SC West stolpert über Turu II

Dabei sprach die Ausgangslage eigentlich zugunsten des Heimteams. Denn während der SC West am vergangenen Spieltag noch souverän die Tabellenführung übernommen hatte, blieb die Turu-Reserve der Abstiegszone gefährlich nahe. Wer aber in der Tabelle weiter oben oder unten positioniert ist, wurde im Derby nicht ersichtlich. Zwar gingen die Hausherren durch einen sehenswerten Kopfballtreffer von Tim Kosmala in Führung (11.), doch die Turu lieferte prompt die Antwort: Oberliga-Aushilfe Tiziano Lo Iacono, der seine Farben bereits in der Vorwoche gegen Dormagen auf die Gewinner-Spur brachte, traf von der Strafraumgrenze aus zum Ausgleich. Von da an nahm der Sieg für Turu II immer mehr Konturen an. Insbesondere auch, weil Engin Cicem im Mittelfeld einen guten Job erledigte. "Im Gegensatz zum letzten Spiel habe ich Engin von der Doppelspitze in die Doppelsechs beordert. Das war wohl ein Riesenschlüssel zum Erfolg, denn er hat die Bälle super verteilt", lobte ihn Müffler. Einer dieser besagten Pässe hätte bereits in der 26. Minute von Abdelkarim Afkir zum 2:1 genutzt werden müssen. Stattdessen stocherte der Stürmer dann wenig später einen verunglückten Abschluss Lo Iaconos über die Linie. Was West dem entgegensetzte, befand selbst Trainer Marcus John als "schlecht". Vertändelte Überzahl- und Standardsituationen waren prägend für die ersten 45 Minuten.

In der zweiten Hälfte mühte sich der Liga-Primus, das Ergebnis noch zu kippen. Doch bei Wests bester Gelegenheit, einem Schuss von Kapitän Christoph Zilgens, warfen sich gleich drei Turu-Verteidiger aufopferungsvoll dazwischen. Die Szene war sinnbildlich für den Aufwand, den die Oberbilker betrieben - und dieser wurde mit einem Abstauber Afkirs zum 3:1 sowie drei Punkten belohnt. "Von der Spielanlage waren wir heute reifer und bedachter", meinte Müffler, dessen Team sich nun etwas Luft nach unten verschafft hat. Der SC West hingegen rutscht auf Rang zwei ab, und befindet sich somit wieder in der Verfolgerrolle.