2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Biebricher Leidenschaft (von links): Moritz Christ, Jan Rodwald, Bastian Pilger und Sebastian Gurok machen Mainz das Leben schwer. Foto: Tom Klein
Biebricher Leidenschaft (von links): Moritz Christ, Jan Rodwald, Bastian Pilger und Sebastian Gurok machen Mainz das Leben schwer. Foto: Tom Klein

Schmidt adelt 02-Keeper Ademovic

Mainz-Coach nach 7:0 der Profis in Biebrich: Er hat Riesenparaden gezeigt +++ Rundum gelungene Fußball-Party +++ Einzig Zuschauer-Zuspruch lässt zu wünschen übrig

Wiesbaden. Die Lockerheit von Mainz-Trainer Martin Schmidt stand für eine rundum gelungene Fußball-Party. Der Schweizer geizte nach dem 7:0 der 05-Profis beim Verbandsligisten FV Biebrich 02 nicht mit Lob für die Gastgeber. Es klang keineswegs nach Höflichkeitsfloskeln, sondern authentisch. „Biebrichs Torhüter hat Riesenparaden gezeigt“, meinte Schmidt etwa mit Blick auf 02-Keeper Denis Ademovic (33), der im Verbund mit seinen couragiert zu Werke gehenden Vorleuten den Kasten des Sechstligisten 20 Minuten lang sauber gehalten hatte.

Als die Bundesliga-Cracks in der Folge die Zügel anzogen, musste Ademovic zwar mehrfach hinter sich greifen, blieb aber in weiteren Szenen bei Chancen aus kurzer Distanz Sieger. In der Endphase besetzte Paul Kissler den 02-Kasten, brauchte gar keinen Ball mehr passieren zu lassen, weil sich die 05er bereits im Abspann-Modus befanden.

02er schnuppern in starker Startphase an einem Treffer

„Schon beeindruckend, was die Mainzer in puncto körperlicher Stärke, Ausdauer und auch im Spieltechnischen an den Tag gelegt haben. Im Fernsehen sieht das ja immer so locker aus“, hakte Ademovic die 90 Minuten als wertvolle Erfahrung ab. Schmidt dehnte derweil sein Lob auch auf Biebrichs Zugang Sebastian Gurok aus, der mit Vorstößen über die rechte Bahn für Aufsehen sorgte, in der Startphase besser selbst abgezogen hätte, statt quer zu legen. „Wir hätten sicher pro Halbzeit zwei, drei Tore mehr erzielen können. Doch die Biebricher sind eine gute Truppe, die schon weit ist in ihrer Entwicklung“, ergänzte Martin Schmidt, der heute mit 23 Feldspielern und drei Torhütern ins Trainingslager gen Colorado Springs jettet.
„Ich finde, dass wir das insgesamt sehr gut gemacht haben. Hätten wir anfangs unsere Konter konsequenter zu Ende gespielt, wäre vielleicht auch ein Tor für uns herausgesprungen“, meinte Biebrichs Trainer Nazir Saridogan, der für längere Zeit auf seinen Abwehr-Center David Meurer verzichten muss. In einem Spiel gegen Gonsenhein hat Meurer vermutlich einen Meniskusanriss und eine Kreuzbandüberdehnung erlitten. Davon abgesehen sollte das Duell mit den Profis die Vorbereitung der 02er beflügeln. „Der Imagegewinn ist riesig“, befand 02-Chef Horst Klee.

Einziger Wermutstropfen: 1000-Zuschauer-Marke nicht geknackt

Einziger Wermutstropfen: Beim erhofften Zuschauer-Zuspruch wurde die 1000er-Marke nicht geknackt. Womöglich waren einige nach dem EM-Aus fußballmüde. Die anwesenden 900 Zuschauer – für 02-Verhältnisse eine äußerst große Kulisse – sorgten zumindest dafür, dass die Kosten gedeckt sind. Der in der Pause ausgehändigte Spendenscheck von Peter Beuth, Hessens Minister des Innern und für Sport, kam da gerade recht für die 02er, die mit aktuell 380 Nachwuchsspielern mit Wurzeln aus aller Welt gelebte Integration betreiben. Die Mainzer demonstrierten derweil gelebte Fan-Nähe. „Das hat Spaß gemacht und war allemal besser als eine Trainingseinheit“, sagte 05-Dauerbrenner Niko Bungert, der seit 2008 das Mainzer Trikot trägt.

FV Biebrich 02: Ademovic; Pilger, Mo. Christ, Gurok, Rivera, Kunert, J. Rodwald, Hong, Seo, Meixner, Schug. – Eingewechselt: Kissler; Bauschke, Dimitrievski, Toksun, O. Zer, Amoako, Siewe Nana, Sergen.
FSV Mainz 05, Startelf: Huth; Balogun, Bungert, Clemens, Donati, Klement, Samperio, Bohl, Breitenbach, Seydel, Córdoba (38. de Blasis). – 2. Hälfte: Gianluca; Bell, Bengtsson, Brosinski, Rodriguez, Häusl, de Blasis Hack, Holtmann, Onisiwo, Halimi.
Tore: 0:1 Samperio (21.), 0:2 Klement (23.), 0:3 Seydel (29.), 0:4 Klement (42.), 0:5 Bengtsson (51.), 0:6 de Blasis (62.), 0:7 Brosinski (64.). – SR: Patrick Glaser (FC Freudenberg) mit Dennis Jantz (SC Kohlheck) und Sahin Samadi (TuS Dotzheim). – Zuschauer: 900.

Aufrufe: 08.7.2016, 22:05 Uhr
Stephan NeumannAutor