2024-04-23T06:39:20.694Z

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Bastian Schmiofski (l.) muss sich einer OP unterziehen – die Fortsetzung seiner Karriere ist ungewiss.  Fotos: Archiv
Bastian Schmiofski (l.) muss sich einer OP unterziehen – die Fortsetzung seiner Karriere ist ungewiss. Fotos: Archiv

Schmiofski-OP trifft Abensberger Kicker

Bastian Schmiofski muss sich Knorpeltransplantation unterziehen +++ Gute Kunde: Trainer Richard Ott verlängert und Langquaider Talent David Babic kommt

Eine entspannte Winterpause könnte sich der TSV Abensberg gönnen. In der Fußball-Bezirksliga West ist mit Rang acht und sieben Zählern Vorsprung auf einen Abstiegsrelegationsplatz alles im Lot. Und doch zeigen sich Sorgenfalten bei den Babonen. Die Sorgen gelten dem 29-jährigen Routinier Bastian Schmiofski. Der frühere Bayernliga-Kicker muss sich im Frühjahr einer Knorpeltransplantation unterziehen – Fortsetzung der Laufbahn ungewiss. Gute Nachrichten vermeldet der TSV aber auch: Trainer Richard Ott hat für eine weitere Saison zugesagt und vom TSV Langquaid kommt bereits im Winter der 19-jährige David Babic.

„Was sein Ausfall sportlich und menschlich bedeutet, muss man nicht näher ausführen.“ Sebastian Kneitinger

„Für lange Zeit“ werde Schmiofski nicht mehr Fußball spielen können, erklärt Abteilungsleiter Sebastian Kneitinger. Seit Sommer habe der Routinier, der in jungen Jahren für den SSV Jahn Regensburg und danach fünf Jahre beim Freien TuS Regensburg kickte, Schmerzen im Knie. „Nun wurden großflächige Knorpelschäden diagnostiziert, er muss sich im März einer komplizierten Knorpeltransplantation unterziehen.“ Bei diesem Eingriff werden beschädigte Stellen mit körpereigenen Knorpelzellen repariert. Dadurch kann sich das Knie möglicherweise vollkommen regenerieren, sagen Mediziner. Allerdings muss das Knorpelgewebe erst nachwachsen, was für Schmiofski eine längere Fußballpause bringt.



Dominik Treitinger tritt kürzer

„Was sein Ausfall für uns sportlich wie menschlich bedeutet, muss man nicht näher ausführen“, so Kneitinger. Schmiofski kehrte 2012 zu seinem Heimatverein zurück und übernahm mit Maximilian Glamsch Spielertrainer-Aufgaben. Das Duo führte Abensberg bereits im ersten Jahr von der Kreis- in die Bezirksliga. In der Abwehr spielt der 29-Jährige bis heute einen unverzichtbaren Part. „Wir müssen abwarten, was nach der Operation im März ist. Wir hoffen natürlich, dass er auf den Platz zurückkehren kann.“

Der 30-jährige Dominik Treitinger, ein weiterer Routinier mit Landesliga-Erfahrung beim TV Schierling, wird aus persönlichen Gründen ab dem Winter kürzer treten, bleibt dem TSV aber als Spieler erhalten. „Wir hoffen insgeheim, dass es bei ihm über die Winterpause doch noch mal in den Füßen juckt. Er ist mit seiner Erfahrung und seiner Geselligkeit ein sehr wichtiger Spieler“, sagt der Abteilungsleiter. Positive Anzeichen gibt es bei Skhelzen Syla (Muskelbündelriss) und Franz Saller (Knöchelbruch). Sie können im Frühjahr wieder angreifen.

Bereits eingetütet haben die Babonen eine Vertragsverlängerung mit Coach Richard Ott. „Er bleibt auch in der Saison 2017/18 Trainer des TSV Abensberg, weil wir mit seiner Arbeit und seinem täglichen Engagement sehr zufrieden sind. Er versucht, sehr viel mit den Spielern zu kommunizieren und hat auch die mittelfristigen Interessen des Vereins im Auge. Das wissen wir sehr zu schätzen“, so Kneitinger. Der 38-jährige Coach kam im Sommer 2015 vom damaligen Bezirksliga-Aufsteiger TV Aiglsbach. In der zweiten Mannschaft bleibt der verletzte Kapitän Manuel Heinrich auch in der Rückrunde in der Trainerverantwortung und wird von Martin Beringer unterstützt. Die zweite Garde ist in der Kreisklasse Kelheim seit Ende August ungeschlagen und blickt als Tabellendritter auf die Aufstiegsränge.

Verstärkung im aktuellen Kader kommt vom TSV Langquaid. „Mit David Babic wechselt ein sehr talentierter junger Spieler zu uns. Er wohnt in Abensberg und kam in Langquaid zuletzt selten zum Einsatz. Er möchte einfach wieder mehr Fußball spielen“, berichtet Kneitinger. Babic sei von Abensberger Spielern in die Babonenstadt gelotst worden, „was immer ein gutes Zeichen ist“. Im vergangenen Sommer hatte Abensberg mit anderen Neuzugängen Aufsehen erregt, zuvorderst mit Stürmer Christian Brandl und Torwart Michael Wehdanner, beide kamen vom TV Schierling.



Risse im Team wieder gekittet

Trainer Ott blickt in der Herbstanalyse auch auf diese Transfers: „Von außen wurden wir in eine unrealistische Rolle, manchmal sogar des Geheimfavoriten gedrängt. Die Erwartungshaltung war viel zu hoch und hat sich scheinbar auch auf die Mannschaft übertragen, obwohl wir uns nie so hoch eingeschätzt haben. Interessant war, dass sich aufgrund dessen auch die Spielweise der Gegner geändert hat. Auch damit hatten wir unsere Probleme.“

„Im Team traten teilweise atmosphärische Störungen auf.“ Richard Ott

Richard Ott bleibt auch 2017/18 Trainer in Abensberg.
Richard Ott bleibt auch 2017/18 Trainer in Abensberg.

Nach durchwachsener Vorbereitung legten die Babonen einen sehr holprigen Saisonstart hin. „Ab Ende August waren wieder nahezu alle Mann im Training und mit der steigenden Fitness zeigten wir auch bessere Leistungen und Ergebnisse“, sagt der Coach. Teilweise seien aber „atmosphärischen Störungen“ aufgetreten. „Es waren viele Gespräche nötig, um das Gesamtpaket wieder auf den richtigen Weg zu bringen.“ Ab Oktober zeigte der TSV sein „gutes Gesicht“ mit verdienten Erfolgen in den Derbys. Auch dem Abteilungsleiter blieben die Risse im Teamgefüge nicht verborgen. „Nach vielen Jahren, in denen vieles leicht von der Hand ging, hatten wir doch manchmal zu kämpfen, weil der absolute Zusammenhalt, der uns immer stark gemacht hat, etwas verloren ging. Wir haben uns sehr kritisch hinterfragt und sind wieder auf einem guten Weg, der alte TSV Abensberg zu werden.“ Wie Trainer Ott sieht Kneitinger die Ursache im „Unterbewussten“. „Man denkt sich vielleicht, man kann ein paar Prozent Laufbereitschaft und Mannschaftsdienlichkeit einsparen, weil der Kader auf dem Papier besser ist. Wenn wir mit dem Rücken zur Wand standen, war die altbekannte Einheit wieder da.“

Nun sei das Team wieder ein eingeschworener Haufen. Teilweise waren nach dem positiven Reinigungsprozess bis zu 40 Spieler (mit Team II) im Training. Rein tabellarisch sei die Welt mit 25 Punkten wieder in Ordnung und besser als jemals zuvor, „aber auch trügerisch. Wir brauchen unbedingt eine gute Vorbereitung und einen guten Start gegen Mariaposching.“

Aufrufe: 023.12.2016, 09:30 Uhr
Martin RutrechtAutor