2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligabericht
Die Mimik von Ugur Yilmaz (r.) sagt eigentlich alles: Der SC-Stürmer nach der ersten von zwei vergebenen Großchancen. Foto: Günter Bergmann
Die Mimik von Ugur Yilmaz (r.) sagt eigentlich alles: Der SC-Stürmer nach der ersten von zwei vergebenen Großchancen. Foto: Günter Bergmann

SC Stammheim: Das rettende Ufer bleibt in Reichweite

Die Lage des SC Stammheim hat sich trotz der 0:2-Pleite gegen Geislingen nicht verschlimmert

Für die Anhänger des SC Stammheim gibt es nach dem 21.Spieltag in der Fußball-Landesliga eineinhalb gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte: Das Team vom Trainer Thomas Oesterwinter verlor gegen den SC Geislingen mit 0:2 und fuhr damit die dritte Pleite in Folge ein.

Allerdings – und damit wären wir bei der halben von den eineinhalb guten Nachrichten – zeigt die Formkurve der Kicker aus dem Stuttgarter Norden zumindest ein Stück weit nach oben. Die wirklich gute Kunde ist aber, dass sich die Konkurrenz im Abstiegskampf die Punkte so geschickt gegenseitig wegnahm, dass der definitiv rettende elfte Tabellenplatz für die Stammheimer im ungünstigsten Fall nur drei Punkte entfernt ist. Sollte der 1. FC Heiningen am Rundenende in der Verbandsliga verbleiben, dass reicht sogar Rang zwölf zum Klassenerhalt. Und der zwölfte Platz ist nur einen Zähler vom SC entfernt.

Ein Punkt wäre für die Nord-Stuttgarter in der Partie gegen die als Geheimfavorit auf den Titel in die Runde gestarteten Geislinger durchaus auch möglich gewesen. Stammheims Trainer Thomas Oesterwinter hatte vor der Partie an einigen Stellschrauben gedreht. Das erste waren drei Wechsel in der Anfangsformation: In der Innenverteidigung lief Michael Schunger statt Jens Peringer auf, Matthias Kassaye ersetzte den erkrankten Thomas Quast im defensiven Mittelfeld, und auf der Außenbahn erhielt Sergio Mavinga den Vorzug vor Alexander Herzog. Dazu entscheiden sich die Platzherren, die Partie auf Kunstrasen auszutragen.

Benjamin Klement verwandelt Elfmeter

Eigentlich ein verständlicher Gedanke, da die Geislinger überwiegend auf natürlichen Grün kicken. Doch wie schon im Hinspiel profitierte der Gegner der Stammheimer davon, dass seine Mannschaft die insgesamt reifere ist. Das zeigte sich vor allem in den entscheidenden Situationen. Wobei es von diesen Situationen binnen der insgesamt 94-minütigen Spieldauer nicht gerade allzu viele gab – gerade einmal vier. Abgesehen davon verbrachten die beiden Kontrahenten die restliche Zeit vorrangig damit, sich, höflich ausgedrückt, gegenseitig zu neutralisieren.

Besagte ausschlaggebende Szenen ereigneten sich in der 31., der 32., der 54. und der 61. Minute. Die erste davon brachte das 1:0 für einen SC Geislingen, der es bis dahin zwar geschafft, hatte, sich den Löwenanteil in Sachen Spielkontrolle zu erarbeiten, aber dabei praktisch kaum Torgefahr zu verbreiten. Zu verbissen verteidigten die Platzherren, die allerdings ihrerseits bis auf zwei Ausnahmen in der Offensive keine Akzente zu setzen vermochten. In der erwähnten 30. Minute wäre der Geislinger Karlo Petricevic beinahe dem Stammheimer Außenverteidiger Schauki Djelassi enteilt. Djelassi bremste seinen Gegenspieler, dies aber erst im eigenen Strafraum und mit unfairen Mitteln. Die Folge: Ein Elfmeter, den Benjamin Klement sicher zur Führung für die Gäste verwandelte.

Schunger verursacht Strafstoß

Ein Rückstand, den die Nord-Stuttgarter schon eine Minute später hätten egalisieren können. Eine weite Flanke von Tobias Oesterwinter landete bei Ugur Yilmaz, der frei vor dem Geislinger Keeper Jonas Gebauer an den Ball kam, aber in dem Schlussmann seinen Meister fand. Yilmaz war es auch, der in der 54. Minute die zweite Tormöglichkeit aus der Kategorie „hundertprozentig“ ungenutzt ließ. Nach einer weiten Flanke verlängerte Mavinga per Kopf auf Yilmaz, der sich erneut frei vor Gebauer die Ecke aussuchen konnte, aber wie schon zuvor sein Ziel verfehlte. „Die Chancen muss man nützen. Erst recht dann, wenn man wie gegen Geislingen kaum welche bekommt“, urteilte der Stammheimer Trainer.

Nun hatte wie bereits angedeutet auch die Gäste keine Einschussmöglichkeiten. Aber sie wussten sich welche zu schaffen. In der 61. Minute steuerte Sven Sönmez mit dem Spielgerät am Fuß in Richtung Stammheimer Strafraum. Dort traf er auf Abwehrchef Schunger, der das Bein stehen ließ. Sönmez hatte nun zwei Varianten: Den Verteidiger umkurven, oder über Schungers Bein fallen. Sönmez entschied sich für die sichere Variante, fädelte bei Schunger ein und ging zu Boden. Erneut wurde auf Strafstoß entscheiden, erneut traf Klement an, erneut verwandelte er sicher und besiegelte mit dem 2:0 die nunmehr 13. Niederlage der Stammheimer in der aktuellen Saison.

SC Stammheim: Jurkovic – Bardaro, Kromm (49. Hartmann), Schunger, Djelassi (83. Maier) – Kassaye, Griebel – Yildizeli, Tobias Oesterwinter, Mavinga (70. Herzog) – Ugur Yilmaz.

SC Geislingen: Gebauer – Heinzmann, Rief, Mühlhäuser, Leyhr – Grupp (87. Schleich), Ivezic – Sönmez (90.+1 Lechleitner), Petricevic (90.+2 Ceküc), Kqiraj – Klement (76. Orlando)

Fieberkurve beider Teams

Aufrufe: 04.4.2016, 18:00 Uhr
Nord-Rundschau/Mike MeyerAutor