2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Nichts war es mit dem ersten Heimsieg für Trainer Patrick Hagg und den SC Pfullendorf. Die Linzgauer unterlagen am Samstagnachmittag dem Karlsruher SC II zu Hause mit 0:3. Sz-Archivfoto: Karl-Heinz Bodon
Nichts war es mit dem ersten Heimsieg für Trainer Patrick Hagg und den SC Pfullendorf. Die Linzgauer unterlagen am Samstagnachmittag dem Karlsruher SC II zu Hause mit 0:3. Sz-Archivfoto: Karl-Heinz Bodon

SC Pfullendorf erledigt sich selbst

Fußball-Oberliga: SCP - Karlsruher SC II 0:3 (0:1)

Pfullendorf / sz - Fußball-Oberliga: SC Pfullendorf - Karlsruher SC II 0:3 (0:1)

190 zahlende Zuschauer abzüglich einer Handvoll Karlsruher Fans haben am Samstagnachmittag vergeblich auf den ersten Heimsieg des Tabellenschlusslichts SC Pfullendorf in der aktuellen Saison gewartet. Nach mitunter skurril verlaufenen 90 Spielminuten hatte die U23 des nordbadischen Zweitligisten das Spiel mit 3:0 (1:0) gewonnen.

Der SC Pfullendorf beendete die Partie mit nur acht Feldspielern, weil sich Marllex Abdulai in der 50. und Kapitän Fabian Springer in der 56. Minute - noch beim Stand von 0:1 - Gelb-Rot-Platzverweise einhandelten, womit sie ihre bis dato ohnehin schon in vielerlei Hinsicht klar unterlegenen Farben endgültig auf die Verliererstraße brachten.

Die kleinen SCP-Einlaufkinder, die die beiden Oberliga-Mannschaften vor dem Anpfiff auf den Platz begleitet hatten, waren kaum wieder vom Rasen gehuscht, als der Karlsruher SC den Kollektivschlaf in der SCP-Hintermannschaft bereits zum 0:1-Führungstreffer ausnutzte: Krätschmer durfte den Ball im Strafraum in aller Ruhe annehmen und nach einer gemächlichen Drehung aus zwölf Metern ungestört flach in der langen Ecke versenken (2.).

Überraschend positiv fiel nach Spielende das Fazit von Pfullendorfs Trainer Patrick Hagg aus angesichts einer Gesamtleistung seiner Mannschaft, die bis auf einige wenige lichte Momente insgesamt als nicht oberligatauglich bewertet werden musste. "Die ersten zwei Minuten mal ausgeklammert, habe ich meine Mannschaft heute gut gesehen", sagte Hagg und wirkte dabei ein wenig wie ein Gebrauchtwagenhändler, der ein stark überholungsbedürftiges Modell als flotten Flitzer anpreist.

Bei einem Freistoß von Stocker in der 12. Minute musste KSC-Keeper Sebastian Gessl das einzige Mal in 90 Minuten richtig hinlangen. Und bei einem Kopfball von Abdulai in der 43. Minute hatte der KSC nochmal Glück, dass ein Abwehrfuß die Kugel von der Linie fegte.

Vielleicht wäre das Pfullendorfer Spiel auch in die Gänge gekommen, hätte Schiri Marvin Maier in der 20. Minute den klaren Bodycheck von Aymar Ngueni gegen Luca Gruler als das gewertet, was er eindeutig war, nämlich elfmeterwürdig. Vielleicht aber auch nicht.

Den Rest der ersten Halbzeit dominierte jedenfalls der Tabellenvierte aus Karlsruhe, hatte eine ganze Reihe von Chancen zum 0:2 (28. Batke, 30. Mehlem, 32., Fahrenholz, 38. Kramer).

In der zweiten Halbzeit erledigte sich der SCP dann durch die beiden Platzverweise, die unstrittig waren, gewissermaßen selbst. Bereits eine Minute nach Springers unfreiwilligem Abgang besorgte Batke das 0:2, als er einen Abpraller von der Lattenunterkante per Kopf verwertete (57.).

Fußballerisches Format hatte auf Seiten der Gastgeber an diesem Nachmittag dann nur noch die Art und Weise, wie der in der 61. Minute eingewechselte Ex-Profi Alexander Schnetzler das auf acht Feldspieler zusammengeschrumpfte SCP-Häuflein aus der Innenverteidigung heraus so geschickt steuerte, dass es nur noch einmal, nämlich in der 90. Minute durch Reith, im Kasten von Maximilian Ritzler zum 0:3-Endstand einschlug.

Was allerdings auch daran lag, dass der arg ersatzgeschwächte Gast erstaunlich wenig Qualität im Überzahlspiel auf den Rasen brachte und bei zwei mal wieder zu naiv gespielten Pfullendorfer Kontern sogar nochmal Gefahr lief, den Anschlusstreffer zu kassieren. "Das war ausbaufähig", räumte Trainer Stefan Sartori ein.

Weiter geht die "Mission erster Heimsieg" für den SCP - dann ohne die gesperrten Springer und Abdulai - schon am Mittwochabend (19 Uhr) mit einem Nachholheimspiel gegen die Stuttgarter Kickers. Die "Mission Klassenerhalt" hat sich ja bereits erledigt.

Teams & Tore

SC Pfullendorf: Ritzler - Behr, Springer, Steinhauser, Stocker - Renger (79. Sandhas), Abdulai - Levet (79. Krenzler), Gruler, Scherer (61. Schnetzler) - Blaser

Karlsruher SC II: Gessl - Radau (46. Cisse), Kramer, Henk, Kleinert - Ngueni (46. Stamer), Traore, Mehlem, Fahrenholz (58. Lutz) - Batke, Krätschmer (66. Reith)

Tore: 0:1 Krätschmer (2.), 0:2 Batke (57.), 0:3 Reith (90.) - Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rot für Springer und Abdulai (50., 56., beide SCP) - Schiedsrichter: Maier (Offenburg) - Beste Spieler: Schnetzler (SCP) - Fahrenholz, Krätschmer (KSC II) - Zuschauer: 190

Aufrufe: 02.4.2016, 19:17 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Oliver KothmannAutor