Schlüsselspiel für SC Verl im Abstiegskampf

Aber auch mit einem Unentschieden könnte der Vorsitzende des Tabellendreizehnten (35 Punkte) gut leben, „weil wir damit die Schalker auf Distanz halten würden“. Zwischen der U 23 des Bundesligisten (29 Punkte) auf dem ersten Abstiegsplatz 15 liegt nur noch die U 23 von Fortuna Düsseldorf II (34 Punkte). „Ganz schlecht wäre deshalb eine Niederlage“, sagt Bertels vor dem Schlüsselspiel im Bottroper Jahnstadion, nicht nur mit Blick auf die Tabelle. „Denn dann würden die Spieler womöglich zu zweifeln beginnen, obwohl sie in den letzten Partien gegen den 1. FC Köln II und in Siegen unbedingt punkten müssten.“
Dass die Schwarz-Weißen wieder selbstbewusster und mutiger auftreten, ist für den SCV-Chef („Ich beobachte das nicht nur in den Spielen, sondern auch im Training“) der wichtigste Fortschritt seit der Trennung von Andreas Golombek. Eine Alternative zu diesem Schritt habe der Verein eh nicht gehabt, sagt Bertels. „Denn wir waren festgefahren und welche anderen Möglichkeiten als ein Trainerwechsel bleiben dir dann noch?“
Bertels zieht auch andere Optionen für den Klassenerhalt in Erwägung, Beispiel: „Der Drittletzte bleibt drin, weil Meister Köln aufsteigt und Paderborn nicht herunterkommt.“ Capretti würde bei seinen Spielern dagegen am liebsten alle störenden Gedanken an die Tabellensituation, die Möglichkeiten des Gegners, sich mit Profis zu verstärken, oder die ganzen Rechnereien für den Klassenerhalt ausschalten. „Denn wir müssen uns auf ein ganz schweres Spiel einstellen, in dem Leidenschaft allein nicht reicht, um sich durchzusetzen, weil die auch die Schalker einbringen werden.“
Um die „große Chance auf den Befreiungsschlag“ nutzen zu können, gilt es für den jungen Coach nicht nur konsequent gegen den Ball zu arbeiten und mutig Chancen herauszuspielen, sondern auch die Ruhe zu bewahren und wenig Fehler zu machen. Nicht helfen können die Langzeitverletzten Matthias Haeder und Julian Stöckner. Fragezeichen stehen hinter den Einsätzen der angeschlagenen Nico Hecker, Marco Kaminski, Julian Schmidt, Jonas Strifler und Gianlucca Marzullo. „Aber alle sind sich der Bedeutung dieses Spiels bewusst und bereit sich durchzubeißen“, berichtet Capretti von einer positiven Stimmung.