2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
F: FC Carl Zeiss Jena e. V.
F: FC Carl Zeiss Jena e. V.

Schneiders Doppelschlag bringt Rudolstadt bei SCHOTT in Spur

Rudolstädter finden nach drei sieglosen Spielen wieder in die Erfolgsspur zurück - Doppelschlag stellt die Weichen für den Derby-Erfolg/Gastgeber erst in Unterzahl mit viel Druck.

In einem vor allem in der zweiten Halbzeit sehr intensiv geführten Saale-Derby auf schwierigem Geläuf behielt der FC Einheit am Ende die Oberhand und beendete damit seine Serie mit drei Spielen ohne Sieg. Der SV SCHOTT bleibt dagegen auch im fünften Spiel ohne Dreier.

Rudolstadt bestimmt Spiel ++ Torchancen Mangelware
Dass der Sieg der Gäste gerecht war, leitet sich vor allem aus der Dominanz der Grün-Gelben in den ersten 45 Minuten ab. Da waren sie gegen sehr defensiv agierende Hausherren klar spielbestimmend, ohne allerdings Torchancen im Minutentakt zu produzieren. Denn da sich die Einheit aufgrund des sehr tiefen und damit schwer zu bespielenden Platzes 2a im Ernst-Abbe-Sportfeld dazu entschloss, vor allem mit Flanken zu arbeiten, konnte die kopfballstarke SCHOTT-Deckung immer wieder klären. Zumal die Eingaben, so FC-Coach Holger Jähnisch, oft zu kurz und ungenau geschlagen wurden. Nur bei den Schüssen von Marco Riemer (26., 28.) - im ersten Fall hatte der auffällige George Seturidze die glänzende Vorarbeit geleistet - und beim Kopfball von Benjamin Bahner (29.) lagen Tore für die den Gast in der Luft. Einzige nennenswerte Möglichkeit für die Schottianer war ein Kopfball von Maximilian Enkelmann (39.), der aber für den bis dato nahezu beschäftigungslosen Max Bresemann - er stand für den urlaubenden Tim Ackermann zwischen den Pfosten - kein Problem darstellte. So ging es ohne Treffer in die Pause.

Schneiders Blitz-Doppelpack ebnet den Weg + Stelzer sieht Rot - Häring verkürzt
Aus der kam der FC Einheit mit Druck und einem Doppelschlag. Zunächst spielte ein Jenaer im Strafraum Hand - eine Situation, die von beiden Trainern nicht richtig gesehen wurde - und Jakob Schneider verwandelte mit straffem Schuss vom Elfmeterpunkt (47.). Sekunden später stürmte Riemer in die einmal entblößte SV-Hintermannschaft und bediente den heranpreschenden Schneider, der aus sieben Metern einnetzte, zentimetergenau (48.). Nun schien die Begegnung entschieden, zumal Eric Stelzer nach einem Foul an Philipp Röppnack die Rote Karte sah. Holger Jähnisch konnte die Aufregung der Gastgeber nach der recht harten Entscheidung des Unparteiischen, der zuvor vom NOFV neu angesetzt worden war, da der erste Schiedsrichter aus dem selben Fußballkreis wie die Rudolstädter gekommen wäre, durchaus nachvollziehen. Wer nun geglaubt hatte, dass Rudolstadt das Spiel in Überzahl problemlos über die Runden bringen würde, sah sich getäuscht. „Nach der Roten Karte haben wir eine Situation erlebt, die man häufig im Fußball findet. Die Mannschaft mit einem Mann mehr zieht sich im Sicherheitsdenken ein Stück zu weit zurück“, analysierte Jähnisch das Geschehen in den letzten 20 Minuten. In dieser Zeit bekamen die Platzherren die „zweite Luft“ und auch SCHOTT-Trainer Dr. Falk Werner sah die Steigerung seiner Elf mit Freude: „Es ist das Positive, dass die Mannschaft nach dem 0:2 eine Reaktion gezeigt und sich mit dem Rückstand nicht zufrieden gegeben hat.“ Vor allem nach dem Anschlusstreffer im Ergebnis eines Freistoßes von links (72.) durch Robert Häring, der in den Freistoß spritzte und in der die Zweikampfquote und die Zahl der Verwarnungen mit insgesamt sieben in die Höhe schnellte, wurde das Match noch einmal spannend. Die Rudolstädter fanden einfach ihren Rhythmus nicht, verloren das Leder zu oft im Vorwärtsgang, spielten ihre Konter nicht gut aus und wussten mit der numerischen Überlegenheit kaum etwas anzufangen. Dabei hatte der gerade eingewechselte Sven Rupprecht die Chance, alles klar zu machen. Aber Brain Gheorgiu „klaute“ im das Spielgerät vom Fuß (71.). Tief durchatmen mussten die mitgereisten Fans, die sich lautstark bemerkbar machten, bei den zahlreichen Freistößen der Jenaer aus verheißungsvollen Positionen und vor allem bei einem Schuss, den Bresemann mit seiner besten Tat aus dem Eck kratzte (81.). Nach 93 Minuten war dann endlich Schluss und der Jubel der Gäste über den prestigeträchtigen Sieg hallte danach sowohl über das Geläuf als auch durch das Umkleidegebäude.


Stimmen zum Spiel:
Holger Jähnisch (Trainer Rudolstadt): „Die erste Halbzeit war von uns sehr ordentlich, die zweite war ein typisches Kampfspiel. Schön kann man an anderen Tagen und auf anderen Plätzen spielen. Wir haben das Klassenziel erreicht.“

Dr. Falk Werner (Trainer SCHOTT Jena): „Wir hatten uns schon viel vorgenommen und das Ziel, hier mindestens einen Punkt zu holen. Das hat bis zur Halbzeit auch ganz gut funktioniert. Es war dann ärgerlich, dass wir so ein Spiel innerhalb von zwei Minuten aus der Hand geben. Am Ende stehen wir wieder mal ohne Punkte da.“


Die Statistik

SV SCHOTT Jena: Gheorghiu, Stelzer (62. RK), Rennert (65. Schmolke), Haupt, Löser, Häring, Bismark (57. Wollnitzke), Enkelmann, Raffel, Kretzer, Fonfara

FC Einheit: Bresemann, Seturidze, Derbich, Grabinski, Güttich, Röppnack, Sträßer (78. Khvasta), Nitsch (68. Rupprecht), Riemer, Schneider, Bahner (89. P. Schröter)

Schiedsrichter: Daniel Bartnitzki (Erfurt), Zuschauer: 65

Torfolge: 0:1, 0:2 Jakob Schneider (47., 48.), 1:2 Robert Häring (72.)

Aufrufe: 027.11.2016, 10:36 Uhr
FC Einheit RudolstadtAutor