Kompletter Neuaufbau beim SC Verl II

Fast alle Abgänge haben in der Westfalenliga einen neuen Verein gefunden, was einerseits für die gute Ausbildung beim SC Verl spricht. Andererseits haben die vormaligen Perspektivspieler den Sprung ins Regionalliga-Aufgebot nicht geschafft und müssen folgerichtig Platz machen für die nächsten nachrückenden Talente. Die ein oder andere erfahrenere Stütze im Aufgebot hätte sich Julian Hesse zwar gewünscht, aber der 28-Jährige nimmt die Aufgabe, dennoch liebend gern an. „Zunächst gilt es, den jungen Spielern ein qualitativ hochwertiges Training anzubieten. Dann können wir uns in ein paar Wochen über Zielsetzungen für die Mannschaft unterhalten“, geht der Bielefelder die Aufgabe Schritt für Schritt an. Dazu gehört auch, dass Hesse, der an der Universität Bielefeld derzeit seine Masterarbeit schreibt, in Zusammenarbeit mit SCV-Jugendkoordinator Michael Volmari noch an Verstärkungen des Aufgebots arbeitet.

Julian Hesse, der für den VfB Fichte Bielefeld in der Westfalenliga spielte, ging 2012 als 23-Jähriger für ein Jahr auf Weltreise, hospitierte unter anderem bei Army United Bangkok und dem FC Sydney („Damals spielte dort noch Alessandro Del Piero“) und startete nach der Rückkehr früh seine Trainerkarriere. Nach eineinhalb Jahren beim FC Stukenbrock landete Hesse wieder beim VfB Fichte und führte den Absteiger gleich zur Meisterschaft und damit zurück in die Westfalenliga. Mit fünf Punkten Vorsprung – ausgerechnet vor dem SC Verl II.

Mit großem Respekt begegnet er daher auch der Arbeit seines Vorgängers Robert Mainka. „Die Verler haben unter Robert und seinem Co-Trainer Udo Hauschild eine bärenstarke Saison gespielt und uns bis zum Schluss gefordert“, erinnert sich Hesse gern an die zurückliegende Saison. Dass er in Bielefeld trotz des Aufstiegs Platz machen musste für seinen Nachfolger Mario Ermisch, hatte der Verein schon früh und für viele überraschend entschieden.

Der B-Lizenz-Inhaber legt besonderes Augenmerk darauf, den vielen jungen Spielern die notwendige Mentalität zu vermitteln: „Talent haben sie alle, aber um den Sprung in die 4. Liga zu schaffen, ist extrem harte Arbeit nötig.“ Es gehört ebenfalls zum Konzept des SC Verl, dass die U21 an zwei von drei Abenden parallel mit der U19 trainiert. „Wir wollen die Nachwuchsarbeit noch intensiver verzahnen“, stellt Michael Volmari klar. Dass mit Rino Capretti ein weiterer junger Coach die „Erste“ trainiert und das neue Konzept mitgestaltet („Die Jungs haben registriert, dass Rino bei unserem ersten Test gegen Rödinghausen zugeschaut hat“) wird Julian Hesse bei der Bewältigung der schweren, aber reizvollen Aufgabe gewiss helfen.

ABGÄNGE. Robert Mainka (Trainer SC Roland Beckum), Hasan Dere (SC Roland Beckum), Jannik Tödtmann (SC Roland Beckum), Niklas Szeleschus (VfB Fichte Bielefeld), Boris Glaveski (SC Herford), Nils Röbling (SV Spexard), Dustin Gräwe (Delbrücker SC), Karwan Derwisch, Oliver Hett (beide TBV Lemgo), Lars Tegethoff (SC GW Espeln), Max Ilskens (Ausland), Dennis Simic (hat aufgehört).

ZUGÄNGE. Arayan (SV Rödinghausen II), Awse (SV Eidinghausen-Werste), Hennig, Peker (beide VfB Fichte Bielefeld), Hanhardt, Heinz, Müller, Oschinski, Sieker, Aygün, Kir, Baum (alle eigene U19).

KADER

Tor: Marius Rahmann (19), Lukas Hennig (19).
Abwehr: Gian Luca Linstromberg (24), Kevin Oschinski (19), Markus Baum (19), Jannik Sieker (19), Emre Peker (19).
Mittelfeld: Steffen Müller (19), Kubilay Arayan (19), Deniz Aygün (19), Anton Heinz (19), Kamal Awse (19).
Angriff: Ben Hanhardt (19), Ozan Kir (19).

TRAINER. Julian Hesse (28, im 1. Jahr); Co-Trainer: Mirko Leesemann (28, im 1. Jahr).

TERMINE. SCV II – FC Gütersloh (19. Juli), SCV II – Hannover 96 U19 (23. Juli, 13.00), SC Wiedenbrück II – SCV II (30. Juli, 15.00).