2024-03-28T15:56:44.387Z

Relegation
Was Viktoria Nidda (links Marco Filges) und Rot-Weiß Frankfurt II (rechts Doppeltorschütze Zie Moussa Ouattara) zum Auftakt der Relegation zur Fußball-Verbandsliga Süd veranstalten, hat über weite Strecken Hand und Fuß. Die Partie endet nach einem furiosen zweiten Durchgang der Viktoria 3:3.	Foto: erg
Was Viktoria Nidda (links Marco Filges) und Rot-Weiß Frankfurt II (rechts Doppeltorschütze Zie Moussa Ouattara) zum Auftakt der Relegation zur Fußball-Verbandsliga Süd veranstalten, hat über weite Strecken Hand und Fuß. Die Partie endet nach einem furiosen zweiten Durchgang der Viktoria 3:3. Foto: erg

Ziemlich beste Kontrahenten

RELEGATION VL SÜD: +++ Verbandsliga-Anwärter liefern sich Duell mit anspruchsvoller Dramaturgie und grundverschiedenen Halbzeiten +++

NIDDA (jore). Der Traum vom Aufstieg in die Fußball-Verbandsliga Süd ist für den SC Viktoria Nidda noch nicht ausgeträumt. Im ersten Relegationsspiel landete der Büdinger Kreisvertreter am Pfingstsonntag gegen Rot-Weiß Frankfurt II (Tabellenzweiter der Gruppenliga Frankfurt West) auf heimischem Terrain ein 3:3 (0:2)-Remis.

SC Viktoria Nidda – Rot-Weiß Frankfurt II 3:3

1200 Zuschauer sahen im Stadion Gänsweid zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten. Nach verschlafenem ersten Durchgang steigerte sich die Viktoria im zweiten Spielabschnitt deutlich, drehte das Spiel und musste sich nach 90 Minuten dennoch mit einer Punkteteilung zufrieden geben. Nach dem Spielverlauf in der zweiten Halbzeit am Ende vielleicht eine gefühlte Niederlage für den heimischen Vertreter, der nach diesem Ergebnis nunmehr schon am Mittwoch wieder ran muss und dann bei der SG Unter-Absteinach (Vizemeister der Gruppenliga Darmstadt) antritt.

Niddas Coach Stephan Belter hatte in puncto Anfangsformation keine Überraschung parat. Die Startelf war identisch mit der vom Kreispokalfinale. Beide Mannschaften waren zunächst einmal um Spielkontrolle bemüht und scheuten das hohe Risiko. Die Rot-Weißen hatten in der Anfangsviertelstunde mehr Ballbesitz, ohne hieraus Kapital schlagen zu können. Die Viktoria stand zunächst sehr kompakt, doch fehlten im Spiel nach vorne die kreativen Momente. „Der Gegner hat überhaupt nichts zugelassen, so dass wir vornehmlich mit langen Bällen versucht haben, zum Erfolg zu kommen“, sagte Niddas Coach Stephan Belter nach Spielende.

Als die Elf vom Brentanobad das erste Mal gefällig durch die Mitte kombinierte war es Zie Moussa Ouattra, der gleich drei Niddaer Spiel düpierte und überlegt zum 0:1 abschloss (26.). Direkt nach Wiederanstoß Jubel im Niddaer Lager, doch wurde der Treffer von Noah Michel wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt (27.). Nach dem Rückstand tat die Viktoria ein wenig mehr für das eigene Offensivspiel, doch auch eine gute Kopfballchance für Jannik Jung brachte nichts ein (29.). Effektiver der Gast aus der Mainmetropole, der ein weiteres gekonntes Kombinationsspiel erfolgreich abschloss. Erneut war es Zie Moussa Ouattra, der den gesamten zentralen Defensivverband der Viktoria beim 0:2 nicht gut aussehen ließ (30.). Fazit nach einer halben Stunde: Rot-Weiß Frankfurt stand in der Abwehr kompakt, zeigte im Spiel nach vorne die gefälligere und variablere Spielanlage und münzte zwei Chancen in Tore um.

Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit setzte die Viktoria ansatzweise Akzente in der Offensive. Die bis dato beste Torchance vergab Jannik Jung, der nach schöner Hereingabe von Robin Sommer den Ball in zentraler Position nicht im Gästetor unterbrachte (39.). Kurz darauf strich der Ball nach Direktabnahme von Sommer über die Latte des Frankfurter Gehäuses (41.).

Elan und Unruheherd

Die Viktoria kam mit deutlich mehr Elan aus der Kabine und das Spielgeschehen verlagerte sich zusehends in die Hälfte der Rot-Weißen. Pech hatte Noah Michel, als nach dessen gefühlvollem Heber der Ball knapp über die Latte strich (53.). Vor allem Michel wirkte jetzt wesentlich präsenter und war ein ständiger Unruheherd. So auch in der 57. Minute, als er sich auf der linken Seite durchsetzte, sein Rückpass von der Grundlinie in der Mitte jedoch keinen Abnehmer fand. Nidda erhöhte noch den Druck und wurde nach gut einer Stunde belohnt: Rot-Weiß-Spieler Luca Scholten brachte Michel im Strafraum zu Fall und Maximilian Heck verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:2-Anschlusstreffer (63.). Unmittelbar nach Wiederanstoß hatte Michel den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte jedoch an Gästekeeper Patrick Bötsch (64.). Auf der Gegenseite hielt Viktoria-Keeper Tim Kuhl mit einer Glanzparade seine Farben im Spiel, als er einen platzierten Schuss von Jongin Park bravourös abwehrte (70.).

Die Viktoria drückte weiter auf den Ausgleich und dieser fiel dann auch: Eine gekonntes Zuspiel von Jannik Jung verwertete Robin Sommer zum viel umjubelten 2:2 (74.). Rot-Weiß Frankfurt fand in der Offensive nicht mehr statt und der Niddaer Führungstreffer lag jetzt in der Luft. In der 83. Minute war es soweit: Michael Meinzer hatte sich energisch in den Gästestrafraum durchgetankt und Jannik Jung schloss in Torjägermanier zum 3:2 ab.

Nidda hatte das Spiel gedreht, verpasste es aber, den Dreier nach Hause zu fahren. Die Rot-Weißen, die in der zweiten Hälfte kräftemäßig stark abgebaut hatten, mobilisierten noch einmal letzte Kräfte und schafften durch Jongin Park, unter gütiger Mithilfe von Viktoria-Innenverteidiger Igor Divkovic, tatsächlich noch den 3:3-Ausgleich (87.). Nach dem Spielverlauf der zweiten Halbzeit wäre ein Sieg der Viktoria nicht unverdient gewesen. Es war aus Niddaer Sicht eine ärgerliche Punkteteilung, die den kleinen Nachteil zur Folge hat, dass man nunmehr schon am Mittwoch (19.30 Uhr) bei der SG Unter-Absteinach diese Relegationsrunde fortsetzen muss.

SC Viktoria Nidda: T. Kuhl – Divkovic, Heck, Filges (86./Möller), Wagner (46./Meinzer), Pilch, Jonathan Jung (74./Kneifl), Sommer, Diedrich, Jannik Jung, Michel.

Rot-Weiß Frankfurt II: Bötsch – Schülke, Adam, Ouattara (78./Go), Petkanas (87./Ladipo), Fuilu (59./Puljic), Gürser, Scholten, Chehab, Park, Demir.

Tore: 0:1 (26.) Ouattara, 0:2 (29.) Ouattara, 1:2 (63./FE) Heck, 2:2 (74.) Sommer, 3:2 (83.) Jannik Jung, 3:3 (87.) Park.

SR: Herbert (Nüsttal). – Zusch.: 1200



Aufrufe: 05.6.2017, 22:00 Uhr
Kreis-AnzeigerAutor