"In Bayern oder Westfalen waren die Ergebnisse sehr positiv", weiß Klos. Der FVN finanziert das Projekt mit. Klos stand mit seinem Ausschuss-Team während der Vorplanung im ständigen Austausch mit Verbandsobmann Andreas Thiemann und dessen Stellvertreter Boris Guzijan. Als dann auch der Kreis-Vorstand um Franz-Peter Mölders Grünes Licht gab, waren alle Hürden übersprungen. Für Klos ist das Schiedsrichter-Paten-System nicht mehr zeitgemäß: "Das Tandem-Projekt ist ein bisschen vergleichbar mit dem Führerschein mit 17. Die Fahranfänger haben das Steuer in der Hand und müssen auf alles achten. Trotzdem sitzt nebenan jemand, der dem Fahrer noch wertvolle Hinweise gibt und im Notfall eingreifen kann." Mit diesem Modell sei es einfacher, junge Leute für das Schiri-Amt zu begeistern, sagt der 30-jährige Moerser. Und die Gefahr eines Praxisschocks wird deutlich minimiert.
Und so funktioniert's: Beim ersten Einsatz steht der erfahrenen Unparteiische von Anpfiff bis Abpfiff mit auf dem Spielfeld, wobei nur der Jung-Referee eine Pfeife hat. Bei kritischen Situationen kann der "Betreuer" sofort eingreifen. In der zweiten Partie geht der erfahrene Kollege nach der ersten Halbzeit runter und "übernimmt praktisch den Part des vierten Offiziellen", so Klos. Beim dritten Einsatz unterstützt der Ältere den Jüngeren nur von der Seitenlinie aus. Zunächst soll das Tandem-Pfeifen in der Leistungsklassen der D- und C-Junioren zum Tragen kommen. Klos: "Dieses Modell gibt mehr Sicherheit. Und für die älteren Schiris ist es zugleich eine Wertschätzung. Sie bekommen obendrein eine bessere Bindung zu den jüngeren Leuten."
Auch Jung-Schiedsrichter-Referent Fabian Spitzer, der erster Ansprechpartner für die Neulinge im Fußballkreis Moers ist, wird als Schattenmann ab Oktober im Einsatz sein. Bei den Teilnehmern des neuen Anwärter-Lehrgangs ist das Starthelfer-Projekt durchweg auf positive Resonanz gestoßen.