2024-04-19T07:32:36.736Z

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Der Mann mit der Mütze sagt am Ende der Saison leise "Servus". Archiv-Foto: Schmitt
Der Mann mit der Mütze sagt am Ende der Saison leise "Servus". Archiv-Foto: Schmitt

SC 04 Schwabach: U19-Trainer Marco Meier hört im Sommer auf

Egal wie die A-Junioren des SC 04 in der Landesliga abschneiden: Ihr beliebter Trainer sagt im Juni "Servus"

Egal, ob die Lan­desliga- A-Junioren des SC 04 Schwa­bach den Klassenerhalt noch schaffen oder doch zurück müssen in die Fuß­ball- Bezirksoberliga: Sie werden in der neuen Saison auf jeden Fall einen neuen Trainer brauchen. Marco Meier verlässt die Mannschaft nämlich zum zweiten Mal – „schweren Herzens“, wie er sagt.

Bei den Gründen muss man nicht lange suchen. Der 24-Jährige, der in Ismaning Wirtschaftspsychologie (Schwerpunkt Beratung und Coaching) studiert, will nach seinem Bachelor-Abschluss noch einen Mas­ter draufsatteln. Außerdem will er sei­ne Beraterfirma voranbringen. Schon jetzt hat er mit Ali Koller einen jun­gen Mann unter Vertrag, der auf dem Sprung zu den Profis bei den Würzbur­ger Kickers ist.

Ach ja, und dann möchte der junge Wernsbacher ja auch noch im Herbst in den Bundestag einziehen. Er ist der Direktkandidat der Freien Wähler im Kreis Ansbach. Nun tendiert die Chan­ce, dass die Unabhängigen im Herbst die für den Bundestags­ Einzug nötige Fünf-Pro­zent- Hürde knacken, zwar gegen Null. Doch Marco Meier ist weit davon entfernt, die Flin­te ins Korn zu werfen. „Der Wahlkampf wird genauso aufwändig, als ob ich Favorit wäre. Ich will mich ja auch für wei­tere politische Aufgaben empfehlen.“ Politik, Studium und Spielerberater – kein Wunder, dass Marco Mei­er nicht mehr so viel Zeit hat, um selbst Trainer zu sein und um an der Außenlinie zu stehen. Allerdings machte der Noch-Coach des SC 04 vor kurzem wieder einen Rückzieher vom Rückzie­her. Ganz kann es der B-Schein-Inhaber, der schon als Jugendlicher nach zwei Kreuzbandris­sen seine Spieler-Karrie­re an den Nagel hatte hängen müssen, doch nicht lassen. Er wird ab Sommer sportlicher Lei­ter des Fußball-Kreis­klassisten SC Werns­bach- Weihenzell. Bei sei­nem Heimatverein also.

Ganz so zeitaufwändig wie das Trainerdasein in Schwabach ist das nicht. Er wechselt zwar vom Junioren- in den Voll­mannschafts- Bereich. Doch in der Kreisklasse wird nur zwei- statt drei­mal die Woche geübt, und die Transferzeit von zu Hause bis zum Trai­ningsplatz spielt auch eine nicht unerhebliche Rolle. „Nach Schwabach brauche ich, wenn viel Verkehr ist, eine dreivier­tel Stunde hin und eine dreiviertel Stunde zurück“, sagt Mar­co Meier. „Künftig kann ich dagegen zum Sportplatz laufen.“

Für Meiers Noch-Verein, die A-Junioren des SC 04 Schwabach, wird es immer schwerer, die Landesli­ga zu halten. Denn beim mitgefährde­ten SK Lauf kassierten die Jungs ges­tern eine happige 0:6-Schlappe. „Da hat man schon die Qualitätsunter­schiede gesehen“, kommentierte Mei­er nach den für ihn ernüchternden 90 Minuten. Der Ausfall von Kapitän Stahl war nicht zu kompensieren, nach dem 0:2-Pausenrückstand ergab sich Schwabach fast wehrlos seinem Schicksal. „So haben wir in der Lan­desliga nichts verloren“, sagte Meier. Aufgeben gilt aber nicht. Nach der Osterpause muss der SC 04 zwar gegen Tabellenführer SG Quelle Fürth ran, doch dann kommen die Endspiele gegen Bruck, Coburg und Bamberg. Zu Platz neun, der mögli­cherweise zum Klassenerhalt reicht, sind es „nur“ vier Punkte. Meiers Ver­sprechen: „Wir geben nicht auf.“

Aufrufe: 010.4.2017, 13:03 Uhr
Robert Gerner (ST)Autor