SC Wiedenbrück als Favorit zum Regionalliga-Schlusslicht

Dabei stellen sich dem Tabellenachten zwei Probleme: Erstens wird die Partie auf Kunstrasen gespielt. Zweitens: Der Gastgeber ist Tabellenletzter.
Letzteres spielt für Ali Beckstedde gar keine Rolle in der Beurteilung der Chancen auf einen Sieg. „Die große Gefahr ist, dass man vergisst, dass man dafür etwas tun muss“, warnt der Wiedenbrücker Trainer. Eigentlich müsste seinem Team der Rückblick auf die letzten beiden Spiele bereits Warnung genug sein. Im Pokalspiel am Mittwoch beim Landesligisten Spvg. Brakel tat sich der SCW schwer, mit 4:3 zu gewinnen: „Da hat man gesehen, was passieren kann, wenn ein Spiel nicht ernst nimmt“, sagte Beckstedde. Auch bei der vorausgegangenen 0:2-Niederlage im Liga– Heimspiel gegen RW Oberhausen investierten die Wiedenbrücker zu wenig. „Damit wir in Sprockhövel etwas holen, müssen wir uns ganz klar verbessern, und zwar in allen Mannschaftsteilen“, verlangt der Coach. Als positiv beurteilt Ali Beckstedde immerhin die selbstkritische Einsicht der Spieler, „dass das gegen Oberhausen zu wenig war.“
Den Kunstrasen in Sprockhövel bezeichnet der SCW-Trainer als „gewaltigen Vorteil“ für die Gastgeber. Wenn es dem SCW gelingt, mit der gewohnten Defensivstabilität (nur 11 Gegentreffer in 11 Spie- len) seine Trumpfkarte auszuspielen, wäre die halbe Miete schon im Sack. Ein „schnelles Umschaltspiel“, wie Beckstedde es fordert, soll für offensiven Erfolg sorgen.
Eine personelle Reaktion auf die speziellen Anforderungen des Kunstrasens ist dem SC Wiedenbrück nicht möglich: David Lauretta ist gerade erst ins Lauftraining zurückgekehrt, und Marvin Büyüksakarya, ebenfalls prädestiniert für diesen Untergrund, fehlt noch die Wettkampfpraxis. Auch Tobias Puhl, der in Brakel seine ersten Einsatzminuten nach längerer Verletzungspause bekam, ist noch kein Kandidat für die Anfangself. Im Aufgebot fehlen werden der gelbgesperrte Carsten Strickmann und der wegen Krankheit im Training fehlende David Hüsing.