2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Endlich auch vor heimischer Kulisse erfolgreich: Der SC Ettmannsdorf (in Blau) klettert nach dem 4:2 gegen die SpVgg GW Deggendorf auf Platz elf der Landesliga-Tabelle.  Foto: Carina Allacher
Endlich auch vor heimischer Kulisse erfolgreich: Der SC Ettmannsdorf (in Blau) klettert nach dem 4:2 gegen die SpVgg GW Deggendorf auf Platz elf der Landesliga-Tabelle. Foto: Carina Allacher

SCE gelingt der erste Heimsieg

Mit 4:2 setzt sich Ettmannsdorf gegen die SpVgg GW Deggendorf durch +++ Das Ergebnis war deutlich, der Spielverlauf eher durchwachsen

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War das der Befreiungsschlag für den SC Ettmannsdorf, auf den er so lange warten musste? Mit 4:2 setzte er sich vermeintlich deutlich gegen die SpVgg GW Deggendorf durch, erzielte dabei die ersten Heimtore der laufenden Saison und holte sich ganz nebenbei auch den ersten Sieg vor eigenem Publikum. Doch lange Zeit sah es nicht nach einem erfolgreichen Auftritt für den SCE aus, sondern eher nach einem weiteren Negativerlebnis.

Am Ende sprachen beide Trainer von einem verdienten Sieg der Ettmannsdorfer, wenngleich Darius Farahmand für seine Deggendorfer auf eine Fortsetzung des leichten Aufwärtstrends gehofft hatte. Der personelle Umbruch beim Tabellenletzten war zu Saisonbeginn gewaltig und die Vorbereitung alles andere als zufriedenstellend. Dennoch ist sich der Gästecoach sicher, dass sein Team immer besser zurechtkommt und die Liga hält.

Beim SC Ettmannsdorf war in der ersten Halbzeit nicht viel zu sehen von dem im Vorfeld gepriesenen Vorhaben, gegen den Tabellenletzten mit spielerischen Mitteln zu glänzen und den ersten Heimdreier einzufahren. Die Mannschaft wirkte unsicher, manchmal undiszipliniert in der Umsetzung der Vorgaben und hatte große Probleme mit dem Umschaltspiel. Weil mit Sebastian Fischer der ,,Sechser" im Mittelfeld fehlte, hatte Timo Studtrucker die Taktik verändert, was sich negativ auswirkte. Erst nach der Pause, als der Trainer umstellte, lief es wunschgemäß. Dass die Gäste aus Niederbayern auf dem letzten Platz zu finden sind, war ihnen nicht anzumerken. Sie störten früh, machten die Räume eng und spielten mutig nach vorn. Mehrfach sah die heimische Abwehr schlecht aus. Zum Beispiel in der elften Minute, als Maximilian Vogl den Ball in den Lauf gespielt bekam und Torwart Tim Ebner mit einem Flachschuss keine Chance ließ. Das 0:1 lähmte den SCE, während es den Gast beflügelte. Dieser hatte weitere klare Chancen durch Vogl, der den Innenpfosten traf, oder Emre Kadas, der aus mehr als 35 Metern abzog, aber am glänzend reagierenden SC-Schlussmann scheiterte. Auf der anderen Seite vergaben Alexander Kiendl und Philipp Rettig in aussichtsreichen Positionen bzw. freistehend im Sechzehnmeterraum.

In der zweiten Halbzeit sahen die Zuschauer einen veränderten Sport-Club, der plötzlich mehr Druck nach vorn entwickelte, den Gegner nach hinten drängte und eine Vielzahl an erstklassigen Möglichkeiten besaß. Vor allem bei Standardsituationen waren die Spieler jetzt konzentrierter und effektiver. Vier Minuten nach dem Wiederanpfiff kam der Neuzugang Andre Klahn, der ein zufriedenstellendes Debüt gab, zum Schuss, scheiterte aber an Torwart Georg Dreier. Mit dem Ausgleich dauerte es bis zur 67. Minute. Philipp Peter stand im Strafraum auf halblinker Position goldrichtig und schoss das Leder zum 1:1 in die Maschen. Nur eine Minute später wurde der schnelle Alexander Kiendl gefoult; den Elfmeter verwandelte Felix Peter zum 2:1.Anschließend traf Daniel Bohnert nur den Querbalken. Überraschend kam Deggendorf in der 77. Minute zum 2:2-Ausgleich durch den Kopfballtreffer von Jaroslav Chalupa nach einer Freistoßflanke. Doch die Ettmannsdorfer legten an diesem Tag eine tolle Moral an den Tag. Nach einem Freistoß von der linken Seite landete der Ball in den letzten Minuten am Pfosten, den Abpraller donnerte Florian Tausendpfund aus kurzer Entfernung zum 3:2 ins Netz.Endgültig alles klar machte Felix Peter in der 85. Minute mit dem 4:2, dem eine schöne Kombination vorausgegangen war. Einen fünften Treffer der Heimelf vereitelte Georg Dreier im Deggendorfer Gehäuse, als er gegen den durchgebrochenen Maximilian Wagner per Fußabwehr klärte.

Stimmen der Trainer
Timo Studtrucker: ,,Ich denke, insgesamt war es ein verdienter Sieg für meine Mannschaft, die mich und die Fans durch ein Wechselbad der Gefühle schickte. Die Leistung in der ersten Halbzeit ist für mich nicht nachvollziehbar, es war absolut nichts davon zu spüren, dass die Spieler auf dieses Spiel fokussiert sind. Deggendorf hat die Räume genutzt. Erst die Umstellung in der Halbzeit auf die Dreierkette und die Maßnahme, Daniel Bäumler auf die Sechserposition zu beordern, brachte den Erfolg."

Darius Farahmand: ,,Wir haben zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Zu Beginn der Begegnung waren wir mindestens gleichwertig. Nach dem Führungstor haben wir es versäumt, nachzusetzen, ein zweites Tor wäre möglich gewesen, dann wäre es wahrscheinlich anders gelaufen. Dass der SC Ettmannsdorf seine Stärken bei Standards hat, war bekannt. Das hat er dann auch genutzt. Uns ist in der zweiten Hälfte die Kraft ausgegangen. Der zwischenzeitliche 2:2-Ausgleich hat die Gastgeber nicht geschockt, sie waren physisch stark und kamen zu einem nicht unverdienten Sieg."

Aufrufe: 024.8.2014, 17:30 Uhr
shoAutor