2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Auf gute Abwehrarbeit setzen Daniel Somuah (rechts) und der Bonner SC gegen Alemannia Aachen. FOTO: BORIS HEMPEL
Auf gute Abwehrarbeit setzen Daniel Somuah (rechts) und der Bonner SC gegen Alemannia Aachen. FOTO: BORIS HEMPEL

Schlau spielen, clever verteidigen

Um ge­gen die Aa­che­ner Halb­pro­fis zu be­ste­hen, muss sich der BSC am Frei­tag noch­mals stei­gern

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Die zu­rück­lie­gen­den Kar­ne­val­sta­ge dürf­ten Spiel­ern wie Be­treu­er des Fuß­ball-Re­gio­nal­li­gis­ten Bon­ner SC in gu­ter Er­in­ne­rung blei­ben. Nach ei­nem opu­len­ten Büf­fet, das BSC-Trai­ner Da­ni­el Zill­ken nach dem Trai­ning an Wei­ber­fast­nacht in der Ka­bi­ne im Sport­park Nord kre­denz­te, folg­te am Sams­tag der wich­ti­ge 1:0-Sieg in Verl.

Dass SC-Schluss­mann Ro­bin Brü­se­ke den Ball mit ei­ner Pi­rou­et­ten-Ha­cken-Ein­la­ge selbst nach 21 Se­kun­den über die Li­nie bugs­ier­te, in­te­res­sier­te den BSC-Tross nur am Ran­de. Zum Ab­schluss des „rhei­ni­schen Te­am­build­ings“ wa­ren Trai­ner, Spie­ler und et­li­che Vor­stands- und Auf­sichts­rats­mit­glie­der des Auf­stei­gers auf ei­nem Wa­gen beim Bon­ner Ro­sen­mon­tags­zug mit von der Par­tie. „Das hat al­les gro­ßen Spaß ge­macht“, mein­te Zill­ken. „Aber jetzt ist Schluss mit lus­tig. Un­se­re gan­ze Kon­zen­tra­ti­on gilt der Par­tie ge­gen Aa­chen.“

Bonner SC - Alemannia Aachen (Fr 19:30)

Um dem Bun­des­li­ga­kra­cher 1. FC Köln ge­gen den FC Bay­ern Mün­chen am Sams­tag aus dem Weg zu ge­hen, hat­ten sich der BSC und Ale­man­nia Aa­chen auf den Frei­tag (19.30 Uhr, Sport­park Nord) als Spiel­ter­min ge­ei­nigt. Zill­ken hofft auf min­des­tens 2000 Zu­schau­er. We­ni­ger gut in Er­in­ne­rung ist das Hin­spiel. Da­mals un­ter­lag der BSC am neu­en Ti­vo­li mit 2:3. Den drit­ten Aa­che­ner Tref­fer kas­sier­te der BSC erst in der 88. Mi­nu­te. In die Halb­zeit ging die Zill­ken-Elf sei­ner­zeit mit ei­nem 0:2-Rück­stand.

„Wir ha­ben Ha­ra­ki­ri ge­spielt und kom­plett die Ord­nung ver­lo­ren“, sagt der BSC-Trai­ner heu­te. Er­heb­lich bes­ser ge­fiel Zill­ken der Auf­tritt sei­ner Schütz­lin­ge in Verl. „Ha­ben wir in Ah­len über wei­te Stre­cken al­len­falls durch­schnitt­lich ge­spielt, war das in Verl über 75 Pro­zent der Par­tie ei­ne gu­te Leis­tung.“ Ge­gen die „Pro­fis“ aus Aa­chen müss­te sich das Te­am noch­mals stei­gern, um zu­min­dest ei­nen Punkt in Bonn zu be­hal­ten. „Wir müs­sen schlau und gut ver­tei­di­gen“, sagt Zill­ken. Es gel­te vor al­lem, Stan­dards zu ver­mei­den. Zill­ken warnt vor den „Kan­ten“ in der Mann­schaft von Trai­ner Fu­at Ki­lic. Jan­nik Löh­den mit sei­nen zwei Me­tern und Stür­mer Da­ni­el Ham­mel, der im­mer­hin 1,90 Me­ter misst, sei­en nach Frei­stö­ßen und E­cken nur schwer zu ver­tei­di­gen.

Auch wenn Ma­rio We­ber nach sei­nem krank­heits­be­ding­ten Aus­fall in Verl wie­der mit der Mann­schaft trai­niert, dürf­te es für den Bon­ner In­nen­ver­tei­di­ger nicht leicht wer­den, in die Start­elf zu­rück­zu­keh­ren. An­dre­as Dick und der Ex-Aa­che­ner Tim Lü­nen­bach er­le­dig­ten ih­ren Job in Verl laut Zill­ken oh­ne Fehl und Ta­del. Mann des Ta­ges beim 3:1 der Ale­man­nia ge­gen den SC Wie­den­brück am vo­ri­gen Sams­tag war Mer­gim Fej­zul­lah, der in den Schluss­mi­nu­ten mit zwei Tref­fern die Par­tie zu­guns­ten der Aa­che­ner dreh­te.

Über­haupt war den Spiel­ern in Schwarz-Gelb am ver­gan­ge­nen Sams­tag nichts von den neu­er­li­chen fi­nanz­iel­len Pro­ble­men der Ale­man­nia an­zu­mer­ken. Zwar wur­de mitt­ler­wei­le ein neu­er Haupt­spon­sor bis zum Sai­so­nen­de ge­fun­den. Aber trotz­dem drückt ei­ne Un­ter­de­ckung von rund 500 000 Eu­ro im lau­fen­den Etat vor al­lem aufs Ge­müt der Funk­tio­nä­re des Tra­di­ti­ons­ver­eins. Die steu­er­li­chen Alt­las­ten be­lie­fen sich gar auf rund zwei Mil­lio­nen Eu­ro.

Ei­ne In­ves­to­reng­rup­pe um Mi­cha­el Köl­mel, dem Grün­der der „Ki­no­welt“, ver­langt ei­nen aus­ge­gli­che­nen Etat und ei­ne Re­ge­lung der Steu­er­schul­den, um hel­fend ein­zu­grei­fen. Trotz al­lem ist die Ale­man­nia noch mit ei­nem Etat von rund 1,3 Mil­lio­nen Eu­ro un­ter­wegs. Ei­ne Sum­me, von der der BSC nur träu­men kann. „Wir wis­sen, wo wir her­kom­men, und wer­den des­halb nie die Bo­den­haf­tung ver­lie­ren“, sagt der BSC-Trai­ner.

Aufrufe: 02.3.2017, 09:00 Uhr
General-Anzeiger / Thomas HeinenAutor