2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
F: Martinschledde
F: Martinschledde

FC Gütersloh: Abschied vor großem Anhang

FC Gütersloh beendet die Saison mit einer 2:3-Niederlage bei Roland Beckum. Gastgeber trotz Sieg in einem hektischen Kampfspiel abgestiegen

Die Freude über die Rettung des FCG aus seiner Finanzkrise war in Gütersloh größer als die Hoffnung auf den Klassenerhalt des SC Roland in Beckum. Gut zwei Drittel der 420 Zuschauer am fürchterlichen Kunstrasenplatz in Beckum-Roland stellten gestern die Gäste.

SC Roland 1962 - FC Gütersloh 2000 3:2
Akustisch gehörte die Szene eh den blauen und grünen Fans. „Wir sind alles Gütersloher Jungs.“ „Que Sera, Sera, der FCG ist wieder da“. sangen die Anhänger. Dass ihr Liedgut („Arschloch, Wichser . . . „) dann deutlich unfeiner wurde, sorgte für noch mehr Zündstoff in der eh hart umkämpften Partie.
Zum einen hatte der schwache Schiedsrichter Philip Dräger mit der harten, von Fatmir Vata („Wenn, dann müssen beide runter“) kritisierten Roten Karte gegen Sinan Karadag (5.) einen Maßstab gesetzt, den er auch mit sieben Verwarnungen und Gelbrot gegen Timo Achenbach (72.) nicht durchhalten konnte. Zum anderen versuchten die Hausherren im Kampf um ihre letzte Chance die Gäste mit aggressivem Körpereinsatz zu beeindrucken.
In der 1. Halbzeit hatte das überhaupt keinen Effekt. Gegen die sicher stehende FCG- Deckung bekam der Tabellensechzehnte keinen Stich. Im Gegenteil, die Gäste wirkten bei ihren Angriffen gefährlicher. Das 0:1 (33.) durch einen Kunstschuss des starken Saban Kaptan war verdient.
In der 2. Halbzeit zollten die Gütersloher ihrem hohen läuferischen Aufwand in Unterzahl und bei schwüler Hitze Tribut. „Es war schwer unter diesen Umständen dagegenzuhalten“, stöhnte Kaptan. Der FCG-Kapitän hatte zwar mit einem weiteren Kunstschuss noch einmal für das 2:2 (59.) gesorgt, doch „gegen diese unnötigen Gegentreffer konnten wir nicht mehr anspielen“.
Tatsächlich sah die Gütersloher Deckung dreimal nicht gut aus. „Zwei Tore gehen auf das Konto von unserem Torwart“, kreidete Vata das 1:1 (56.) durch Erdogmus und das 2:3 (67.) durch Lars Schröder Berkay Yilmaz an. „Elf gegen elf hätten wir hier trotzdem gewonnen“, stellte der FCG-Coach aber fest und attestierte seiner Truppe auch für das letzte Saisonspiel noch einmal eine engagierte Leistung. Das letzte Wort zu dieser schwierigen Pleite–Spielzeitseiner Mannschaft hatte der Ex-Profi ja schon auf der Rettungs-Pressekonferenz am Freitag gesprochen. „Eigentlich heißt es ja, ohne Moos nichts los, aber beim FC Gütersloh ist trotzdem etwas gegangen.“
Viel gehen muss für Vata jetzt aber auch noch bis zum Beginn des Vorbereitungstrainings auf die neue Serie am 3. Juli. „Wir arbeiten hart am neuen Kader“, kündigte Vata an und freute sich über die Zusagen von Kaptan, Flaskamp, Aygün, Schröder, Karadag und Deljiu für die neue Saison. Verlassen wird den FCG dagegen Exauce Anzouana (Westfalia Rhynern). „Mit allen anderen Spielern aus dem jetzigen Kader sprechen wir noch. Wir wissen, was sie in dieser Saison geleistet haben und sie wissen hoffentlich, was sie an uns haben“, sagte Vata.


Schiedsrichter: Philip Dräger (Schildesche) - Zuschauer: 620
Tore: 0:1 Saban Kaptan (34.), 1:1 Serdar Erdogmus (56.), 1:2 Saban Kaptan (58.), 2:2 Timo Achenbach (60.), 3:2 Lars Schröder (67.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Timo Achenbach (77./SC Roland 1962), Rot gegen Sinan Karadag (6./FC Gütersloh 2000)

Aufrufe: 028.5.2017, 19:33 Uhr
Uwe Kramme / FuPaAutor