SC Zienken - ein kleiner Ort mit viel Herzblut

Im Sommer 1965 wurde die Idee eines eigenen Fußballvereins in Zienken geboren. 22 junge Männer fanden sich zusammen, um den Sportclub zu gründen und den Bau einer Sportanlage in der Hügelheimer Straße in Angriff zu nehmen. Im Jahr darauf wurde der Verein in den Südbadischen Fußballverband aufgenommen. 1968 konnte die benötigte Flutlichtanlage installiert und der aktive Spielbetrieb aufgenommen werden. Sechs Jahre später erfolgte der Eintrag in das Vereinsregister. Außerdem präsentierte sich der SC erstmals beim Neuenburger Nepomukfest mit der Bewirtungslaube "Der Spielmann".

Dann konnte es so richtig losgehen: 1976 fiel der Startschuss für den Bau des eigenen Vereinsheimes. Hier packten die Mitglieder selbst fleißig mit an, so dass das Clubheim nach mehr als 2500 Stunden geleisteter Eigenarbeit im August 1982 eingeweiht werden konnte. Aber auch weiterhin gab es viel zu tun: Ende der 1980er-Jahre errichtete der SC eine Umrandung des Sportplatzes mit Bandenwerbung, der Rasen wurde renoviert und die Holztore durch neue Aluminiumtore ersetzt. Außerdem wurde die Stromversorgung des Clubheimes erneuert.

Als die Sportanlage sowie das Vereinsheim soweit gut aufgestellt waren, rückten die sportlichen Ziele in den Fokus. So konnte der Sportclub 1992 elf Neuzugänge für sich gewinnen und damit auf ein Aufgebot von insgesamt 32 aktiven Spielern bauen. Das klar formulierte Ziel der Saison 1994/95 war ein Platz im oberen Tabellendrittel. Tatsächlich übertraf das Team die Erwartungen und erreichte den sportlichen Höhepunkt der bis dahin dreißigjährigen Vereinsgeschichte: den Meistertitel in der Kreisliga B und den direkten Aufstieg in die Kreisliga A. Trotz großer Freude konnte man sich jedoch nicht in der Liga halten.


Sportlicher Höhepunkt: die Kreisliga-B-Meister von 1995 | Foto: Privat

Erneut Kreisliga A-Luft schnupperten die Kicker 1997, als sie sich als Tabellenzweiter in der Relegation durchsetzten und so für den Aufstieg qualifizierten. Dieses Mal konnte der Sportclub sich eine Saison sicher in Kreisliga A halten, stieg jedoch im nächsten Jahr wieder ab. Seitdem spielt der SC Zienken bis heute unverändert in der Kreisliga B.

In den vergangenen Jahren wurden erneut zahlreiche Baumaßnahmen ergriffen. Der Bau der Dorfgemeinschaftshalle 2007 war auch für den SC von großer Bedeutung, da die neue Halle - direkt neben dem Vereinsheim gelegen - gute Umkleide- und Duschmöglichkeiten bietet. Es folgte daraufhin die Sanierung der Gaststätte, der Umbau der alten Kabinen in Besprechungsräume sowie die Anschaffung einer Garage zur Aufbewahrung von Gerätschaften. Des Weiteren wurde eine neue Beregnungsanlage zur besseren Bewässerung der Sportplätze installiert und das Clubheim sowohl energetisch als auch optisch saniert.

Seit 2012 befindet der Verein sich nun auch sportlich wieder in einer Aufbauphase. Denn das anvisierte Ziel heißt erneut: Kreisliga A. Die Erste Mannschaft hat die Saison 2014/15 - wie schon die vorherige - auf dem fünften Tabellenplatz beendet. Vorsitzender Heino Vonthron zeigt sich nun zuversichtlich, da man gut mitspielen konnte, alle Spieler für die neue Saison zugesagt haben und diverse Neuzugänge die Truppe verstärken werden.

Wichtige und treue helfende Hände

Außerdem sei es wichtig auf eine Zweite Mannschaft bauen zu können, denn ohne geht es nicht, wie Vonthron betont. Seit seinem Amtsantritt im März 2012 konnte auch jede Saison eine Zweite gemeldet werden, davor gab es vier Jahre lang keine, da der Verein zu wenige Spieler hatte. Dies schwankte auch in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder, sodass es von der jeweiligen Lage abhing, ob der SC Zienken mit einer oder zwei Mannschaften antreten konnte. Im Jugendbereich werden zur neuen Saison eine F2- und eine G-Jugend gemeldet.

Neben den Kickern gehört auch noch einiges mehr zu einem funktionierenden Sportclub: helfende Hände und engagierte Ehrenamtliche. Wie in vielen kleineren Vereinen, grade in den ländlichen Gebieten, spielt auch hier ein harter Kern von älteren Spielern, Mitgliedern und natürlich der Vorstandschaft eine große Rolle. "Man braucht einfach ein paar Leute, auf die man sich verlassen kann", da sind sich Vonthron und der sportliche Leiter Wolfgang Retzlaff einig. Menschen, die den Verein verkörpern und leben, die Engagement zeigen und zum Beispiel bei Arbeitseinsätzen tatkräftige Unterstützung zeigen. Der Dank der Vorstandschaft gilt an dieser Stelle jedem Mitglied, das zum Vereinsgeschehen beträgt. Doch einzelne Personen dürfen bei diesem Anlass auch einmal genannt werden, ohne den Beitrag anderer zu schmälern. Da wäre etwa die "gute Seele" des Sportclubs, Gerda Vonthron. Ob Trikots waschen, Kabinen putzen und vieles mehr, sie hilft, wo sie kann, wo es etwas zu tun gibt.

Einer, der von Anfang an dabei ist und den SC Zienken verkörpert wie kein Zweiter, ist Fritz Bremgartner. Ob als Linienrichter, Zeugwart oder ähnliches, er sorgte für Ordnung und war immer für den Verein da, betont Vonthron. Unvergessen bleibt der Namensgeber des Fußballgeländes: Der verstorbene Clubheimwirt Uwe Dietrich, der im Verein sehr geschätzt wurde, "taufte" es aufgrund des malerischen Ausblicks auf den Schwarzwald auf den Namen "Panorama Stadion". Der SC zählt heute 190 Mitglieder, neun von ihnen waren damals unter den Gründungsmitgliedern. Nun freut man sich auf die Feierlichkeiten und noch viele weitere Jahre Vereinsleben.

Jubiläumswochenende

Um das halbe Jahrhundert Vereinsgeschichte zu zelebrieren, hat der Festausschuss des SC Zienken ein großes Jubiläumswochenende geplant. Am Freitagabend, 12. Juni, 20 Uhr findet in der Dorfgemeinschaftshalle in Zienken das Festbankett statt, bei dem das Unterhaltungsprogramm von den Aktivmitgliedern und dem örtlichen Musik- und Gesangverein gestaltet wird. Am Samstag, 13. Juni, beginnt um 12 Uhr dann das große Pokalturnier mit aktiven Mannschaften aus den verschiedenen Umlandgemeinden. Den Jubiläumssonntag, 14. Juni, eröffnen die jüngsten Kicker: ab 10.30 Uhr läuft die Spielrunde mit der G-Jugend. Im Anschluss folgen ab 13 Uhr die Halbfinals und das Finale des Pokalturnieres. Das Spiel zwischen dem Allstar-Team mit ehemaligen Spielern des SC Freiburg und der Ü 35-Auswahl - zusammengestellt mit Spielern aus den Umlandgemeinden - kann nicht wie geplant stattfinden. Aufgrund eines Personalengpasses seitens des Allstar-Teams musste das Spiel abgesagt werden. Ein neuer Termin steht aktuell noch nicht fest, der Verein ist aber um Ersatz bemüht. Im Rahmen des Jubiläums findet am 20. Juni auch ein Alte-Herren-Turnier auf dem Kleinfeld statt. Hierzu werden Mannschaften aus zehn Vereinen aus dem Umland erwartet.