Schlag für den Jugendfußball

Der JFV-Vorsitzende Friedrich Norden gab am Freitag offiziell die Kündigung des OSC-Präsidiums bekannt, die am 11. Mai nach einer Sitzung mit den Vorständen der beiden Stammvereine beschlossen worden war. Vom OSC waren Gerd Gräfing, Friedhelm Erlach und Hans-Peter Pflüger vertreten; von der Leher TS Erwin Knäpper, Jürgen Wessel, Manfred Meier und Detlef Hajman sowie Bremerhavens Fußballboss Axel Zielinski (TuSpo Surheide).

,,Ich finde es sehr schade, dass die Zusammenarbeit zwischen den beiden Großvereinen nicht weitergeht", sagt Zielinski. OSC-Abteilungsleiter Hans-Joachim Böhm nennt die Gründe für die Trennung: ,,Ich kann meine Fußball-Abteilung nicht für den Bremerhavener Fußball opfern. Um Substanzverluste im A- und B-Jugendbereich vorzubeugen, haben wir uns zu der Kündigung entschlossen. Das war kein Bauchgefühl, sondern eine sachliche Entscheidung, die ich bedaure. Aber ich habe keine andere Lösung mit Blick auf die eigene Abteilung gesehen und hoffe, sehr, dass der JFV einen neuen Partner mit ins Boot nehmen kann."

In der Stadtliga dümpeln

Als Problem hat sich dargestellt, dass die Jugendmannschaften der Stammvereine in der Stadtliga herumdümpeln müssen, wenn die JFV-Teams der jeweiligen Altersklasse es nicht in die Regionalliga geschafft haben. So kicken zum Beispiel die B-Junioren von OSC und LTS in der Stadtliga, weil die U17 des JFV nur in der Verbandsliga am Ball ist. Mannschaften des JFV und aus den Stammvereinen dürfen nicht in derselben Liga spielen. Norden und sein Vorstandsteam haben die Kündigung verdaut und schauen positiv nach vorn. ,,Der JFV wird nicht aufgelöst, um den Spielbetrieb auch in der nächsten Saison aufrechtzuerhalten. Es wird weitergehen. Die Leher TS wird den JFV-Vorstand weiter tatkräftig unterstützen und uns bei der Suche nach neuen potenziellen Partnern behilflich sein", betont Norden.

Der sportliche Leiter Sigward Voß, der von den Ex-Zweitligaspielern Jürgen Fahlbusch und Ralf Steinlein unterstützt wird, sieht ebenfalls positiv in die Zukunft. ,,Wir werden einen oder mehrere neue Partner finden, da bin ich mir ganz sicher. Vielleicht müssen wir auch über ein neues Konstrukt nachdenken. Uns ist klar, dass es Probleme in den Stammvereinen gibt, wenn wir mit unseren Teams nicht in der Regionalliga vertreten sind. Aber insgesamt war die gemeinsame Arbeit mit dem OSC für den Bremerhavener Fußball fruchtbar. Weiter gibt es eine gute Zusammenarbeit mit dem TuSpo Surheide. Die brauchen wir auch", sagt Voß.

Die Trainer und Mannschaften des JFV wurden während der Woche über das Ausscheiden des OSC informiert. ,,Klar, wir haben einen starken Partner verloren, aber für die Mannschaft war das kein großer Schock. Gut, dass LTS als zuverlässiger und starker Partner weitermachen will", sagt U19-Trainer Eric Schürhaus, für den es um den Klassenerhalt in der Regionalliga geht.

Dass sich auch die B- und C-Junioren des JFV Hoffnungen auf den Aufstieg in die Regionalliga machen dürfen, zeigt, dass die Gründung des JFV die richtige Entscheidung war, auch wenn es ihm noch nicht gelungen ist, den Status einer ,,Fahrstuhlmannschaft" abzulegen. Jetzt gilt es, die Kräfte zum Wohle des Bremerhavener Nachwuchses zu bündeln.