"Das haben wir uns selbst zuzuschreiben"

Trotz klarer Überlegenheit und einem deutlichen Chancenplus kamen die Grönegauer daheim auf dem Carl-Starcke-Platz nicht über das Remis hinaus und verzweifelten dabei am Gästekeeper.

„Leider ist es wie so oft im Fußball: Wenn du die Tore vorne nicht machst, wirst du hinten bestraft“, lautete das Fazit von SCM-Trainer Roland Twyrdy, der personell einige Veränderungen vornahm. Jannik Reineke rückte für den verletzten Yannick Persson in die Innenverteidigung, Pascal Schweer übernahm die Rechtsverteidigerposition.

Routiniers helfen aus

Die reaktivierten Christian Mäscher und Christopher Leonhardt bildeten die Doppelspitze im Angriff und ersetzten Florian Maaske und Ali Ahmet. Außerdem fehlten Matthias Strehl, Konstantin Strohmeyer und Faton Maxharraj.

Trotz der personellen Umstellungen übernahm der SC Melle von Beginn an die Spielkontrolle. Gefährlich wurde es erstmals nach 13 Minuten, als Yakup Akbayram aus 16 Metern knapp am Tor vorbeischoss. Mäscher scheiterte wenig später an TSV-Keeper Thorben Engelbart (19.). Marten Niemeyer hatte eine gute Gelegenheit für die ansonsten harmlosen Gäste, sein Schuss ging knapp am Pfosten vorbei (27.).

Kurz vor der Pause überschlugen sich die Ereignisse. Nach einem Foul an Jonas Strehl setzte Akbayram den fälligen Freistoß unhaltbar zur Führung ins Tor (40.). Direkt nach Wiederanpfiff entschied Schiedsrichter Julian Meckfessel auf Elfmeter für den SCM. Akbayram trat an, Engelbart hatte nun aber keine Probleme mit dem schwach geschossenen Strafstoß (42.). Noch vor der Pause hätten die Grönegauer die Führung ausbauen können. Einen Traumpass von Burak Azattemür auf Akbayram legte dieser clever zurück, Mäscher verzog jedoch freistehend (44.). Der Torschütze hatte in der Nachspielzeit eine weitere Gelegenheit nach einer Flanke von Leonhardt, scheiterte aber erneut am TSV-Keeper (45.+1).

„Zur Halbzeit müssen wir mindestens 3:0 führen. Da hätten wir das Spiel schon vorentscheiden können“, analysierte Twyrdy.

Im zweiten Durchgang folgte die kalte Dusche für den SC Melle. Eine Hereingabe des TSV wurde nicht entscheidend geklärt. Die Bogenlampe landete bei Mohamed Alawie, der zum Ausgleich einschob (50.). Akbayram hätte die Gastgeber kurz darauf wieder in Führung schießen können, seinen Freistoß hielt erneut Engelbart (53.).

Anschließend blieb der SCM die bessere Mannschaft, ließ aber die Torgefahr vermissen. In der Schlussphase rückte Innenverteidiger Manuel Stegmann als taktische Variante in die Sturmspitze. Chancen zum Sieg waren da. Ein Freistoß von Akbayram wurde auf der Linie geklärt (83.), ehe der TSV eine Gelb-Rote Karte hinnehmen musste (85.). Reineke verpasste nach einer Ecke die Führung (90.+1), ein Kopfball von Schweer wurde ebenfalls von der Linie gekratzt (90.+2).

„Das haben wir uns selbst zuzuschreiben. Ich denke, in der zweiten Halbzeit haben wir kaum etwas zugelassen. Am Ende fehlten uns ein bisschen die Durchschlagskraft und die Ideen“, haderte Twyrdy mit dem Ergebnis, fand aber auch Positives: „Aus meiner Sicht haben wir ein ordentliches Spiel gemacht. Wir hatten Ruhe am Ball und die Spielkontrolle und haben uns die Torchancen so herausgespielt, wie wir uns das vorgestellt haben.“

Das Aufstiegsrennen bleibt durch das Unentschieden unverändert. Sowohl Spitzenreiter Delmenhorst (2:2 gegen Friesoythe) als auch Verfolger Lohne (1:1 in Holthausen/Biene) ließen Punkte liegen. Sechs Zähler beträgt der Rückstand des SCM auf Delmenhorst bei zwei Spielen in der Hinterhand. „Es ist ganz schön, dass wir keinen Boden verloren haben. Es bleibt nach wie vor spannend“, sagte Twyrdy nach dem Spiel.

Alle Ergebnisse, Tabellen, Liveticker und die Elf der Woche der Landesliga findet Ihr unter: https://www.fupa.net/liga/landesliga-weser-ems