2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Schafft Germania Schwanheim mit dem neuen Trainer Baldo di Gregorio die Wende im Abstiegskampf?Archivfoto: Hedler.
Schafft Germania Schwanheim mit dem neuen Trainer Baldo di Gregorio die Wende im Abstiegskampf?Archivfoto: Hedler.

Schafft di Gregorio die "Mission Impossible"?

MTK-Verbandsligisten im Check +++ Teil 1: Germania Schwanheim

MAIN-TAUNUS. Die Winterpause neigt sich auch in der Verbandsliga Mitte langsam aber sicher dem Ende zu. Bereits am kommenden Samstag gehen die ersten Spiele wieder über die Bühne. Grund genug für uns, nochmal auf die Trends der fünf Vereine aus dem Main-Taunus-Kreis zurückzublicken und über aktuelle Entwicklungen und Ziele für die Rückrunde zu berichten. Heute im Fokus: Germania Schwanheim.

Sportliche Situation: Die Germania hat ein turbulentes Jahr 2014 hinter sich. Dem großen Umbruch im Sommer mit zwölf Abgängen und einem Trainerwechsel folgte der Einbruch in der Hinrunde mit nur 14 Punkten aus 19 Spielen - Abstiegsplatz 15 steht für die West-Frankfurter momentan zu Buche. "Nach dem personellen Aderlass haben wir überwiegend junge Spieler aus unteren Ligen verpflichtet, die noch reifen mussten", führt Schwanheims Spielausschuss-Mitglied Oliver Dorn mögliche Gründe für die Misere an. Schmerzlich vermisst wurden außerdem die Langzeitverletzten Frederik Eisbrenner (Knorpelschaden) und Sebastian Weimer (Schambeinentzündung). Allerdings ist noch nicht ganz abzusehen, wie prekär die Lage für Schwanheim ist. Dies hängt nämlich von der Anzahl der direkten Absteiger aus der Verbandsliga ab (mindestens drei, maximal fünf). Im günstigen Fall von nur drei Absteigern müsste Schwanheim nur den punktgleichen VfB Unterliederbach überholen, im schlimmsten Fall gleich elf Zähler auf Eintracht Wetzlar und Oberliederbach aufholen.

Das lief gut: Trotz der punktemäßig mehr als bescheiden verlaufenen Vorrunde - Durch die Sommertransfers arbeitet der Verein nun vermehrt mit jungen Spielern, kann sich zudem einer traditionell starken Jugendarbeit erfreuen. So spielt die Schwanheimer A-Jugend beispielsweise in der Hessenliga. Allerdings: "Man muss den Talenten auch eine sportliche Perspektive bieten. Und die sollte Verbandsliga heißen", so Dorn weiter. Nach Möglichkeit auch in der kommenden Saison.

Das lief schlecht: Eigentlich fast alles. Insgesamt holte das Team nur vier Siege, davon zwei gegen "Kanonenfutter" Türkischer SV. Auch in den Spielen gegen direkte Konkurrenten um den Abstieg konnten keine guten Ergebnisse erzielt werden. Bestes Resultat war ein 1:1 gegen Niedernhausen, die Spiele gegen Schröck, Ober- und Unterliederbach gingen beide verloren. "Wir haben Spiele nicht gewonnen, die wir eigentlich hätten gewinnen müssen", beklagt Dorn. Hoffnung macht nun ein neuer Trainer...

Kommen und Gehen in der Winterpause: Die wichtigste Winter-Personalie ist wie bereits im Sommer ein Trainer. Der ehemalige Profi und zuletzt in Italien spielende Baldo di Gregorio (31/zuletzt in Italien, ehemals Arminia Bielefeld,Eintracht Frankfurt, RW Ahlen) tritt die Nachfolge des im Dezember geschassten Manfred Meyer an, der dem Verein allerdings im Spielausschuss erhalten bleibt. Beim Projekt Klassenerhalt sollen zudem die im Winter geholten Tarek Fouad (SV Zeilsheim), Ginga Hirata (RW Hadamar), Ted Mbenoun (aus Kamerun), Jens Bretthauer (VfB Unterliederbach), Fung Paulinus (SV Darmstadt II) und Achraf Ali Garafi (aus Tunesien) mithelfen. Lediglich Darius Johnson verließ den Verein in Richtung Unterliederbach.

Wie sehen die Ambitionen für die Rückrunde aus? "Natürlich wollen wir noch den Klassenerhalt erreichen", gibt Dorn die Marschroute vor. Bei elf Punkten Rückstand aufs rettende Ufer mutet dieses Unterfangen allerdings eher wie eine "Mission Impossible" an. Besonders die erste Rückrundenbegegnung hat bereits Endspielcharakter: Eintracht Wetzlar liegt auf jenem sicheren Nichtabstiegsplatz, den Schwanheim nach Ablauf der Runde belegen will. Mit einem Sieg könnte man den Rückstand direkt auf acht Punkte verkürzen. Flügel verleihen soll zudem das Engagement di Gregorios: "Er hat in den ersten Wochen hier unwahrscheinlich gute Arbeit geleistet. Die Mannschaft hat eine ganz andere Mentalität wie noch in der Hinrunde", bemerkt Dorn.

Wer wird Meister und wo landet Germania Schwanheim? Oliver Dorn: "Wir landen auf einem Nichtabstiegsplatz. Oben haben sich Gießen und Watzenborn nochmal gut verstärkt. Aber ich hoffe, dass Viktoria Kelsterbach den Aufstieg schafft. Sie spielen den attraktivsten Fußball der Liga."

Aufrufe: 016.2.2015, 06:00 Uhr
Philipp DurilloAutor