2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Jana Janssen
F: Jana Janssen

Schießbude Hösel steht vor dem Abstieg

Der Tabellenvorletzte ist für die Bezirksliga vielleicht nicht gut genug. 46 Gegentore sind zu viel.

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Ist das aktuell achte Bezirksliga-Jahr das vorerst Letzte für den SV Hösel? Es sieht reichlich duster aus für den Verein vom Neuhaus. Wenn Ende Februar die Rückrunde eingeläutet wird, dann gilt es für den Tabellen-13., einen Drei-Punkte-Rückstand aufzuholen. Agon 08 belegt als Tabellenelfter den ersten Nichtabstiegsplatz. Und dort gab es in der Hinrunde mit 1:5 eine weitere dicke Niederlage, in der ersichtlich war, wie stark die Konkurrenz der Höseler im Kampf um den Klassenverbleib ist.

Schon in der vergangenen Spielzeit war es für die Blau-Weißen überaus eng. Die Liga wurde erst am letzten Spieltag gesichert, als es vor 800 Besuchern, die beste Zuschauerzahl aller Saisonspiele, einen 2:1-Sieg beim TSV Bockum gab. Reiner Imhoff und Dominik Woeste schossen unter dem unvergessenen Jubel der vielen Höseler Fans (die Hälfte der Zuschauer kam aus Ratingen angereist) eine 2:0-Pausenführung heraus und dann stürmte nur noch Bockum. Aber am Ende stand das 2:1. Hösel jubelte grenzenlos und Bockum stieg ab.

All das ist Vergangenheit. Im Sommer verloren die Blau-Weißen mit Imhoff, Mathias Georg, Erkan Dogru, Viktor Kränzler, Gültekin Basak und dem verletzen Schlussmann Sebastian Reckzeh sechs Stammspieler. Um neue Leute anzulocken, fehlte das nötige Kleingeld. Vereinsboss Jürgen Kötte bekniete dann im vergangenen Sommer seinen Reservetrainer Christoph Höfig (43), der seine Truppe umgehend zurück in die Kreisliga A geführt hatte, die erste Mannschaft zu übernehmen.

Höfig wusste genau, was auf ihn zukommt. Aber das Höseler Urgestein hat seinen Club, bei dem er seit seiner Geburt Mitglied ist und wo er später zu den besten Torleuten zählte, die je im blau-weißen Dreß aufliefen, noch nie im Stich gelassen. Das wird er auch nie machen. War doch schon sein Vater Hubert ein unvergessener, eisenharter Verteidiger. Der SV ist schließlich der Verein, wo noch einige andere "Höfigs" spielen oder gespielt haben, denn die riesengroße Familie ist mit dem Dorf ganz eng verbunden.

Die Offensive ist nicht das ganz große Sorgenkind des Abstiegskandidaten. Marco Laufmann spielte eine gute Hinrunde (sieben Tore) und Routinier Sezer Orhan (fünf Tore) zeigte sich zuletzt auch verbessert. Dann ruhen die Rückrunden-Hoffnungen auf Dominik Woeste, der verletzungsbedingt kaum gespielt hat und nur einmal traf. Und dass der erst 20 Jahre alte Stefan Wagner sich weiter steigert. Aber die Hintermannschaft ist vom Bezirksligaformat meilenweit entfernt.

Obwohl Torwart Dietrich Mildenberger ständig gute Leistungen zeigt. Wer aber 46 Gegentore hinnehmen muss in den 15 Hinrundenspielen, der kann die Liga nicht halten. "Aber fasse einmal einem nackten Mann in die Tasche", sagt Christoph Höfig auf die Frage, ob Verstärkungen in Sicht sind. Nichts deutet darauf hin. Es deutet aber auch nichts auf Abgänge hin.

Aufrufe: 018.12.2014, 18:00 Uhr
RP / Werner MöllerAutor