SC Verl erkämpft sich 1:1-Remis gegen SG Wattenscheid

Aufatmen beim SC Verl: Youngster Jan Lukas Liehr rettet dem Regionalligisten mit seinem Treffer in der 90. Spielminute einen Punkt und war nach dem Spiel der gefeierte Held. "Ich bin einfach nur überglücklich, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Der Ball kam irgendwie zu mir zurück und ich habe einfach voll drauf gehalten", erklärte der 19-Jährige seine Gefühlslage und seinen Treffer nach dem Spiel. Dafür, dass Liehr einfach "mal draufgehalten" hat, flog der Ball aber ziemlich präzise unten links ins Eck und war für Wattenscheids Keeper Bruno Donicci nicht zu halten. Noch Minuten zuvor vergab der SC Verl eine Großchance nach der anderen und es sah nicht danach aus, als würde der Golombek-Elf heute noch etwas gelingen wollen.

Aber von Anfang an. Wie schon in den letzten Wochen fehlten dem Sportclub die Langzeitverletzten Haeder, Choroba, Hecker, Schröder und Lange. Zumindest stand Kaminski wieder im Kader und nahm zunächst auf der Bank Platz. Die erste Viertelstunde gehörte klar der SG Wattenscheid. In 11. Minute konnte sich erstmals Robin Brüseke auszeichnen, als er einen 25-Meter Freistoß von Manuel Glowacz abwehren konnte. Anschließend kam auch Verl zu Chancen durch Großeschallau (15.), Schaal (16.) und Stürmer Veselinovic (25.). Doch im ersten Durchgang waren die Gäste aus Wattenscheid gefährlicher und hatten die klareren Torchancen. So auch in der 39. Minute, als Demir Kumbul einfach mal aus rund 20 Metern abzieht und den Pfosten trifft.

In Durchgang zwei reagierte Andreas Golombek und brachte mit Marco Kaminski und Victor Maier frische Kräfte für die entscheidene Phase. Doch immer wieder kam SG Wattenscheid durch gefährliche Standards zu guten Möglichkeiten. Erneut musste Verls Torwart Brüseke einen Glowacz-Freistoß entschärfen (66.), bevor zwei Minuten später zum 0:1-Rückstand kommt. Wattenscheids Angelo Langer ließ zwei Verler aussteigen, Daniel Mikic unterlief ein Fehler und Manuel Glowacz nutzte die Situation zu seinem siebten Saisontor (68.).

Der SC Verl war nun gefordert und startete eine Sturm-und-Drang-Phase. Quasi im Minutentakt kamen die Verler zu Ausgleichschancen. Die beste Möglichkeit hatte Sinisa Veselinovic nach einem Handelfmeter (71.) – doch der Serbe vergab. Zehn Minuten später klatsche ein Freistoß von Victor Maier nur an die Latte. In der 85. Minute legt Veselinovic ab auf Liehr, aber auch der Schuss wurde abgewehrt. Gerade als es so schien, als sollte dem SC Verl heute in der Offensive nichts gelingen, sorgte Jan Lukas Liehr mit seinem Abschluss in der 90. Spielminute für das erlösende 1:1.

Besonders Sinisa Veselinovic war über den späten Ausgleich mehr als glücklich. "Jan (Lukas Liehr) hat uns heute gerettet. Wenn du einen Elfmeter vergibst, bist du persönlich natürlich noch einmal besonders erlöst. Ich kann dem Jungen gar nicht genug danken." Für den SC Verl ist das Unentschieden wie ein gefühlter Sieg. "Ich bin mit meiner Mannschaft zufrieden, wir haben uns den Punkt verdient", fand auch SC Verl Coach Andreas Golombek. Und auch in der Tabelle sieht die Situation nun viel freundlicher aus. Mit 23 Punkten kann der Sportclub sich von den Abstiegsrängen absetzen und hat nun acht Punkte Vorsprung vor Fortuna Düsseldorf II auf Platz 15.