Schlägerei nach dem Derby in Lohberg
Thomas Grefen, Coach des VfB Lohberg, wurde nach dem 1:1 bei RWS Lohberg von RWS-Akteur Hakan Tütüncü zu Boden gestreckt. Der Coach soll Spieler des Gastgebers zuvor beleidigt haben. Beide Vereine stellten Strafanzeige.
Denn VfB-Trainer Thomas Grefen wurde von RWS-Akteur Hakan Tütüncü, Schütze des 1:0-Führungstreffers für den Gastgeber, zu Boden gestreckt. Im Anschluss kam es zu weiteren heftigen Tumulten, bei denen auch noch zwei Zuschauer verletzt wurden.
Laut Polizeibericht war es nach dem Abpfiff zu Provokationen durch VfB-Coach Thomas Grefen gekommen. "Thomas Grefen hat meine Spieler als Bastarde beschimpft", beteuerte RWS-Trainer Mahmut Tas. Grefen dementierte das: "Das Wort Bastard gehört gar nicht zu meinem Wortschatz. Außerdem würde das doch trotzdem keinen tätlichen Angriff rechtfertigen", so Grefen. Er räumte allerdings auch ein. "Natürlich weiß ich, dass ich mit meiner Art polarisiere."
Nachdem Grefen aufgeholfen wurde, platzte dem Übungsleiter der "Knappen" der Kragen: "Erst da habe ich zum ersten Mal RWS beleidigt. Ich habe wortwörtlich gefragt: Was ist das hier für ein Scheiß-Verein? Aber wer hätte in meiner Situation etwas anderes gedacht?", so Grefen.
Das Videomaterial der Tumulte soll durch RWS-Zuschauer und nicht-aktive Spieler des Clubs unbrauchbar gemacht worden sein. Grefen gab an, dass gegen die beiden RWS-Spieler Hakan Tütüncü und Recep Barut Anzeigen erstattet wurden. "Ich frage mich wirklich, ob das alles so richtig ist. Als ich am Boden lag, hatte ich wirklich Angst, weil du ja nicht weißt, was da noch kommt. Macht das wirklich Sinn, solche Spiele auszutragen? Sollten wir und RWS nicht aufsteigen, werde ich in der kommenden Saison bei dem Auswärtsspiel nicht antreten. So viel steht fest", so Grefen weiter.
Da sich laut RWS-Trainer Mahmut Tas auch Bastian Bruß, VfB-Kapitän Tim Bruß sowie Trainer Thomas Grefen mit geprügelt hätten, erstattete RWS Lohberg gegen diese drei Beteiligten Anzeige. Immerhin waren mit einigen Vertretern des Fußball-Kreises genügend Personen anwesend, die Strafen gegen die beteiligten Personen und Vereine aussprechen können. Außerdem soll einer der beiden Linienrichter die ersten Tumulte gesehen und einen Sonderbericht zum Geschehen verfasst haben.
Die Geschichte zum Spiel ist recht schnell erzählt: Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte nutzte Hakan Tütüncü (76.) die erste Unachtsamkeit des Spitzenreiters VfB zur Führung des Gastgebers. Hasan Dogan, der früher für RWS Lohberg aufgelaufen ist, verlängerte eine Ecke von Manuel Viltuznik zum Ausgleich (83.). In der Schlussphase hatten Tim Bruß (87.) für den VfB und Murat Dinc (90.) für RWS den Siegtreffer auf dem Fuß.
Die "Knappen" behalten ihr Vier-Punkte-Polster vor dem Lokalrivalen RWS. Doch der sportliche Aspekt der Partie war vollkommen in den Hintergrund geraten, weil das Geschehen nach dem Abpfiff eskaliert war und nicht nur ein sportjuristisches Nachspiel droht.