SC-Reserve zahlt gegen Hessen Kassel Lehrgeld
SC Freiburg II verliert zuhause mit 0:2 +++ Schweizer-Team noch ohne Saisonsieg
Der SC Freiburg wartet nach dem dritten Spieltag weiter auf den ersten Dreier. Auch im Heimspiel gegen Hessen Kassel gab es nichts zu holen.
Wenn Trainer vom Spielfeldrand lautstark ihr Team dirigieren, dann läuft in der Regel etwas schief im Spiel der eigenen Mannschaft. So verwunderte es wenig, dass Martin Schweizer, Trainer des Regionalligateams des SC Freiburg, schon früh seine Coaching Zone verließ und von draußen zu korrigieren versuchte, was auf dem Rasen unverkennbar aus den Fugen geraten war: Zwölf Minuten waren gerade gespielt, als die Gäste aus Kassel - mit dem Ex-Freiburger Nicolai Lorenzoni - bereits einen verdienten 2:0-Vorsprung herausgespielt hatten. Sergej Schmik schob zunächst einen auf den zweiten Pfosten verlängerten Eckball ins Tor von Kai Eisele (10.), ehe Shqipon Bektasi zwei Minuten aus der Distanz traf (12.).
Um die Ordnung der SC-Defensive war es da längst geschehen. Kassels Pressing provozierte zahlreiche Ballverluste im Spielaufbau. Manch einer befürchtete zu diesem Zeitpunkt gar eine Klatsche wie zuletzt beim 1:5 in Offenbach. Dass es dazu nicht kam, lag neben der Kasseler Abschlussschwäche auch daran, dass der Sportclub zeitweise für Entlastung sorgte und beinahe selber getroffen hätte: Hendrik Hofgärtners Schlenzer vom Strafraumeck klatschte aber nur an den Pfosten (70.).
"Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht geschafft, ein Spiel auf Augenhöhe zu gestalten", erklärte Schweizer hinterher: "Wir haben viele Spieler, die gerade erst den Sprung von der U 19 machen. Da fehlt noch ein Stück Cleverness und Robustheit." Nun gelte es, möglichst viel aus den Spielen zu lernen und in Zukunft davon zu profitieren. Schweizer: "Erfahrungen müssen wir machen, die kann man nicht auf Video oder im Training zeigen."
Der Hammerstart gegen Saarbrücken, Offenbach und Kassel - alles Teams, die mit gestandenen Spielern nach Höherem streben - deckte jedenfalls schonungslos auf, wo die Schwächen des jungen Freiburger Teams liegen: Zu viele individuelle Fehler ermöglichen dem Gegner zu viele Räume, die diese konsequent ausnutzen. Dazu kommen physische Nachteile in den Zweikämpfen. Gelegenheit, daran zu arbeiten, bietet sich ob der engen Taktung des Spielplans kaum: Das nächste Heimspiel der Regionalligamannschaft findet bereits am Samstag (14 Uhr) gegen den FC 08 Homburg statt, ehe sich unmittelbar danach die nächste englische Woche anschließt, in der schon am kommenden Mittwoch (18 Uhr) der Aufsteiger TSV Steinbach im Möslestadion zu Gast ist - im Vergleich zum harten Auftaktprogramm eine vermeintlich leichte Aufgabe.
SC Freiburg II - KSV Hessen Kassel 0:2 (0:2)
Freiburg: Eisele; Faller, Bohro, Müller, Rodas Steeg; Dräger (85. Pimentel), Hofgärtner, Stenzel (46. Schleusener), Brünker (37. Lickert); Dorn, Kinoshita. Kassel: Rauhut; Schmik, Welker, Giese, Lorenzoni; Pepic, Brill (89. Evljuskin), Becker; Feigenspan (70. Dawid), Damm, Bektasi (63. Comvalius). Tore: 0:1 Schmik (10.), 0:2 Bektasi (12.). Schiedsrichter: Klein (Kirkel-Limbach) Zuschauer: 400.