2024-04-19T07:32:36.736Z

Allgemeines

SC Kapellen sorgt für Diskussionsstoff

Auch am Rande des Kellerduells mit Hönnepel/Niedermörmter ist die Trennung von Trainer Toni Molina ein Thema.

Es hätte so schön sein können. Noch in der 89. Minute war der SC Kapellen drauf und dran, sich nur drei Tage nach der Trennung von Trainer Toni Molina, der in der kommenden Saison den stark vom Abstieg bedrohten Oberligisten TSV Meerbusch übernimmt, mit einem Heimsieg über den SV Hönnepel/Niedermörmter drei überaus wertvolle Punkte im Abstiegskampf der Oberliga zu sichern.
Dann jedoch stürzte André Trienenjost die Hausherren mit seinem Tor zum 2:2-Ausgleich ins Tal der Tränen. Ein herber Schlag, der den erst im November als Nachfolger von Peter Kempermann zum Vorsitzenden gewählten Philip Breuer in seiner Einschätzung bestätigte: "Fußball ist ein dreckiges Geschäft!"

Und damit ließ es der neue SCK-Boss bewenden. Mit dem Verweis auf die am Freitag verschickte Presseerklärung, in der der Verein mitgeteilt hatte, dass das Arbeitsverhältnis mit Molina, der eine ihm vorgelegte Beschäftigung über die laufende Saison hinaus ausgeschlagen hatte, zum sofortigen Zeitpunkt im gegenseitigen Einvernehmen beendet sei, sagte er am Rande der Partie nur: "Ich will erstmal Gras über die Sache wachsen lassen. Bei uns muss wieder Ruhe einkehren." In den nächsten Tagen steht ihm allerdings ein unangenehmes Gespräch mit dem von seinem Posten als Obmann zurückgetretenen Paul Rösgen ins Haus. Dem hatte die Art und Weise der Entscheidungsfindung durch Philip Breuer gar nicht gefallen. "Ich hätte jede Entscheidung mitgetragen, aber so wie das jetzt gelaufen ist, damit habe ich ein Problem." Dass ihm nach 55 Jahren im Verein, davon 31 als Obmann, keine andere Wahl geblieben sei, mache ihn allerdings "tieftraurig".

Viel zur Entspannung der Lage hätte die Mannschaft auf dem Feld tun können, lag sie gegen die in diesem Jahr noch ungeschlagenen Gäste doch zweimal vorne: In der 20. Minute hatte der vom auf den Chefsessel zurückgekehrten Co-Trainer Wolfgang Brück nach Krankheit überraschend von Anfang an gebrachte Lennart Ingmann einen zu kurz abgewehrten Ball aus vollem Lauf mit Karacho ins Netz befördert, unmittelbar vor der Pause luchste er dem verdutzten Nedzad Dragovic kurz vor dem Strafraum das Leder ab und überwand SV-Keerper Martin Hauffe mit einem listigen Heber. "Zwei geschenkte Tore", wollte Trainer Georg Mewes, unter dessen Regie die Gäste nun seit sechs Partien ungeschlagen sind, indes unbedingt festgehalten wissen. Unmittelbar vor dem 2:1 hatte Frederik Leufgen, der sich sichtlich angeschlagen über den Kunstrasen schleppte, aus kurzer Entfernung nur die Latte getroffen.

Dass Hönnepel zweimal zum Ausgleich kam, war indes verdient. Beim 1:1 (28.) brachte ein weiter Einwurf von Lukas Weiß mit anschließender Kopfballverlängerung Dominik Borutzki in optimale Position. Fast genauso lief das in der 79. Minute ab: Diesmal fand Weiß mit seinem Einwurf den 2,04 Meter großen Daniel Boldt, der als Verteiler im Grunde genommen an jeder Angriffsaktion der Gäste beteiligt war. Nach dessen Kopfballvorlage ging der von Marcel Koch umgestoßene Niklas Klein-Welke zu Boden - mit dem fälligen Elfmeter scheiterte Trienenjost jedoch am großartig parierenden Keeper Christopher Möllering. Als dann auch noch Dragovic nach einem Disput mit Schiedsrichter Jan Oberdörster die Ampelkarte sah, schien das Match gelaufen. Doch weil Manou Ioannidis und Can Yücel ihre linke Abwehrseite nicht in den Griff bekamen, durfte Moritz Amler von dort Trienenjosts Treffer zum 2:2 vorbereiten.

Aufrufe: 026.3.2017, 21:04 Uhr
Neuß-Grevenbroicher Zeitung / Dirk SitterleAutor