SC Holzhausen schlägt SC Reute im ersten Derby 2:0

Es war ein Derby der etwas anderen Art. Zum ersten mal in der 87-jährigen Vereinsgeschichte traf der SC Holzhausen nach dem Aufstieg in die Kreisliga A auf den Sportclub aus dem nur 2 Kilometer entfernte Reute in einem Pflichtspiel. Zuvor waren die Gäste stets über dem SCH in der Ligenhierachie positioniert gewesen. Dementsprechend groß war in Holzhausen die Vorfreude.

Rund 200 Fans pilgerten ins Neufeldstadion um nach vier Minuten das 1:0 der Hausherren zu bejubeln. Nach einem Eckball von der linken Seite stieg Danny Günther im Strafraum am höchsten und wuchtete den Ball zur Holzhausener Führung über die Linie. Und auch das 2:0 fiel nach einer Standardsituation, als Danny Günther in der 43. Minute nach einer Freistoßflanke per Kopf sein zweites Tor am Tag erzielte. „Wir haben die Tore heute zu zwei idealen Zeitpunkten erzielt“, wußte auch Holzhausen-Coach Markus Schlegel und ergänzte: „Unsere einstudierten Standards haben den Unterschied gemacht.“ Dem war nichts hinzuzufügen, waren doch Strafraumaktionen beider Mannschaften in der ersten Halbzeit eine Rarität. Reute Trainer Mohamed Omeirat sagte: „Wir haben bis zum gegnerischen Strafraum gut gespielt, konnten aber kaum Torgefahr generieren.“

Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste etwas besser ins Spiel, konnten aber Holzhausen nicht vor größere Probleme stellen. Im Vergleich zum ersten Durchgang änderte sich wenig. Beide waren stets bemüht, der letzte, entscheidende Pass kam allerdings so gut wie nie an. Auch emotional bot das Lokalduell kaum Höhepunkte. „Es war ein Derby ohne Derbycharakter“ stellte Schlegel fest, und das obwohl vier Holzhausener Spieler, unter anderem auch Co-Trainer Mario Leber, auf eine Reuter Vergangenheit zurückblicken. Auch auf den Rängen nahm man das Geschehen mit einer erstaunlichen Gelassenheit an, wohl geschuldet der Tatsache, dass es zwischen den Vereinen keine über die Jahre gewachsene Rivalität gibt.

Den letzten Höhepunkt setzte der Reuter Verteidiger Nicolai Borst nach 87 Minuten, als er nach einem schweren Ballverlust sehr zum Missfallen seines Trainer durch grobes Foulspiel mit Rot vom Platz geschickt wurde. „Die rote Karte und auch die zwei Standardgegentore waren sehr ärgerlich. Wir wussten um ihre Stärke bei ruhenden Bällen, haben aber zu schläfrig verteidigt“, so Omeirat. Für den SC Reute ist es bereits die vierte Saisonniederlage, wohingegen der Aufsteiger den vierten Sieg feierte. „Für uns ist das ein super Start. Den hat niemand so erwartet“, reflektierte Schlegel. „Ich sehe die Liga als sehr ausgeglichen, da sind Einschätzungen sehr schwer.“ Wie unberechenbar die Liga ist, zeigt sich auch an der Meisterprognose von Schlegel. Für den Trainer war vor der Saison, wie für einige andere auch, der aktuell punktlose Letzte SV Mundingen Favorit.