Wohl auch deswegen nahm der 56-jährige Coach nach der Niederlage kein Blatt vor den Mund und übte schonungslos Kritik am blutleeren Auftritt seiner Kicker: „Es hat an Leidenschaft, Feuer und Durchsetzungsvermögen gefehlt. Wenn du noch Punkte brauchst, darfst du so nicht auftreten.“
Mit 38 Zählern rangiert der SCW auf Platz zwölf in der Tabelle. Bei einem Puffer von neun Punkten auf die U 23 des FC Schalke 04, die derzeit den ersten Abstiegsplatz belegt, ist der Vorsprung weiterhin komfortabel. Vor dem Aufeinandertreffen mit dem Wuppertaler SV, der am heutigen Samstag als Tabellenelfter (40 Punkte) im Jahnstadion antritt, ist dementsprechend weiterhin alles im grünen Bereich. „Nur verlieren sollten wir nicht“, mahnt Beckstedde. „Denn wir wollen so schnell wie möglich die 40-Punkte-Markte knacken und nicht noch einmal unnötig in Abstiegsgefahr geraten.“
Nach dem schwachen Auftritt in der Vorwoche fordert der 55-Jährige, dass seine Mannschaft wieder ein anderes Gesicht zeigt. „Die Spiele gegen Sprockhövel und gegen Mönchengladbach II waren gut. Daran müssen wir wieder anknüpfen“, sagt Beckstedde und fügt hinzu: „Ich erwarte eine Reaktion meiner Mannschaft.“
Der A-Lizenz-Inhaber weiß allerdings auch, dass die Umstände beim Gastspiel in Bonn alles andere als optimal waren. Die Wiedenbrücker haben sich auf der Autobahn verfahren, standen im Stau und kamen erst 30 Minuten vor dem Anpfiff im Bonner Sportpark an. „Das alles soll aber keine Entschuldigung für den schwachen Auftritt sein,“ stellt der Trainer klar. Insgesamt habe seine Mannschaft kein gutes Spiel gemacht und mit gravierenden Fehlern zum Erfolg des Bonner SC beigetragen.
Gegen die Wuppertaler, deren Stärke Beckstedde vor allem in der Offensive sieht, fallen Marko Stojanovic und Tobias Puhl aus. Beide Akteure mussten sich einer Kernspintomographie unterziehen. „Alle anderen Spieler sind im Training“, freut sich Beckstedde über die „Qual der Wahl.“ „Möglich, dass ich frischen Spielern die Chance in der Startelf biete.“