2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Die letzte Aktion der Partie: Dominik Schmidt kommt frei vor SVWW-Keeper Markus Kolke an den Ball und jagt ihn zum 1:1 ins linke Eck.
Die letzte Aktion der Partie: Dominik Schmidt kommt frei vor SVWW-Keeper Markus Kolke an den Ball und jagt ihn zum 1:1 ins linke Eck.

Schmidt rettet für Holstein Kiel einen Punkt

Wehen Wiesbaden verpasst es, den Sack zuzumachen

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Ein später, glücklicher Punkt, mit Rang acht der beste Tabellenplatz seit Monaten, aber eine insgesamt schwache Leistung - das Spiel von Holstein Kiel gegen den SV Wehen Wiesbaden bot unterchiedliche Facetten. Die Hessen hätten den Sieg aufgrund des Chancenplus verdient gehabt, doch genau mit Ablauf der zweiminütigen Nachspielzeit rettete Dominik Schmidt den ,,Störchen" mit dem 1:1 einen Punkt.

Jeweils vier Veränderungen hatten beide Trainer vorgenommen. Bei Holstein war Patrick Kohlmann nach Gelbsperre für Arne Sicker zurück in der Startelf. Es fehlten gegenüber dem 1:0-Sieg in Magdeburg zudem Fabian Schnellhardt (Gelbsperre), Manuel Janzer (Muskelfaserriss) und Saliou Sané (disziplinarische Gründe), dafür durften Steven Lewerenz, Marc Heider und der wiedergenesene Kapitän Rafael Czichos von Beginn an ran. Denis-Danso Weidlich rückte von der Innenverteidigung ins rechte Mittelfeld.


Beim SVWW verzichtete Trainer Torsten Fröhling auf Sven Mende, Steven Ruprecht, Marc Lorenz und Alf Mintzel, für sie waren Fabian Franke, Timm Golley, Kevin Pezzoni und Michael Vitzthum in der Mannschaft.Die Gäste überraschten in Kiel mit mutigem Auftreten. Aus einer 4-4-2-Ordnung heraus machten sie Holstein das Leben schwer, störten früh. Bis auf eine Flanke von Weidlich, die Mathias Fetsch in der Mitte knapp verpasste (10.), hatten die Kieler in der ersten halben Stunde keine gefährliche Torszene zu verzeichnen.


Der SVWW beschäftigte die ,,Störche" durchweg, allerdings auch ohne allzu viele klare Möglichkeiten herauszuarbeiten. Ein Kopfball von Pezzoni, den Robin Zentner hielt (7.), war schon die beste Chance. Das 0:1 lag zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich in der Luft. Es war ein echter Sonntagsschuss, den Luca Schnellbacher aus halbrechter Position kurz vor dem Strafraum zur Gäste-Führung nutzte. Er nahm den Ball nach einem Querschläger von Patrick Kohlmann aus der Luft und versenkte ihn über den chancenlosen Zentner hinweg ins lange Eck (24.).


Zehn Minuten später hätte es 0:2 heißen können, als David Blacha aus 30 Metern abzog und der Ball an die Latte klatschte (32.). Holstein fand nun aber besser ins Offensivspiel. Nach einem Kegel-Freistoß setzte Czichos nach - doch der Schuss, den Fetsch kurz vor der Linie nur knapp verpasste, sauste haarscharf am langen Pfosten vorbei (35.). Keeper Markus Kolke verhinderte mit einer Klassetat den Ausgleich, als er Tim Siedschlags 25-Meter-Schuss an die Latte lenkte (40.).


Czichos per Kopf (40., nicht voll getroffen) sowie der Ex-Holsteiner Jaroslaw Lindner und Schnellbacher, die die Kugel nach einem Konter über Kevin Schindler nicht aufs Tor brachten (44.), hatten noch Möglichkeiten auf beiden Seiten. Ein Remis zur Pause wäre trotz mäßiger Leistung für Holstein drin gewesen.


Nach der Pause deutete dann nur wenig darauf hin, dass es noch zu einem Zähler für die Neitzel-Elf reichen könnte. Zwar verschoben sich die Spielanteile zugunsten der KSV. Doch es reihte sich Fehler an Fehler. Ein Schuss von Maik Kegel aus gut 20 Metern, den Kolke zur Ecke lenkte, war die einzige echte Torchance (68.). Die Hessen brachten aus dem Spiel heraus ebenfalls nichts zustande, spielten ihre Konter schlecht aus, strahlten aber immerhin bei Standards viel Gefahr aus.


Patrick Funks Freistoß holte Zentner aus dem Eck (50.). Nach Freistößen von Vitzthum köpfte erst Franke an den rechten Pfosten (80.), dann Torsten Oehrl vorbei (85.). Und nach dem einzigen Fehler von Zentner, der einen Freistoß fallen ließ, schoss Sebastian Mrowca am leeren Tor vorbei (87.). Der Gast war dem 0:2 viel näher als Holstein dem Ausgleich - und doch jubelten die ,,Störche" noch.


Mit der letzten Aktion der Partie brachte Fetsch den Ball in die Mitte, wo der eingewechselte Willi Evseev verpasste. Schmidt rauschte aus dem Hinterhalt heran und drosch den Ball durch Freund und Feind hinweg ins lange Eck (90./+2). Schiedsrichter Schwermer pfiff gar nicht mehr an.

Aufrufe: 03.4.2016, 19:24 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor