Chato rettet Beckstedde! SC Wiedenbrück spielt 1:1 in Siegen

»Wenn wir so weiterspielen, haben wir in ein paar Wochen nur noch 100 Zuschauer bei unseren Spielen«, sagte ein aufgebrachter Alexander Brentrup nach Spielschluss. Und das Vorstandsmitglied war mit seiner Meinung nicht allein. Auch Kollege Burckhard Kramer bewertete die Partie ähnlich: »Das war heute eine absolute Katastrophe. Die Leistung unserer Mannschaft war katastrophal!«

War das Spiel wirklich so schlecht? Ja, das könnte man so sagen. Im ersten Durchgang passierte nicht viel. Beide Mannschaften waren bemüht, große Torraumszenen gab es allerdings kaum. Der SC Wiedenbrück war leicht überlegen und hatte minimal größere Spielanteile. Die Gastgeber aus Siegen kamen in den ersten 45. Minuten nicht einmal gefährlich vor das Wiedenbrücker Tor, ließen dafür aber auch in der Defensive wenig zu. Mehr gibt es zu Halbzeit eins nicht zu sagen.

Auch nach der Pause ging das Spiel ähnlich weiter. Beide Teams bearbeiteten sich im Mittelfeld und lieferten sich einen Abnutzungskampf. Spannend wurde es erst in der Schlussphase – und wie! Nach 83. Minuten gingen die Sportfreunde Siegen plötzlich mit 1:0 in Führung. Manuel Konaté schockte den SCW! Der Tabellenletzte würde doch nicht etwa den SC Wiedenbrück schlagen?

Die Gesichter auf der Trainerbank des SC Wiedenbrück waren plötzlich versteinert. Bei einer Niederlage wäre das Aus für Ali Beckstedde nicht mehr zu verhindern. Aber noch war nicht Schluss. Stipe Batarilo-Cerdic setzte sich mit einer Einzelaktion auf der Flanke durch und bediente in der 90. Spielminute den eingewechselten Paterson Chato. Und der schaffte – halb im Liegen – tatsächlich noch den 1:1-Ausgleich! Wahnsinn, was ein Finish. Entsprechend erleichtert zeigte sich der Torschütze. »So ein Treffer in der letzten Minute tut uns gut. Das ist gut für die Stimmung. Wir haben nie aufgegeben und uns noch belohnt.«

Damit erkämpfen sich die Wiedenbrücker am Ende einen Punkt und SCW-Trainer Ali Beckstedde sollte seinen Job behalten dürfen. Beckstedde selbst fand das Spiel seiner Mannschaft gar nicht so schlecht. »Du musst auch solche Gegner wie die SF Siegen erstmal 'spielen'. Und die Situation bleibt für uns unverändert«, sagte der SCW-Trainer. Ob seine persönliche Lage auch unverändert bleibt, muss abgewartet werden. Wir halten euch in dieser Personalie auf dem Laufenden.