Stadionatmosphäre mit Flutlicht, das dürfte für die Oberkasseler nach einem Hauch Fußball-Romantik klingen. Die Vorfreude ist bei allen Beteiligten jedenfalls groß. "Wuppertal hat einen Etat von 850.000 Euro, mehr als das Zehnfache von uns. Ich bin gespannt, was für uns möglich sein wird", sagt SCW-Trainer Marcus John.
Nach dem fulminanten Saisonstart mit der vollen Ausbeute von sechs Punkten aus zwei Spielen schwingt beim Aufsteiger eine gewisse Euphorie mit. Beim jüngsten 3:1 gegen Schwarz-Weiß Essen machten sich zudem wichtige Erkenntnisse bemerkbar: Obwohl Ekrem Engin verletzungsbedingt fehlte und weiterhin fehlen wird, konnte der Ausfall des wichtigen Spielgestalters kompensiert werden. Die Zugänge um Flügelflitzer Abdelkarim Afkir präsentierten sich einsatzbereit und kämpferisch, und auch der zweite Anzug scheint zu sitzen. So sorgte der eingewechselte Tim Karvang mit seinem Treffer in der Nachspielzeit letztlich für die Entscheidung.
Dennoch muss der SCW konditionell noch zulegen, und ein starker Abwehrverbund wird auch gegen die offensivstarken Wuppertaler vonnöten sein, die sich unter anderem mit dem Drittliga-Stürmer Ercan Aydogmus (Fortuna Köln) verstärkt haben. Das Herzstück der Mannschaft dürfte aber Kapitän Gaetano Manno darstellen. Der 33-jährige Italiener spielte bereits für den VfL Bochum in der ersten, den SC Paderborn in der zweiten und den VfL Osnabrück in der dritten Bundesliga.
Doch davon darf sich der SCW ebenso wenig einschüchtern lassen wie von der Wuppertaler Kulisse. In der Vorsaison hatte der WSV einen Schnitt von 2105 Zuschauern, der SC West vergleichsweise 154. Dass der WSV besiegbar ist, zeigte er neulich beim 1:1 gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter, besonders durch Anfälligkeit bei Standardsituationen.
Mögliche Aufstellung: Koch - Dames, Kosmala, Haber, Commodore - Zilgens, Keseroglu - Erfen, Omote - Deuß, Afkir.