2024-04-16T09:15:35.043Z

Aufreger der Woche
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Schluss, aus und vobei: Burgheim wirft die Brocken hin!

Frauenfußball: Die zuletzt suspendierte Angreiferin Romina Burgheim hat ihren Vertrag mit Arminia aufgelöst

Romina Burgheim hat genug vom Hin und Her um ihre Person bei Arminia Bielefeld. „Ich habe am Freitag ein Einschreiben mit der Bitte um Vertragsauflösung an den Klub geschickt“, erklärt die erstligaerfahrene Angreiferin, die ihre Karriere beenden will – zumindest was ein Engagement in höheren Ligen angeht.
Seit Wochen, ja Monaten liegt die 29-Jährige im Clinch mit Trainer Markus Wuckel, der sie schon im Aufstiegsjahr wegen Undiszipliniertheiten gemaßregelt und jüngst wegen zweimaligen Zuspätkommens zum Training suspendiert hatte. „Diese Maßnahmen habe ich akzeptiert, obwohl ich sie nicht nur aufgrund der Umstände der Verspätungen – bei dem einen Mal kam zum Beispiel meine Bahn wegen eines Personenschadens nicht pünktlich – schon als sehr hart empfunden habe“, erzählt Burgheim. Zuletzt war sie als Einwechselspielerin und dann sogar gegen Cloppenburg in der Startelf berücksichtigt, in dieser Partie aber nach einer halben Stunde ausgewechselt worden.

„Tags darauf habe ich dann eine SMS bekommen: Ich könne ab sofort in der zweiten Mannschaft den Fußball spielen, den ich mir vorstelle“, berichtet die Kunstlehrerin der Realschule Brackwede, die mit vielen Toren maßgeblich am Durchmarsch der DSC-Frauen von der Westfalen- in die 2. Bundesliga beteiligt war, dabei aber immer das Image eines „schrägen Vogels“ gepflegt hatte. „Vielleicht hat Markus meine mitdenkende Art, zu der ich zu einhundert Prozent stehe, ja als zu kritisch empfunden“, vermutet Burgheim, die sich jedenfalls nie das Wort verbieten ließ.

Für Wuckel war das Thema Burgheim schon vor dem Eingang des Briefes auf der DSC-Geschäftsstelle abgehakt. „Romina ist ein liebenswerter und netter Typ, und dass sie ein bisschen durchgeknallt ist, hat mich lange Zeit eher amüsiert als gestört“, erklärt der Arminentrainer. Da sie aber seit einiger Zeit „zu viele Dinge, die außerhalb des Zweitligafußballs liegen“, im Kopf habe, könne und wolle er sie nicht mehr berücksichtigen: „Das ist dem Team gegenüber einfach nicht mehr vertretbar.“ Wuckel will aber keineswegs den Stab über seiner (Ex-)Spielerin brechen: „Sie war gerade beim Aufstieg in die Regionalliga eine echte Bereicherung für uns. Dass es jetzt einfach nicht mehr passt, ist schade, aber nicht zu ändern.“

Die Angreiferin hatte der Aufforderung, im Bezirksligateam zu helfen, im Übrigen Folge geleistet und feierte am vergangenen Mittwoch beim 3:2-Erfolg über Holzhausen/Sylbach „einen für mich versöhnlichen Abschied von diesem Verein“. Das sei aber ihr letzter Einsatz für Arminia gewesen. Insgesamt bekomme durch die Art und Weise, wie sie abgeschoben worden sei, „die für mich schöne Geschichte der vergangenen beiden Jahre beim DSC am Ende leider einen üblen Beigeschmack“, so Burgheim weiter: „Ich finde, nach dem, was ich bei den Aufstiegen alles für das Team getan habe, hätte ich eine andere Behandlung verdient gehabt.“

Wie gesagt: Den Mund lässt sich eine Romina Burgheim nicht verbieten.
Aufrufe: 028.11.2016, 14:30 Uhr
Hans-Joachim KaspersAutor