„Björn passt auch persönlich sehr gut zu uns. Wir wollen hier in Zukunft wunderschönen Fußball spielen“, überschüttete Vorstand Kramer seinen zukünftigen Trainer mit Lob. Bereits im November habe die Entscheidung festgestanden, reibt Kramer seinen Coup den anwesenden Medienvertretern mit breitem Grinsen unter die Nasen. Bis gestern sei der Deal geheim gehalten worden. Nur der Vorstand, Mehnert selbst und Alfons „Ali“ Beckstedde, aktuell noch Trainer des SCW, hätten Bescheid gewusst. Die Mannschaft selbst sei beim Training am Freitagnachmittag informiert worden.
Mehnert selbst erklärte, dass bereits die Verpflichtung von Marcel Leenemann mit ihm abgesprochen gewesen sei. Bis zu seiner offiziellen Übernahme im Sommer wird der gebürtige Dortmunder in einer Doppelfunktion tätig sein. Während er noch Westfalia Rhynern coache, sei er intensiv in die Kaderplanungen für die kommende Saison eingebunden. Auf die Frage, ob sein aktueller Verein keine Einwände gegen diese Bedingungen hätte, antwortete Mehnert frech: „Nein, weil ich’s kann.“ Das Wissen, dass er nur noch bis Sommer Trainer in Rhynern sei, sporne ihn nur mehr an: „Ich muss mir bei Rhynern keine Gedanken um die nächste Saison machen. Ich will die maximale Ausbeute bis Sommer erreichen.“
Tatsächlich sei er in den nächsten Monaten nicht zwei–, sondern dreigleisig unterwegs. Denn neben seinem Job als Trainer arbeitet Mehnert hauptberuflich als Abteilungsleiter bei einem Tochterunternehmen der Commerzbank. „Und eine Familie habe ich auch noch“, ergänzt er mit einem Augenzwinkern.
Sportliche Ziele will Björn Mehnert noch nicht benennen: „Ich will das Maximale rausholen. Was das ist, sehen wir dann, wenn der endgültige Kader feststeht.“ Mindestens acht Spieler hätten bereits einen neuen Vertrag, bestätigte Burckhardt Kramer. Eine weitere Zusammenarbeit mit Co-Trainer Dirk Flock und Torwart-Trainer Alexander Dabrock könne Mehnert sich vorstellen.
Zur Person:
Jörg Mehnert, geboren am 24. August 1974 in Dortmund, war als Jugendspieler beim BVB aktiv. Mit der C-Jugend wurde er einmal, mit der B-Jugend zweimal Deutscher Meister.
Den Sprung zu den Profis schaffte der damalige Abwehrspieler nicht, weil er nach eigener Aussage stets „zu langsam“ war. Nach drei Spielen für die erste Mannschaft des BVB, unter anderem das Super Cup Spiel 1997 gegen Prag, spielte er 190 Partien in der Regionalliga, unter anderem für LR Ahlen, BVB II, den Wuppertaler SV und Preußen Münster.
Mehnert arbeitet und lebt in Hamm