Die personellen Probleme von Timo Studtrucker hatten sich auch im Vorfeld dieser wichtigen Heimpartie nicht verändert. Er musste auf zahlreiche Stammspieler verzichten und hatte gerade einmal 14 Akteure zur Verfügung. Schlechte Voraussetzungen also für ein Spiel gegen den TSV Bad Abbach, der sich in den vergangenen Jahren zu einer Art Angstgegner entwickelt hatte. Und auch gestern sah es anfangs nicht gut aus. Der SCE fand in den Anfangsminuten nicht ins Spiel, wirkte nicht bissig, bekam keinen Zugriff auf das Spiel. Der Gegner hatte zu viele Freiräume, die er geschickt nutzte. So kam das schnelle 0:1 sehr ungelegen für den SCE. Ein langer Pass auf Urban Wazlawik brachte die Gästeführung.
Erst nach 20 Minuten änderte sich das Geschehen, weil es der Heimelf gelang, eigene Akzente zu setzen. Vieles lief bei den Ettmannsdorfern über Marco Seifert, der von der gegenerischen Defensive teilweise hart attackiert wurde. So auch in der 31. Minute, als Torwart Fuchs gegen den SCE-Stürmer mit unfairen Mitteln zu Werke ging und der SR auf Elfmeter erkannte. Ludwig Hofer verwandelte sicher zum 1:1-Ausgleich. Bad Abbach steckte dies weg und hätte zur Pause durchaus wieder in Führung liegen können, doch Torwart Christian Zitzl reagierte zwei Mal hervorragend.
Die zweite Halbzeit brachte beiderseits sehr viel kämpferischen Einsatz. Es war ein Fight auf Biegen und Brechen, allerdings nicht mit unfairen Mitteln. Spielerisch blieb vieles Stückwerk, doch kämpferisch hatte die Heimelf zuzusetzen. Und sie hatte die eindeutige besseren Torchancen. So lief Marco Seifert in der 71.Minute allein auf den Keeper zu, der im letzten Moment per Fußabwehr klärte. Immer wieder wurden schnelle Angriffe vorgetragen und die Gästeabwehr unter Druck gesetzt. Der erlösende Siegtreffer fiel aber erst in der 80. Minute. Nach einer Freistoßhereingabe von Ilhan Koc stieg Erkan Kara am Fünfmeterraum am höchsten und köpfte unhaltbar zum 2:1 ein. Danach verstärkte der Gast wieder seine Angriffsbemühungen, er wollte den Ausgleich. Viele Eckbälle und Freistöße waren die Folge dieser Spielweise des TSV. Mit mannschaftlicher Geschlossenheit hielt der SCE dem Druck Stand und rettete den wichtigen Vorsprung über die Zeit.
Timo Studtrucker sagte nach dem Spiel: „Ich freue mich über die Leistung meiner Mannschaft, die es gegen einen starken Gegner schwer hatte. In den ersten 20 Minuten haben wir überhaupt nicht ins Spiel gefunden und dem Gegner zu viel Räume gelassen. Vor allem nach der Halbzeit haben wir alles gegeben und sind als Mannschaft aufgetreten. Das 2:1 war ein Resultat des Willens. Wir haben gezeigt, dass wir mit dem kleinen Kader durchaus in der Lage sind, gegen gute Gegner zu bestehen.“