Schlussminuten entscheiden das Ortsderby

Bis dahin wehrten sich die Ballfreunde tapfer und hofften zumindest auf eine Punkteteilung. Ibo Cöl ärgerte sich über das Ergebnis: "Hätte der Unparteiische nicht so unglückliche Entscheidungen gegen uns getroffen, wäre ein Unentschieden für uns drin gewesen." Er müsse seiner Mannschaft ein Kompliment machen. "Der ASV war zwar optisch überlegen, hatte aber gegen unsere kompakt stehende Abwehr wenig klare Chancen. Unser Konzept, aus einer tiefstehenden Deckung mit gelegentlich vorgetragenen Kontern zum Erfolg zu kommen, wäre fast aufgegangen", sagte der SCB-Trainer. Dagegen sprach sein Pendant Michael Kirschner von einem verdienten Sieg. "Wir haben das Spiel klar dominiert, da mussten zwangsweise die Tore fallen. Mir ist es eigentlich egal, dass die Treffer erst in den Schlussminuten fielen. Das Entscheidende sind für mich die drei Punkte und eine Fortführung unserer Erfolgsserie mit jetzt zehn Spielen ohne Niederlage." Auch der ASV-Coach sprach von einem unglücklich agierenden Schiedsrichtergespann.

Von Beginn an nahmen die Gäste das Heft in die Hand, taten sich aber gegen den klug gestaffelten Taler Defensivblock schwer, gute Möglichkeiten herauszuspielen. Die ersatzgeschwächten Ballfreunde standen tief und waren auf Sicherheit bedacht. Der erste ernsthafte Angriffsversuch der Taler führte zum überraschenden 1:0 (19.), als Hamza Malek Kevin Lange im Strafraum zu Fall brachte und Eduard Ziegler den folgenden Elfmeter sicher verwandelte. "Wieso zeigte der Schiri dem letztenMann Malek nur Gelb? Das war eine klare rote Karte", schimpfte Ibo Cöl. "Wer weiß, wie die Partie dann gelaufen wäre." Bis zur Halbzeit drängte der ASV trotz einiger Chancen vergebens auf den Ausgleich.

Im zweiten Durchgang verlor der SCB die konsequente Linie in der Defensivarbeit. Die Überlegenheit des ASV nahm zu, es fehlte aber der zwingende Abschluss. In der 61. Minute fiel dann der Ausgleichstreffer, als Dennis Rossow zunächst nur die Latte traf, Marc Eilenberger den Abpraller aufnahm und aus kurzer Distanz erfolgreich war. In dem immer hektischer werdenden Derby nahmen die Fouls und Nickligkeiten zu, ein geordneter Spielaufbau war kaum noch zu sehen. Phil Eilenberger sah die gelb-rote Karte (87.). Dann markierte Deniz Gözen beim direkt anschließenden Freistoß mit einem Hammer aus 23 Metern das 2:1. Fast mit dem Abpfiff setzte Rafet Zeka den Schlusspunkt zum 3:1Endstand.