auf einen Gegner treffen, der von seiner Kampfkraft und Zweikampfstärke lebt und der auf einem engen Platz von einem begeisterungsfähigen Publikum frenetisch angefeuert wird. „Theoretisch wissen wir, was dort los sein wird und nun müssen wir unseren Plan eben auch in die Tat umsetzen“, erklärt Bayer.
Der MSV-Coach vertraut dabei auf den Kader, der zuletzt gegen Oberweikertshofen beim 5:0 so überzeugend aufgespielt hatte. Fehlen werden nach wie vor die Langzeitverletzten Wiedemann, Lopatkiewiecz und Sedlmeir, ein kleines Fragezeichen steht noch hinter Anil Zambak. Der Stürmer hat immer noch Probleme mit den Adduktoren, es wird sich wohl erst beim warm machen entscheiden, ob er auflaufen kann. „Da muss ich abwarten, was mir Anil signalisiert. nach so vielen muskulären Problemen hat er ein bisschen Angst, dass ihm wieder was passieren könnte“, so Bayer. Falls es bei Zambak nicht klappen sollte, steht wie in der Vorwoche Manuel Müller parat. Ansonsten hofft Merings Coach darauf, dass auch seine leicht angeschlagenen Spieler wieder durchhalten.
Seit dem Trainerwechsel – in der Winterpause übernahm Ralf Meier das Kommando in Dinkelsbühl – geht es mit den Sportfreunden steil bergauf. Zwar verlief die Vorbereitung alles andere als zufriedenstellend, doch pünktlich mit dem Punktspielbeginn läuft es. Gegen Affing gab es ein 2:1, zuletzt in Gersthofen ein 3:0 – doch aufhorchen ließen die Sportfreunde vor allem mit dem 2:0 beim TSV Nördlingen. Doch bange machen gibt es bei Bayer nicht. „Wir haben Respekt, aber keine Angst. Wir müssen auf unsere eigenen Stärken vertrauen – und wir wollen nicht mit leeren Händen nach Hause fahren“, meinte der 61-Jährige. In der Vorrunde hatten die Meringer knapp mit 3:2 die Oberhand behalten.
Schiedsrichter: Marius Lämmermann (SpVgg Roth)


Die SpVgg Kaufbeuren hat wieder Grund zum Jubeln. Nach dem Sieg in Memmingen will die SVK nun gegen Durach nachlegen. F.: Walter Brugger

SpVgg Kaufbeuren - VfB Durach (Sa 16:00)
(Bilanz seit 2006: 3 Siege Kaufbeuren - 6 Remis - 7 Siege Durach)
Eigentlich stehen dem VfB Durach noch zehn Partien bevor. Dennoch scheint das Auswärtsspiel bei der SpVgg Kaufbeuren eine Art Endspiel zu sein. Zumindest beim Blick auf die Tabelle. Die Kaufbeurer stehen derzeit da, wo die Duracher hinwollen: jenseits der Relegations- und Abstiegsränge. Allerdings haben die Ostallgäuer auch schon fünf Zähler Vorsprung vor dem VfB. Verlieren darf die Mannschaft um Trainer Bernd Gruber also auf gar keinen Fall.
Das sieht auch Abwehrspieler Martin Spingler (31) so. Die Partie allerdings als „Endspiel“ zu titulieren, findet er zu überzogen. „Es ist ein wichtiges Spiel, keine Frage. Aber eigentlich können wir in dieser Liga an einem guten Tag jeden schlagen. Daher sind wir auch in den verbleibenden neun Partien nicht auf verlorenem Posten“, sagt er.
Die Spiele gegen die SpVgg Kaufbeuren waren schon in der Vergangenheit immer hart umkämpft. Nur ungern erinnert man sich in Durach an das Hinspiel. Im August des vergangenen Jahres dominierte der VfB die Begegnung und fing sich dann kurz vor Ende durch einen Freistoßtreffer das 2:2 ein. Das, meint Spingler, sei längst abgehakt. Er erwartet in Kaufbeuren eine Partie, in der es spielerisch wohl kaum fein zugehen wird. „Die Platzverhältnisse sind schlecht. Da wird geackert und gekämpft. Anders geht es nicht“, meint er. Das jüngste Heimspiel gegen Ottobeuren (1:1) haben Trainer Gruber und sein Team noch einmal aufgearbeitet. Und dabei wurde eine Sache deutlich: „Wir müssen dieses Mal absoluten Willen zeigen.“
„Durach ist eine extrem kampfstarke Truppe“, sagt SVK-Kapitän Benjamin Kleiner. Der 29-Jährige hat noch immer leichte Oberschenkelprobleme, spielen will er trotzdem. Sein Trainer Norbert Schmidbauer hofft auf eine weitere Initialzündung. Er erwartet vor allem den nötigen Biss. „Gegen Memmingen haben sich die Spieler einiges getraut. Jetzt müssen wir weiter zulegen“, sagt er. Die SVK will auch gegen ihre negative Heimbilanz ankämpfen. Nur drei Mal gelangen bisher Siege – gegen Affing (2:0), Gersthofen (2:0) und Oberweikertshofen (1:0). Dem stehen vier Niederlagen und vier Unentschieden gegenüber.
Schiedsrichter: Benjamin Sölch (SV Wilting)


TSV Ottobeuren - FV Illertissen II (So 15:00)
(Bilanz seit 2012: 1 Sieg Ottobeuren - 2 Remis - 2 Siege Illertissen)
Nahezu optimal ist das zurückliegende Wochenende für den FV Illertissen II verlaufen. Der eigene Sieg gegen Aindling, übrigens der fünfte Dreier in Folge, und das Unentschieden im Verfolgerduell zwischen Egg und Kottern stabilisierten für die Mannschaft von Trainer Roland Regenbogen den Platz an der Sonne. „Wir haben keinen Druck“, sagt Regenbogen, auch wenn der mögliche Bayernligaaufstieg mit jedem Sieg ein Stück näher rückt. Allerdings werden noch reichlich Punkte vergeben. Das Nachholspiel gegen Kottern, das jetzt auf den 29. April terminiert ist, eingerechnet, müssen die Illertaler noch zehnmal ran. Diesmal reist Regenbogen mit seiner Mannschaft erst einmal zum abstiegsbedrohten TSV Ottobeuren. Dieser hat seit dem Rückrundenstart nicht mehr gewonnen und allmählich göttlichen Beistand nötig. Nicht nur, weil man im Benediktinerort wieder einmal mit dem Rücken zur Wand steht, hat Regenbogen die Seinen bereits vor dem TSV Ottobeuren gewarnt. „Ein sehr, sehr unangenehmer Gegner“, erinnert er sich genau an die bisherigen Spiele gegen die Unterallgäuer. „Die Ottobeurer operieren gerne mit langen Bällen, haben extrem schnelle Leute und einen enorm kopfballstarken Stürmer“ – Roland Regenbogen kennt den Tabellenvorletzten genau und hofft, dass die Konstanz seiner Mannschaft auch über das kommende Wochenende hinaus Bestand hat.
Obwohl die Ottebeurer nach der Winterpause noch ungeschlagen sind und zuletzt mit dem 1:1 beim VfB Durach einen Auswärtspunkt ergatterten, sind sie wieder auf den vorletzten Platz zurückgefallen. Gegen den Tabellenführer haben sie aber nichts zu verlieren. Urlauber Matthias Schelle steht wieder zur Verfügung, sodass es im Defensivbereich eine weitere Alternative gibt. Als weitere Alternative drängt sich der junge Marian Lecocq im defensiven Mittelfeld auf, der in Durach zu gefallen wusste.
Schiedsrichter: Florian Frömel (Kirchseeon)


TSV Aindling - SV Egg an der Günz (So 15:00)
(Bilanz seit 2014: 0 Siege Aindling - 0 Remis - 1 Sieg Egg)
Der Weg nach oben ist weitgehend versperrt. Einen Abstand von nicht weniger als acht Punkten müsste die Mannschaft des TSV Aindling wettmachen, wollte sie einen Rang vorrücken und den FC Gundelfingen überholen. Der Blick am Schüsselhauser Kreuz richtet sich ohnehin eher in die unteren Regionen. Dort hängen die Teams recht eng zusammen.
Egg nimmt als Neuling den zweiten Platz ein, das sagt schon sehr viel aus über die Qualitäten dieser Truppe. „Bärenstark“ nennt Aindlings Trainer Roland Bahl dieses Team: „Die sind sehr gut in die Rückrunde reingekommen.“
Bei allem Respekt vor diesem Rivalen drängt Bahl gleichwohl auf einen Erfolg für sein Team: „Es ist uns schon öfter gelungen, über eine richtig gute Leistung gegen Spitzenteams zu bestehen.“ Mutig in diese Richtung macht ihn der Auftritt vor einer Woche in Illertissen: „Wir haben sehr gut mitgehalten.“ Nun soll das Schießen von Toren dazu kommen. Allerdings ist die Offensive des TSV geschwächt. Neben Ronny Roth (Kreuzbandriss) gilt es auch noch Daniel Deppner zu ersetzen. Der leidet an einer Mandelentzündung. Daniel Ritzer oder Mathias Steger soll dafür ins Team kommen.
„Eine ganz bittere Pille“ ist für Bahl der Ausfall von Roth: „Er hat sich sehr wohl gefühlt bei uns, das ist unheimlich schade.“ Auf Monate hinaus wird man mit diesem Kicker nicht mehr rechnen können. Bei Wolfgang Klar hat das Sportgericht in zweiter Instanz das erste Urteil nach der Roten Karte bestätigt. Der Innenverteidiger muss dreimal zuschauen, also auch noch am kommenden Mittwoch im Heimspiel gegen Mering.
Ein Frage wird weiter am Lechrain diskutiert: Holt man einen zweiten Keeper und wie könnte er heißen? „Es war ein Torhüter mal da zur Probe“, berichtet Roland Bahl. Doch dieser Kandidat konnte ihn nicht überzeugen: „Für Landesliga reicht es nicht.“ Vorerst hoffen Verein wie Anhänger, dass Florian Peischl nicht nur seine Sache gut gemacht, sondern dass er auch stets zur Verfügung steht.
Eine famose Saison hat der SV Egg bislang abgeliefert. Der Aufsteiger stellt derzeit sogar das bislang beste Rückrundenteam. 19 Punkte aus acht Spielen, dazu ein überragendes Torverhältnis. Selbst die Ligagrößen aus Illertissen, Mering, Kottern und Nördlingen können da kaum mithalten. „Nichtsdestotrotz können wir die direkten Duelle nicht für uns entscheiden“ – SV-Trainer Michael Dreyer bleibt zurückhaltend, große Namen schrecken ihn und seine Egger trotzdem nicht mehr. Dreyer spricht bescheiden von einer „ganz ordentlichen Rückrunde“ und davon, dass seine Mannschaft keine Ziele verfolgen muss. „Lust, nicht Zwang“ ist beim Tabellenzweiten aus dem Günztal das Credo. Damit es in Aindling keine bösen Überraschungen gibt, hat Michael Dreyer den Gegner zuletzt bei deren Auftritt in Illertissen unter die Lupe genommen. Personell gibt es aufgrund von Verletzungen und Krankheit in Egg diesmal einige Probleme. Hinter drei bis vier Spielern stehen deshalb noch Fragezeichen.
Schiedsrichter: Brandon Gonzales (Windsbach)


Martin Wenni (Mitte) ist in dieser Spielzeit eine herausragende Figur im Ichenhauser Spiel. Seine Leistung und sein Engagement seien beispielhaft, lobt Abteilungsleiter Rudi Schiller. F.: Walter Brugger

SC Ichenhausen - TSV Nördlingen (So 15:00)
(Bilanz seit 2014: 1 Sieg Ichenhausen - 0 Remis - 0 Siege Nördlingen)
Ansprüche und Wirklichkeit klaffen derzeit beim TSV Nördlingen auseinander. Mit nur vier Punkten aus den drei Spielen nach der Winterpause hinken die Rieser den Zielen hinterher. Und die Aufgaben werden nicht leichter. Das Hinspiel gegen den SC Ichenhausen am 23. August brachte seinerzeit die erste Heimniederlage für den TSV (0:2), läutete aber auch gleichzeitig eine anschließende Serie von 14 Spielen ohne Niederlage bei den Riesern ein.
Coach Tobias Luderschmid sieht seine eigene Mannschaft nach dem 1:1 gegen den FC Gundelfingen nun in der Pflicht: „Wir müssen uns auch an die eigene Nase fassen, wieder einmal waren wir nicht clever genug. Es waren genügend Möglichkeiten vorhanden das Spiel in eine andere Richtung zu lenken.“ Während der Woche war die Trainingsbeteiligung allerdings schlecht. Verletzungen, Krankheiten, studentische Abwesenheiten sorgten dafür, dass am Montag und am Dienstag nur zwölf Akteure trainierten. Luderschmid rechnet aber damit, dass der erkrankte Philipp Buser und der gegen Gundelfingen bereits zur Pause ausgewechselte Stefan Raab einsatzfähig sein werden.
„Ichenhausen hat in der Defensive eine gute Ordnung, natürlich müssen wir uns darauf einstellen“, meint TSV-Coach Luderschmid.
Dass die Rieser Top-Qualität in den Hindenburgpark mitbringen, davon ist Ichenhausens Abteilungsleiter Rudi Schiller überzeugt. „Da sind mindestens fünf Regionalligaspieler drin. Die haben eine sensationelle Mannschaft und können die Tabellenspitze sicher noch angreifen“, schwärmt er über das TSV-Team.
Die Außenseiter-Rolle spornt die Ichenhauser zusätzlich an. Sie sind heiß auf den Erfolg, ist Schiller überzeugt. „Vor allem zu Hause wollen wir den Zuschauern immer was bieten“, sagt er. Und die Jungs sind – so hat es Schiller im Training beobachtet – ebenfalls willens, mit hundertprozentigem Einsatz zu kämpfen. Hier hatte Trainer Schmid zuletzt Defizite ausgemacht.
Aus Sicht des Spartenchefs lag dem Ausrutscher in Affing (0:1) weniger ein Mangel an Engagement zugrunde. „Wenn du ein paar Verletzte und Erkrankte hast und wenn dann auch noch Stefan Selig ausfällt, merkst du das halt“, blickt er zurück. Diese Woche seien alle Spieler am Start gewesen und hätten auch sehr gut trainiert, führt er weiter aus. Als Vorbild besonders für die jungen Königsblauen nennt der Abteilungsleiter Abwehrchef Martin Wenni. Schmid: „Er spielt eine sensationelle Runde, ist oft der beste Mann auf dem Platz. Er ist einer, der immer antreibt, immer Gas gibt.“
Schiedsrichter: Daniel Pollinger (Milbertshofen)


FC Affing - SC Fürstenfeldbruck (So 15:00)
(Bilanz seit 2007: 6 Siege Affing - 2 Remis - 3 Siege Fürstenfeldbruck)
Im aktuellen Affinger befindet sich vor dem zweiten Heimspiel innerhalb von acht Tagen nur ein echtes Sorgenkind. Dominic Wünsch, der zuletzt per Kopf das einzige Tor im Spiel gegen den SC Ichenhausen erzielte, war am Donnerstag ein bisschen krank. Sollte der ehemalige Pipinsrieder rechtzeitig wieder fit sein, so ist gegen Fürstenfeldbruck mit der gleichen Startelf zu rechnen wie vor Wochenfrist. Sven Wernberger ist zwar wieder ins Training eingestiegen, doch an diesem Wochenende hat der Keeper ohnehin keine Zeit für den Fußball.
Die Oberbayern kämpfen ebenfalls um den Erhalt der Landesliga. Doch von diesem Aspekt will sich Marco Küntzel, der Affinger Spielertrainer, nicht beeindrucken lassen, „auch wenn sie zuletzt nicht gerade die optimalsten Ergebnisse hatten“. Stattdessen betont er: „Die sind schon auch mit guten Leuten bestückt.“ Dazu nennt er Namen wie Uli Fries oder Julian Maurer: „An einem guten Tag kann Fürstenfeldbruck jede Mannschaft schlagen.“
Die Lage in der Tabelle hat nur bedingt Aussagekraft auf den möglichen Ausgang der Partie. Küntzel erinnert sich da an die Kicker aus Dinkelsbühl, denen man eine schlechte Vorbereitung nachsagte. Trotzdem gewannen die Franken nicht nur in Affing, sondern auch die folgenden zwei Partien.
Bei der Einstimmung auf den Gegner könnte sich der Affinger Coach diesmal eigentlich recht kurz fassten: „Wenn wir es schaffen, wieder eine Leistung wie gegen Ichenhausen abzurufen, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir punkten. Wenn wir meinen, dass wir weniger machen müssen, dann wird es schwer sein, zu bestehen.“ So erfreulich der jüngste „Dreier“ auch war: Affing befindet sich nach wie vor weit unten im Keller. Selbst um das Minimalziel Relegation zu erreichen, sind weitere Erfolge dringend notwendig.
Schiedsrichter: Jan-Eric Wild (Mauerstetten)

Aufrufe: 027.3.2015, 19:52 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor