2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Enttäuschung pur: Ein ratloser Schilkseer Führungsspieler Timo Nath konnte den Leistungsabfall nach der Pause nicht erklären. Foto: Stieh
Enttäuschung pur: Ein ratloser Schilkseer Führungsspieler Timo Nath konnte den Leistungsabfall nach der Pause nicht erklären. Foto: Stieh

Schilksees zweite Hälfte gibt Rätsel auf

Rook: "Dafür fehlen mir die Worte"

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Einen wirklichen Erklärungsansatz hatten die Kicker des TSV Schilksee nicht parat. ,,Diese zweite Hälfte ist für mich unbegreiflich. Dafür fehlen mir die Worte", sagte Kapitän Marco Rook, nachdem seine Elf nach ordentlichen 45 Auftaktminuten völlig den Faden verloren hatte. ,,Wir waren einfach immer einen Schritt zu spät", rätselte Leitfigur Timo Nath.

,,Wir haben uns naiv angestellt", sagte Trainer Thorsten Gutzeit und meinte dabei vor allem das Verhalten bei Standards, aus denen die ersten beiden Gäste-Tore resultierten. ,,Diese zweite Hälfte müssen wir sorgfältig aufarbeiten. Gerade die letzten zehn Minuten ärgern mich. Da haben wir viel zu viel zugelassen." Dafür reichte auch die fehlende ,,Abgeklärtheit und Erfahrung", die nicht nur Gutzeit registriert hatte, als Begründung nicht aus.

Mut machte den Kielern immerhin Gäste-Trainer Thomas Seeliger. ,,Als wir vor zwei Jahren aufgestiegen sind, hatten wir im ersten Spiel auch eine ganz schwache Halbzeit. Dann haben wir uns nach und nach an das Niveau gewöhnt. Meinem Kollegen Thorsten muss ich nicht erklären, dass es schneller und aggressiver zugeht. Aber für die Spieler ist das ein Lernprozess."

Die ersten 45 Minuten taugen dabei zumindest bedingt als Mutmacher. ,,Da haben wir uns ganz gut angestellt", sagte Gutzeit. Allerdings dauerte es auch eine halbe Stunde, bis der TSV wirklich angekommen schien. ,,Zu Anfang wirkte Schilksee wie eingeschüchtert", sagte zur Pause Joe Zinnbauer als Tribünengast, der seinen kommenden Gegner mit der HSV-U23 beobachtete. ,,Mit der ersten Chance haben die dann gemerkt, dass etwas möglich ist und hätten auch ein Tor machen müssen." Ähnlich sah Nath den Verlauf. ,,Am Anfang war die Nervosität schon noch zu spüren. Aber wir sind immer besser reingekommen und hatten ja auch unsere Chancen."

Sich vom deprimierenden Endergebnis nicht jegliche Aufstiegseuphorie nehmen zu lassen, ist nun eine der wichtigsten Aufgaben für Gutzeit. ,,Wir müssen das Positive aus der ersten Hälfte mitnehmen", gab Kapitän Rook gleich die richtige Marschroute vor. Einfacher wird es in der kommenden Woche in Hamburg nicht, auch wenn HSV-Coach Zinnbauer Vergleiche mit der Vorsaison abwehrte. ,,Das ist eine völlig andere Mannschaft. Ich habe meist nur zwölf Spieler beim Training", sagte der ehemaliga Profi-Coach der Hamburger. ,,Viele halten uns für einen Mitfavoriten. Das sind wir aber sicher nicht."

Für Schilksee ist es sicher nicht schlecht, gegen die Hamburger ganz zu Beginn der Saison zu spielen. Eine zweite Halbzeit wie am Freitag jedoch würde wohl von jedem Regionalliga-Gegner hart bestraft. Hoffen muss Gutzeit, dass Hannes Schäfke, der in einem Zweikampf umknickte, sich fit meldet. ,,Er ist ein harter Junge. Wenn er raus muss, hat er was. Vielleicht ist es eine Bänderdehnung. Ich hoffe, dass er in Hamburg dabei ist."

Oldie Falco Petersen, an den sich Gutzeit angesichts des Verteidigermangels erinnerte (,,Er hat uns schon in den Aufstiegsspielen gut geholfen"), obwohl der nach der Sommerpause nie mit dem Team trainiert hatte, ist keine Dauerlösung. Doch Maximilian von Randow, Patrick Amponsah und Benedict Klimmek sind noch ein bis zwei Spiele gesperrt, Abwehrchef Kjell Gonda wird nach seinem Kreuzbandriss erst im Winter zurück erwartet.

Aufrufe: 026.7.2015, 16:15 Uhr
SHZ / cjeAutor