SC Lüstringen: Neustart mit Konzept

„Wir wollen unsere erste Herrenmannschaft nach dem Abstieg in der letzten Saison wieder im Bezirk etablieren und streben mittelfristig eine Rückkehr in die Landesliga an“, so Wostbrock, der viele positive Erlebnisse aus der vergangenen Spielzeit mitnimmt: „Die Landesliga Weser-Ems war für uns etwas völlig Neues. Wir haben auswärts bei Kickers Emden in einem Stadion gespielt, welches Platz für 8.000 Zuschauer bietet und früher schon große Fußballspiele erlebt hat. Auch die Derbys gegen die Vereine aus dem Osnabrücker Umkreis waren Highlights, die wir nicht missen möchten.“

Nun also der Neustart in der Bezirksliga. Für Mannschaftsbetreuer Lulzim Lakna kein Rückschritt, sondern eine Chance: „Wir streben einen Neuanfang an. Hierfür haben wir die Mannschaft in der Sommerpause verjüngt, wir möchten in der neuen Spielzeit oben mitspielen, ohne dabei die Jungs unter Druck zu setzen. Wir wollen hier etwas entwickeln, wir wollen eine Mannschaft aufbauen, die mittel- bis langfristig sportlichen Erfolg haben wird.“ Die Personalpolitik bei den Schwarz-Gelben hält sich die Waage, zehn Abgängen stehen zehn Neuzugänge gegenüber. Genauso wichtig wie jeder einzelne Spieler ist laut Lakna der neue sportliche Leiter Alvaro Vicente, der neben dem Teammanagement auch als Co-Trainer der Lüstringer aktiv sein wird. Der 50-jährige kommt vom Bezirksliga-Konkurrenten VfR Voxtrup nach Lüstringen und wird Cheftrainer Oliver Villar (34) in seiner Arbeit unterstützen.

Damit sich der Erfolg auf mittelfristiger Basis auch einstellt, wird der Verein laut Wostbrock „in Zukunft wesentlich stärker auf die eigene Jugend setzen. Wir haben im Moment keine A-Jugend gemeldet, da wir die Jungs, die dort noch spielberechtigt wären, zum Teil schon mit in den Herrenbereich eingegliedert haben. Es ist unser Ziel, in fünf Jahren alle Junioren-Altersstufen mit Mannschaften unseres Vereins belegt haben.“ Ein wichtiger Impuls sei „der große Triumph der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Viele Kinder werden trotz der späten Anstoßzeiten Lust und Freude auf die Sportart Fußball bekommen haben, sie wollen ihren Idolen nacheifern. Dafür ist die Aufnahme in einen Verein optimal. Der Fußball erfordert teamorientiertes Denken und gegenseitigen Respekt, der Verein ist eine Art verlängerte Erziehung.“

Der erste Zuwachs am Königsfeld ist bereits jetzt deutlich zu vermerken. Dreißig Neuanmeldungen für den Bereich der Minikicker und F-Jugend sind in kurzer Zeit eingegangen, ein Ende der Fahnenstange ist noch nicht absehbar. „Im Jugendbereich ist unsere Leitlinie „Erlebnis vor Ergebnis“. Die Kinder sollen Spaß am Spiel haben und ihr Bestes geben, dann kommt der Rest von ganz allein.“ Eine Maxime, die der gesamten Fußballabteilung beim SCL zu Gute kommen wird, denn wie sagt es schon eine alte chinesische Weisheit: Die eine Generation baut die Straße, auf der die nächste fährt!