2024-03-18T14:48:53.228Z

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Weniger Aufsteiger, mehr Absteiger. Betroffen sind auch der TSV Rohr und die Spvgg Stetten. Im Bild: Adnan Ajdinovic und Oliver Erhardt (vorige Saison).   Foto:Archiv Dural
Weniger Aufsteiger, mehr Absteiger. Betroffen sind auch der TSV Rohr und die Spvgg Stetten. Im Bild: Adnan Ajdinovic und Oliver Erhardt (vorige Saison). Foto:Archiv Dural

Schlechte Kunde für A-Kreisligisten

Der Bezirk muss seine geplante neue Aufstiegsregelung zurücknehmen

Der Bezirk Stuttgart muss seine geplante neue Aufstiegsregelung zurücknehmen. Das wurde bereits an diesem Montag beim Bezirksliga-Staffeltag bekannt. Zudem ist inzwischen klar, dass es in den reformierten Staffeln einen verschärften Abstieg gibt.

Es hat attraktiv geklungen. Künftig zwei Direktaufsteiger pro Staffel, dazu eine Aufstiegschance auch noch für die Tabellendritten, nämlich über die Relegation – so war es im Reformpapier gestanden, das der Fußball-Bezirk Stuttgart seinen Vereinen zur neu strukturierten Kreisliga A präsentierte. Wohl auch aufgrund dieser Eckdaten fiel die Resonanz weitgehend positiv aus.

Der Haken an der Geschichte

Der Haken an der Geschichte: nun, viereinhalb Wochen vor dem Punktspielstart in den von drei auf zwei reduzierten Staffeln, müssen die Verantwortlichen zurückrudern. Der Grund: der württembergische Verband (WFV) hat ihnen quasi die gelbe Karte gezeigt. Sprich: den Plänen in puncto Aufstiegsregelung eine Absage erteilt. Nicht, weil man sie für grundsätzlich schlecht hielte. „Doch wir möchten nicht, dass jeder unserer 16 Bezirke unterschiedlich spielt“, sagt José Macias, beim Landesverband für den Bereich „Spielbetrieb“ zuständig. Auch hat der WFV erst vor kurzem eine Spielklassen-Strukturkommission ins Leben gerufen, die sich von September an mit just solchen Themen beschäftigen soll. Diesem Gremium wolle man aktuell nicht vorgreifen.

Folglich werden die in dieser Woche stattfindenden Staffeltage für die Macher des Bezirks Stuttgart zu einer unangenehmen Angelegenheit. „Wir hatten mit den Vereinen etwas anderes ausgemacht. Jetzt müssen wir ihnen sagen: es tut uns leid; wir können es nicht umsetzen“, sagt Heinz Mayer, Mitglied des Bezirksvorstands. Konkret ist es so, dass für diejenigen, die höhere Ambitionen hegen, stattdessen alles beim Alten bleibt: Nur der jeweils Erste steigt direkt auf, die Vizemeister gehen in die Relegation. Und die Dritten? Pech gehabt. Business as usual. Den Sprung in die Bezirksliga zu schaffen, wird also um einiges schwieriger als zwischenzeitlich gedacht.

Clubs müssen weitere Kröte schlucken - Reduzierung auf 15 Clubs

Doch damit nicht genug: zu schlucken gibt es für die beteiligten Clubs eine zweite unerwartete Kröte. Aus eigenem Antrieb beschlossen hat der Bezirk, die soeben erst auf je 16 Mannschaften aufgestockten beiden Staffeln für die nachfolgende Saison sogleich wieder zu schrumpfen, dann auf 15 Teams. Auch davon war ursprünglich keine Rede gewesen. Bewerkstelligen lässt sich dies nur über einen Weg – einen verschärften Abstieg im anstehenden Spieljahr. Sowohl in der Nord- als auch in der Südgruppe mit den Filder-Vertretern wird es demnach vier Direktabsteiger geben. Entsprechend kämpfen die Fünftletzten in der Relegation um den Klassenverbleib. Um auf der sicheren Seite zu sein, muss man zumindest Tabellenelfter werden. Ebenso wird das Starterfeld in der Bezirksliga auf 15 Teilnehmer verkleinert.

Hinter jenen Beschlüssen stehen laut Mayer vorsorgliche Überlegungen bezüglich der Terminpläne in den nächsten Jahren. In diesem Sommer beginnen erstmals alle Spielklassen des Bezirks am selben Tag (23. August). Diese Einheitlichkeit soll es fortan immer geben, was aber nur dann funktionieren kann, wenn es selbst bei ungünstigen Abstiegskonstellationen in keiner Staffel zu einem Überhang auf 17 Starter kommt. Diese Gefahr ist mit der künftigen Normalzahl 15 gebannt.

Wie die Resonanz bei den Betroffenen diesmal ausfallen wird? Mal schauen. Die Braut, bei deren Erstvorstellung im April des vergangenen Jahrs noch der Großteil spontan „Ja“ sagte, dürfte nun erst einmal mit neuen Augen betrachtet werden. Stichwort Attraktivität.

Aufrufe: 022.7.2015, 11:30 Uhr
Filder-Zeitung/ Franz StettmerAutor