2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Man of the Match: Hier scheitert Michael Schmuck noch an Mechtersheims Torwart Philipp Schilling. Später erzielt er für Waldalgesheim im Verbandsliga-Spitzenspiel das Tor des Tages.    	Foto: Edgar Daudistel
Man of the Match: Hier scheitert Michael Schmuck noch an Mechtersheims Torwart Philipp Schilling. Später erzielt er für Waldalgesheim im Verbandsliga-Spitzenspiel das Tor des Tages. Foto: Edgar Daudistel

Schmuck veredelt Top-Leistung

Neuzugang schießt Alemannia Waldalgesheim zum verdienten 1:0-Sieg gegen Spitzenreiter TuS Mechtersheim

WALDALGESHEIM. Was wäre, wenn? Wenn Fußball-Verbandsligist Alemannia Waldalgesheim immer so couragierte und konsequente Auftritte hingelegt hätte wie gegen den Tabellenführer und designierten Aufsteiger TuS Mechtersheim. Am Samstag hatten die Grün-Weißen in einer spielerisch wie kämpferisch sehr guten und trotz fünf Gelber Karten fairen Partie beim 1:0-Sieg vor nur 165 Zuschauern alles im Griff, fügten den Pfälzern deren erste Niederlage nach 18 Spielen seit dem vergangenen August zu. ,,Es war ein verdienter Sieg", waren sich die Trainer André Weingärtner (SVA) und Manfred Schmitt (TuS) einig.

Bei beiden Mannschaften war der Spaß am Fußball von der ersten Minute an zu spüren. Die erste Gelegenheit bot sich Felix Pauer, der von halb rechts in den Strafraum eindrang und Philipp Schilling zu einer Fußabwehr zwang (16.). Jannik Immel antwortete für den TuS postwendend. Sein 18-Meter-Schuss aus der Drehung war aber kein Problem für Pasquale Patria im SVA-Gehäuse. Beide Teams agierten mit viel Tempo, waren in den Abwehrreihen dennoch immer aufmerksam. Michael Schmuck (SVA) brachte in der Zentrale nach feinem Zuspiel von David Stipp vom linken Flügel nicht genug Druck hinter den Ball, Schilling konnte das Leder aufnehmen (25.). Andreas Brill für den TuS nach einer Ecke (43.) und Schmuck per Kopf nach toller Vorarbeit von Marcel Fennel und Marius Breier (44.) hatten weitere gute Gelegenheiten.

In der zweiten Hälfte dominierte dann das Heimteam eine halbe Stunde lang eindeutig. Vor allem zwischen der 60. und 70. Minute reihten sich die Chancen aneinander. Die besten: David Stipp (67.) scheiterte an Schilling, Schmuck schaltete nach einem Abwehrfehler am schnellsten und traf aus 18 Metern die Latte, das Nachsetzen von Breier wurde auf der Linie geklärt (68.). Dann wurde ein 20-Jähriger, der bis vor wenigen Monaten noch seine Fußballschuhe in der B-Klasse für Partenheim schnürte, zum Matchwinner: Felix Pauer hatte von der rechten Seite geflankt, Breier nahm das Leder am langen Pfosten direkt und Schilling konnte nur abklatschen - direkt vor die Füße von Michael Schmuck, der aus acht Metern einschob.

,,Ich kann es einfach nicht glauben", war der Youngster nach der Partie absolut glücklich und gab zu, ,,in der Nacht vorher nicht besonders gut geschlafen" zu haben. Nach dem Ausfall von Arlind Mulaj (nicht im Kader) und Konstantin Sawin, der immerhin noch in der Schlussphase eingewechselt werden konnte, war Schmuck der einzige echte Stürmer im SVA-Aufgebot und setzte seine Rolle konsequent um. Der Trainer war zufrieden: ,,Schmucki ist seit Wochen in bestechender Trainingsform", hatte Weingärtner keine Bedenken, ihn mit der Sturmführung zu betrauen: ,,Er passt einfach super in die Mannschaft und hat sich das Tor verdient!"

In der Schlussphase ließ die Alemannia hinten wenig zu. Die einzige wirkliche Chance zum Ausgleich bot sich Thorsten Ullermeyer, der aus kurzer Distanz an Patria scheiterte (90.). Umgekehrt hätte der eingewechselte Konstantin Ludwig nach Stipp-Flanke alles klar machen können. Sein Volleyschuss landete allerdings im dritten Stockwerk (85.).

Was wäre also, wenn? ,,Wir haben heute unser bestes Saisonspiel gemacht, waren giftig und aggressiv, uns war kein Laufweg zu weit", bilanzierte Weingärtner. Der Gegner habe es aber verdient, in dieser Liga Meister zu werden. Wer also eine solche Top-Mannschaft schlägt, wenn er die ,,Basis-Grundtugenden" (Weingärtner) erfüllt, verkauft sich zwangsläufig in anderen Spielen unter Wert. ,,Wir haben gegen einen richtig guten Gegner verdient verloren", anerkannte TuS-Trainer Schmitt, der seinen Top-Torjäger Eric Veth in der Halbzeit rausnehmen musste. Der 23-Jährige musste nach einem Zusammenprall ins Krankenhaus gebracht werden.

Daten zum Spiel

Alemannia Waldalgesheim: Patria - Schunck, Klöckner, Fennel - Pauer, Darcan, L. Weingärtner, Stipp - Breier (82. Ludwig), Schmuck (86. Sawin), Förstel (89. Lieber).
TuS Mechtersheim: Schilling - Böcher, Ullemeyer, Brill, Selzer - Lucian, Imre, Simon (63. Krämer), Ietro - Immel (57. Boskovic), Veth (46. Ester).
Tor: 1:0 Schmuck (70.).
Zuschauer: 165.
Schiedsrichter: Nicolas Winter (Zeiskam).

Aufrufe: 010.4.2016, 11:00 Uhr
Jochen WernerAutor