2024-04-30T08:05:46.171Z

Ligavorschau
Seit Jochen Holl da ist, geht es in Staig bergauf. Foto: Rudi Apprich
Seit Jochen Holl da ist, geht es in Staig bergauf. Foto: Rudi Apprich
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Mit Jochen Holl geht es beim SC Staig bergauf

Nach dem Abschied in Staig geht's zum FC Heidenheim

Seit Jochen Holl beim damaligen Bezirksliga-Schlusslicht SC Staig an Bord ist, ging es mit dem Klub steil bergauf. Inzwischen ist sogar der Landesliga-Aufstieg möglich.

Jochen Holl stieg am 6. Oktober 2011 quasi wie Phönix aus der Asche als Feuerwehrmann ins höherklassige Trainergeschäft beim Bezirksligisten SC Staig, damals mit einem Punkt Schlusslicht, ein. „Dieser Schritt des Klubs kam überraschend. Ich hatte auf diesem Niveau keinerlei Erfahrung. Trotzdem habe ich das Vertrauen bekommen“, erinnert sich der heute 45-Jährige an die Anfangstage in der ersten SC-Garnitur. Zuvor hatte er die zweite Mannschaft in der Sicherheitsliga (Kreisliga B/IV) betreut.

Holl hat sich seitdem auch über den Bezirk hinaus einen sehr guten Namen gemacht. So hat dann plötzlich im Winter der Zweitligist 1. FC Heidenheim beim Nellinger Produktmanager einer großen Werkzeugfirma angeklopft. Holl: „Das kam wie aus heiterem Himmel.“ Der Klub von der Ostalb hatte Wind davon bekommen, dass der Erfolgstrainer nach seiner sechsten Saison als Bezirksliga-Kommandogeber in Staig aufhören wollte. Und der bekennende Fan des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München und dessen Ex-Trainers Pep Guardiola war nach den ersten Gesprächen in Heidenheim bereits vom FCH-Virus befallen. „Die Leute sind gut gelaunt und haben ein unfassbares Wissen. Das ist dort wie in einer Familie und nicht wie in einem großen Unternehmen“, schwärmt er.

Beide Seiten wurden sich dann schnell einig. Holl wird Assistent von Cheftrainer Achim Imrich bei den B-Junioren, die gerade den Bundesligaaufstieg anpeilen. „Jochen Holl ist sehr motiviert. Seine ganz Art passt zu uns. Er hat uns überzeugt“, betont Jürgen Bastendorf, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums der fußballerischen Nummer zwei in Württemberg.

Die kometenhafte Entwicklung der Staiger Mannschaft, die sich nach dem zweimaligen Klassen­erhalt 2012 und 2013 im Saison­endspurt inzwischen zu einem festen Bestandteil der Liga-Spitzengruppe gemausert hat, erregt Aufsehen. Und mit Holls Nachfolger als Trainer in Staig, dem SC-Eigengewächs Martin Klarer, hatte er einen Fürsprecher in Heidenheim. Klarer hat bekanntlich selbst fünf Jahre beim FCH (darunter auch 55 Partien in der dritten Liga) gespielt. „Ich habe aber auch in Staig mit Bruno Geiselmann einen überragenden Abteilungsleiter, der dich mit Vollgas unterstützt und weiß, was er tut“, lobt Trainer-B-Lizenzinhaber Holl.

Zu seinen Juniorenzeiten beim SC Geislingen hat Holl übrigens mit Markus Gisdol und Frank Kaspari, dem jetzigen Trainerduo des Hamburger SV, zusammengespielt. Zu Kaspari, auch schon mit den A-Junioren des SSV Ulm 1846 in die Bundesliga aufgestiegen, hat er noch Kontakt.

Vor seinem Abschied beim SC Staig, der (15 Uhr) den FC Blaubeuren empfängt, hofft Jochen Holl nun noch auf die absolute Krönung. „Wir spielen eine sensationelle Runde, obwohl bis zu acht Spieler gefehlt haben. Wir wollen noch an Relegationsplatz zwei schnuppern“, verkündet er. Nicht von ungefähr findet die viertägige Saisonabschlussfahrt erst nach den Relegationsterminen statt.

Aufrufe: 08.4.2017, 09:04 Uhr
SWP / Detlef GroningerAutor