2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht

SC Verl unterliegt Borussia Mönchengladbach II mit 0:2

Zwei Fehler in der Defensive besiegeln die Niederlage der tapfer, aber ohne Durchschlagskraft kämpfenden Gastgeber

Regionalligist SC Verl hat gegen Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach II keine Chance. Zwei Fehler in der Defensive besiegeln die Niederlage der tapfer, aber ohne Durchschlagskraft kämpfenden Gastgeber.

Verl. Auch der SC Verl hat die U 23 des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach auf ihrem Siegeszug durch die Regionalliga West nicht stoppen können. Durch Tore von Thomas Kraus (21.) und Mike Feigenspan (60.) kam der Tabellenführer Freitagabend in der Sportclub Arena zu einem unangefochtenen 2:0.


„Die Gladbacher haben gezeigt, dass sie eine Spitzenmannschaft sind“, erkannte Julian Schmidt die Überlegenheit der Gäste an. „Wir haben zwar dagegengehalten, aber letztlich hat uns der Zug zum gegnerischen Tor gefehlt und vielleicht auch die letzte Entschlossenheit“, fügte der Verler Kapitän hinzu.
„Ich habe ja gesagt, wir haben nur eine Chance, wenn wir keine Fehler machen.“ Andreas Golombek kam unverzüglich auf den Grund für den nach dem 0:1 eindeutigen Spielverlauf zu sprechen. „Deshalb hätten wir diesen ewig langen Ball besser verteidigen müssen“, kritisierte der Trainer seine Innenverteidiger Julian Schmidt und Julian Stöckner. Tatsächlich waren sich die beiden nach der Flanke von Nils Rütten nicht einig. Als der Kapitän den Ball nicht richtig traf, sagte Kraus Danke schön. „Der lacht doch immer noch über dieses Geschenk“, stöhnte Golombek.


Die Kaltschnäuzigkeit, mit der der Rechtsaußen die erste klare Chance nutzte, zeichnete die Vorstellung des Spitzenreiters allerdings auch danach aus. Zu vielen klaren Möglichkeiten kamen die Gladbacher gegen tapfer kämpfende Gastgeber zwar nicht mehr, dafür gingen sie aber sorgsam mit ihnen um. Bei der zweiten Hundertprozentigen traf Yeboah nach Vorarbeit von Kraus den Pfosten (34.). Die dritte veredelte Torjäger Mike Feigenspan mit seinem neunten Saisontor bereits zur Entscheidung.
Diese Konsequenz im Abschluss ist der eine Aspekt, der den Vizemeister in dieser Saison zum Titelfavoriten stempelt. Die andere ist das enorme Tempo, mit dem die kleinen Fohlen auch den Verlern über neunzig Minuten zu schaffen machten. „Ich habe ja schon ein paar richtige schnelle Jungs, aber der Elfer von denen ist ja doppelt so fix wie mein schnellster“, wunderte sich Golombek.


Dabei hatte der Verler Coach schon auf das überfallartige Umschaltspiel der Gäste mit genau einstudierten Lauf- und Passwegen reagiert und versucht, die Außenbahnen mit je zwei defensiv orientierten Spielern zuzustellen. Was rechts mit Patrick Choroba und Daniel Mikic ordentlich funktionierte, ließ links bei Hervenogi Unzola und Fabian Großeschallau wie vor dem ersten Tor wiederholt zu wünschen übrig.


Immerhin schafften es die Hausherren, sich nach dem Seitenwechsel auf die langen Anspiele und Kopfballverlängerungen der Gladbacher in den Lauf ihrer schnellen Leute einzustellen. Doch als die Hausherren aggressiver in die Zweikämpfe gingen, zeigte der Aufstiegsaspirant, dass er auch kombinieren und den Ball laufen lassen kann.


„Mönchengladbach ist topp. Ich denke, dass da nur Borussia Dortmunds U 23 mithalten kann“, stellte Raimund Bertels schon in der Pause fest. „Vielleicht muss so ein Ding wie das von Charalambos Makridis in der 3. Minuten einfach mal durchflutschen, damit die unter Druck geraten.“ Dem SCV-Chef war natürlich bewusst, dass der eigenen Elf die offensiven Mittel fehlten, um die Gäste richtig herauszufordern. Tatsächlich dauerte es bis zur 87. Minute ehe erneut Makridis noch einmal zu einem wirklich gefährlichen Abschluss kam.

Aufrufe: 07.10.2016, 22:35 Uhr
Uwe KrammeAutor