2024-04-25T08:06:26.759Z

Interview
Nils Neumann (hinten) wurde vom Feldspieler zum Torhüter umfunktioniert. F: Stock
Nils Neumann (hinten) wurde vom Feldspieler zum Torhüter umfunktioniert. F: Stock

Torhüter-Rookie Neumann: " Auf's Feld gehe ich nicht mehr"

Die kuriose Story rundum den SC Inhauser Moos

Wird aus der Not eine Tugend? Der SC Inhauser Moos hat seit Rückrundenauftakt mit personellen Problem auf der der Torwartsituation zu kämpfen. Die komplette Rückserie hütete ein Feldspieler das Gehäuse. Mit neun Einsätzen zwischen den Pfosten übernahm Nils Neumann einen Großteil dieser Aufgabe. Und das, sehr erfolgreich. Im Interview spricht der Torhüter-Rookie über seine Erlebnisse zwischen den Pfosten und die aktuelle, prekäre Lage in der Tabelle.

Zur Winterpause stand der SC Inhauser Moos auf Tabellenplatz neun, nur einen Punkt vor den Abstiegsrängen. In der Rückrunde sieht das bis jetzt ganz anders aus. Ihr seid das zweitbeste Team der zweiten Saisonhälfte und habt mit dem Sieg am vergangenen Wochenende den Klassenerhalt gesichert. Wie kommt’s?

Wir brauchen anscheinend diese Drucksituationen. Schon in der letzten Saison war es ja eine ähnliche. Aber die Grundlage war in der Rückrunde sicherlich, dass der neue Trainer wusste, an welchen Schrauben er drehen muss. Mit Stefan Drengler und Patrick Dietl haben wir zwei wichtige Leitfiguren auf der Sechs, die für Kampf, Leidenschaft und Ehrgeiz stehen. Wenn du dann in Garching spielst und dort drei Regionalliga-Spieler auflaufen und nach 20 Minuten das Meckern anfangen, weil ihn die Gangart zu hart ist, dann pusht dich das selbst enorm und du willst am Ende einfach wieder mit den Jungs den nächsten Sieg in der Kabine genießen. Zudem hatten wir in gewissen Momenten natürlich auch das Glück auf unserer Seite.

Das kuriose an eurer Situation ist, dass in der Rückrunde ausschließlich Feldspieler im Tor standen. Unter anderem du. Wie kam es, dass euch die Torhüter ausgegangen sind?

Was unsere Keeper betrifft. Florian Lutz hatte sich bereits in der Hinrunde verletzt, Matze Müller durfte wegen seinem Knie nicht in der Halle spielen. Aus diesem Grund habe ich mich dann bei den Dachauer Hallenmasters erstmals ins Tor gestellt. Am Ende wurde aus dem Spaß Ernst und ich war nach einigen positiven Auftritten in der Winter-Vorbereitung auch zum Punktspielstart gegen Niederroth im Tor. Witzig war es bisher schon immer vor dem Spiel, weil ich die Jungs vom Gegner ja zum Großteil kenne. Aber bis auf den Ausrutscher in Untermenzing, lief es trotz der Umstellung sehr gut.

Wieso wurden gerade du und Mario Bauer ausgewählt? Hast du in der Jugend bereits als Torwart gespielt?

Ich selbst war in der Jugend nicht im Tor. Warum Mario Bauer in den zwei Spielen ins Tor ging, in denen ich verhindert war, weiß ich nicht.

Geht es nächste Saison wieder zurück ins Feld oder hast du Gefallen am Tor gefunden?

Es macht mir schon großen Spaß. Aufs Feld geht es definitiv nicht mehr. Durch meine Selbständigkeit konnte ich mir das als Keeper relativ gut einteilen und es gab keine Probleme, wenn ich oftmals erst um 20 Uhr kam. Als Spieler geht das nicht. Wenn du da immer nur zum Abschlussspiel oder Torschuss kommst, zeigen dir die Mitspieler irgendwann den Vogel. Aber ich bin entspannt. Wenn wir am Ende die Klasse halten, bin ich überglücklich und die Mission ist erfüllt.

Aufrufe: 016.5.2017, 14:29 Uhr
Fussball Vorort - Felix DurachAutor