2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Kreisliga, wir kommen: Das Kirchdorfer Aufstiegsfoto 2017. F: Brumbauer
Kreisliga, wir kommen: Das Kirchdorfer Aufstiegsfoto 2017. F: Brumbauer

Genial angepeitscht! Kirchdorf erfüllt sich Kreisliga-Traum

Relegation zur Kreisliga Landshut - Finale: KSC setzt sich nach zwei Kontertoren glücklich gegen aktiveren SC Buch am Erlbach durch +++ SCB vergibt Elfmeter und scheitert trotz Chancenplus

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Der SC Kirchdorf steigt in die Kreisliga Landshut auf. Dank einer enorm lautstarken Fanunterstützung und zweier Kontertore in Halbzeit zwei entschied der KSC das Relegationsfinale vor 582 Zuschauern in Esssenbach sehr glücklich für sich. Der SC Buch am Erlbach scheiterte denkbar knapp am Kreisliga-Aufstieg, trotz großer Vorteile nach dem Seitenwechsel.

SC Kirchdorf – SC Buch am Erlbach 2:1 (0:0)Von verdient kann keine Rede sein, zumindest wenn man die 90 Minuten von Essenbach gesondert betrachtet. In den ersten 45 noch halbwegs ausgeglichenen Minuten hatten die Bucher etwas mehr Ballbesitz, etwas mehr Torgelegenheiten und standen vor allen Dingen in der eigenen Defensive bombensicher. Vor einer genial frenetischen Kulisse, die ihre Teams über die kompletten 90 Minuten lautstark anfeuerte, vergab der SCB bereits in der zweiten Spielminute die Riesenchance aufs 0:1. Flügelflitzer Dominik Niedermaier wurde im Vollsprint über rechts gestreckt, Christian Zattler schritt zur Tat, vergab jedoch den zu zentral abgefeuerten Elfmeterversuch. KSC-Schlussmann André Wachter parierte den wenig platzierten Versuch. Beide Teams zeigten eine sehr gefällige Spielanlage, Kirchdorf kam jedoch kaum offensiv zum Zug. Und vor dem Seitentausch hätte der SCE erneut den Führungstreffer vorlegen können. Nach einem langen Ball von rechts köpfte Martin Landersdorfer per Bogenlampe an die Lattenoberkante (43.). Der zweite Durchgang gehörte dann vollends den Gelb-Blauen aus Buch am Erlbach. Kirchdorf konnte sich phasenweise kaum aus dem eigenen Drittel befreien, ließ aber seinerseits keine Großchance aufs 0:1 zu. Und dann kam's wie's kommen musste. Buch rannte an, und Kirchdorf traf ins Schwarze. Erste KSC-Chance in Durchgang zwei, einmal passte die sonst total sattelfeste Defensive nicht richtig auf, stand zu wenig kompakt und ließ Sebastian Weber zentral durchstarten. Unter ohrenbetäubendem Lärm schob er den Ball am verdutzten Colin Poguntke vorbei (61.). Buch war nun erst recht angestachelt, wollte mit dem 1:1 zumindest für Schadensbegrenzung sorgen, Wachter fischte einen klasse Huber-Schuss aus dem Kreuzeck (69.). Doch Kirchdorf setzte in Minute 82 den nächsten Konter und traf nach Weber-Vorlage durch Tobias Fraunholz zum 2:0 ins lange Eck. Der SCB gab sich dennoch nicht auf, kam durch Michael Kuttenlochner zum schnellen Anschlusstreffer, Spielertrainer Felix Reischl hatte von der Grundlinie clever zurückgelegt. Und in der Vorschlussminute hatte Reischl selbst die letzte SCB-Chance, per Freistoß aus knapp 30 Metern, den er ganz knapp rechts am Tor vorbeisetzte. Und so blieb's beim 2:1-Sieg der Kirchdorfer, der nichts weniger als den Aufstieg in die Kreisliga bedeutet. Ganz bitter für den SC Buch am Erlbach: denn die an diesem Abend bessere Mannschaft hat dieses Relegationsfinale verloren, und bleibt auch 2017/18 in der Kreisklasse.
Schiedsrichter:
Golo Schricker (Hohenthann) - Zuschauer: 582 in EssenbachTore: 1:0 Sebastian Weber (61.), 2:0 Tobias Fraunholz (82.), 2:1 Michael Kuttenlochner (87.)
Besondere Vorkommnisse: Christian Zattler (SC Buch am Erlbach) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart André Wachter (2.).




Die Kreisliga Landshut 2017/18
(1) TV Schierling (Ab)
(2) SpVgg Niederaichbach
(3) SSV Pfeffenhausen
(4) SV Ettenkofen
(5) TSV Kirchberg
(6) TSV Ergoldsbach
(7) SV Oberglaim
(8) FC Bonbruck/Bodenkirchen
(9) FC Ergolding II
(10) FC Leibersdorf
(11) SV Ihrlerstein (Auf)
(12) SG Johannesbrunn-Binabiburg (Auf)
(13) FC Walkertshofen (Auf)
(14) SC Kirchdorf (Auf)





Vorschau: Ganz Kirchdorf steht hinter dem Team


Am heutigen Mittwochabend entscheidet sich, ob der SC Kirchdorf oder der SC Buch am Erlbach in der kommenden Saison in der Kreisliga Landshut kickt. Die große Bühne für das finale Kräftemessen der Vizemeister aus den Kreisklassen Kelheim und Landshut um den letzten freien Platz im Kreis-Oberhaus bietet der Sportplatz des SV Essenbach. Anpfiff ist um 18.30 Uhr.


Ein Favorit zeichnet sich nicht zwingend ab. Beide Teams meisterten ihre Pflichtaufgaben in der ersten Runde mit Mühen. Dabei warf Kirchdorf mit Kreisligist TSV Neustadt das vielleicht etwas größere Los mit 1:0 aus dem Rennen. Buch kegelte SSV Weng, den Kreisklassenvize aus der Staffel Laaber, mit 1:0 nach Verlängerung aus dem Weg. Den Siegtreffer erzielte Spielertrainer Felix Reischl. Der 28-Jährige sammelte bei der SpVgg Landshut bereits Landesligaerfahrung.


Der Traum ist noch nicht Realität

Beide Seiten liebäugelten nach ihren Erfolgen in der ersten Runde mit dem Aufstieg. Allerdings verlangt das Relegations-Szenario (siehe Info-Kasten) ein zweites, ein entscheidendes Spiel. „Leider wird diese Partie fällig“, merkt Markus Hagl, Vorsitzender des SC Kirchdorf, an. Die Relegation auf höheren Ebenen sei bescheiden verlaufen. „Das wirkt sich nicht nur auf uns aus. Auch die Relegation in die Kreisklasse geht in die Verlängerung.“ Dem Ganzen könne man lediglich in finanzieller Hinsicht etwas Positives abgewinnen. „Doch auf die paar Euros könnten wir gerne verzichten.“ Dennoch dürfen sich die Kicker vom SC Kichrdorf und SC Buch auf eine erneut große Kulisse vorbereiten.


Kampf der „Leidensgenossen“

750 Zuschauer verfolgten den Krimi des SC Buch in Landshut. 1000 Zuschauer säumten das Spielfeld im Abensberger Stadion beim 1:0 der Kirchdorfer gegen Neustadt. „Wer in Abensberg dabei war, der weiß, was unsere größte Stärke ist: die Zuschauer“, schwärmt Hagl vom durch die Fans verbreiteten Gänsehautfeeling. „Vom Warmmachen bis zum Schlusspfiff wurde gesungen, getrommelt und die Mannschaft gefeiert.“ Die großartige Stimmung sei ein Verdienst von zweiter Abteilungsleiter Markus Bindorfer und den Fans. „Auch wenn diese aus unterschieldichen Gründen wahrscheinlich nicht ganz so zahlreich wie in der ersten Runde dabei sein können, heißt es bei uns: Nicht nur eine Mannschaft, sondern ein Team zusammen mit der Reserve, ein Verein, ein Dorf kämpfen für den großen Traum Kreisliga.“ Die gemeinsame Abfahrt nach Essenbach ist gegen 17 Uhr am Sportplatz geplant. Ein Bus steht nicht zur Verfügung.

Die Chancen auf einen Sieg gegen den „Leidensgenossen“ Buch schätzt Hagl auf 50:50. „Den Gegner kennen wir natürlich nicht so gut wie den TSV Neustadt. Aber das dürfte relativ egal sein. Ich hoffe, dass es für uns gut ausgeht.“ Bis auf Franz Westermeier (Urlaub) stehen Trainer Markus Stuhlmüller alle Mann zur Verfügung. Kurzfristige Ausfälle könnten laut Hagl vom starken und ausgeglichen besetzten Kader abgefangen werden.

Aufrufe: 031.5.2017, 22:31 Uhr
S. Ziegert / A. RoloffAutor