2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Voller Einsatz für den MTSV Olympia: Christian Schmidt (rechts), hier in einem Luftkampf mit Tim Schlotfeldt vom Ortsrivalen SV Tungendorf. Foto: Sell
Voller Einsatz für den MTSV Olympia: Christian Schmidt (rechts), hier in einem Luftkampf mit Tim Schlotfeldt vom Ortsrivalen SV Tungendorf. Foto: Sell

,,Schnell das rettende Ufer erreichen"

Christian Schmidt, spielender Manager des MTSV Olympia, über den Abstiegskampf in der Verbandsliga, die Trainersuche und Zukunftsaussichten

Am Wochenende soll die Restrunde auch für den Verbandsligisten MTSV Olympia mit der Partie beim Spitzenreiter FC Reher/Puls (So., 15 Uhr) beginnen. Ein schwieriger Auftakt für die abstiegsbedrohte Forstweg-Elf. Denn aktuell hat sie als Tabellen-13. einen Vorsprung von nur einem Punkt auf die Abstiegsplätze. Doch nicht nur der Abstiegskampf beschäftigt die ,,59er". In den kommenden Wochen gibt es zahlreiche Fragen zu klären. Wir fragten deshalb bei Olympias spielendem Manager Christian Schmidt (34) nach. Er war maßgeblich an der Wiederbelebung der Männerfußballsparte des MTSV im Jahr 2010 und dem anschließenden Durchmarsch von der Kreisklasse B in die Verbandsliga beteiligt.

Die Winterpause war beziehungsweise ist mit nun drei Monaten doch recht lang. Wie heiß ist man bei Olympia auf die Restrunde?
Schmidt: Brennend heiß. Wir haben eine gute Vorbereitung hinter uns, alle haben super mitgezogen. Nun wollen wir mit einer Überraschung bei Reher/Puls starten.

Ihr Team hat mit Turniersiegen in Boostedt und Aukrug sowie dem Erreichen des Halbfinales bei der Kreismeisterschaft in den Holstenhallen eine sehr gute Hallensaison gespielt. Kann man dort etwas herausziehen, oder sind dies zwei Paar Schuhe?

Am Ende sind es sicherlich zwei Paar Schuhe. Aber man kann die Euphorie mitnehmen. Das pusht und macht stolz.

Rechnen Sie nun mit einem langen Abstiegskampf, oder glauben Sie, der MTSV kann sich schnell aus dem Tabellenkeller entfernen?
Wir hoffen, dass wir schnell das rettende Ufer erreichen und dass es im zweiten Saisonabschnitt besser läuft als im ersten. Wir wollen schon aus den ersten Partien viele Punkte mitnehmen, um dann befreit aufspielen zu können.

Zu Saisonbeginn lief es überhaupt nicht. Es gab einen Katastrophenstart mit nur drei Punkten aus den ersten zehn Spielen. Haben Sie da mal daran gedacht, die Brocken hinzuwerfen?
Nein, das nicht. Aber wir waren natürlich alle nicht zufrieden und haben uns das ganz sicher anders vorgestellt. Doch wir haben auch an uns geglaubt und weiter gut gearbeitet. Es haben sich alle gut verhalten, sodass wir auch verdientermaßen noch einige Punkte geholt haben

.Es gab in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder Gerüchte, das Projekt ,,59er" sei am Ende, der Geldhahn sei zu. Ist da etwas dran?
Da ist nichts dran. Es sind noch immer alle euphorisch, und die Planungen für die nächste Saison laufen schon. Es wird sich dann auch an der Führungsstruktur etwas ändern. Ralf Hartmann wird sich etwa vermehrt um organisatorische Dinge wie die Sponsorensuche kümmern, sodass wir uns dort zukünftig besser aufstellen können. Ferner haben wir schon vielversprechende Zusagen von Spielern. Jedoch ist dies aktuell noch in der Klärung mit den abgebenden Vereinen.

Und wo soll die Reise hingehen? Wo sehen Sie Olympia im Neumünsteraner Fußball?

Momentan hat das etwas mit einem Blick in die Glaskugel zu tun, da wir im Abstiegskampf stecken. In der neuen Saison wollen wir uns in der Tabelle aber viel weiter oben wiederfinden.

Ist die Schleswig-Holstein-Liga mittelfristig auch ein Ziel?
Erst einmal müssen wir die Entwicklung abwarten. Wir wären selbstverständlich der Schleswig-Holstein-Liga gegenüber nicht abgeneigt und wollen alles entsprechend aufbauen. Im Moment liegt der Fokus aber auf dem Klassenerhalt.

Das Trainerduo Ralf Hartmann/Helmut Szpadzinski hört am Ende der Saison auf. Wie hat die Mannschaft dies aufgenommen?
Das Team hat es insgesamt gut aufgenommen. Ralf Hartmann, der sehr wichtig für die Jungs ist, bleibt uns ja zum Glück in anderer Funktion erhalten. Beide Trainer arbeiten sehr professionell weiter und wollen bis zum Saisonende alles geben. Das merkt man auch im Training und bei den Testspielen. Da gibt es keinen Bruch.

Gibt es schon Neuigkeiten in Sachen Trainer für die Saison 2015/16?
In den vergangenen Wochen hatten wir tolle Gespräche und eine Entscheidung getroffen. Wir werden diese in der kommenden Woche bekannt geben. Ich denke, wir haben eine gute Lösung gefunden.

Es wurde zuletzt viel über den drohenden Neun-Punkte-Abzug für den VfR wegen fehlender Schiedsrichter geredet. Doch wie sieht es bei Olympia aus? Auch Ihrem Team droht ein solcher Abzug ...
Das kann ich im Moment nicht abschließend sagen. Doch wir werden nur eine Männer- und eine Frauenmannschaft melden und haben einen neuen Schiedsrichter hinzubekommen. Von daher sieht es eigentlich gut aus.

Das Olympia-Gelände soll für den neuen Kunstrasen des Städtischen Stadions geopfert und zu Bauland werden. Was sagt man in Ihrem Verein dazu?
Dazu will ich mich nicht äußern. Fakt ist, dass es dafür eine Lösung geben wird. Es gibt verschiedene Ansätze, wenn der Platz wirklich geopfert werden sollte. Es wäre aber natürlich schön, wenn wir das alte Olympia-Stadion behalten könnten. Denn das ist auch ein Stück Identifikation.
Aufrufe: 06.3.2015, 10:00 Uhr
SHZ / Interview: Grischa MalchowAutor