Reusrath III: Stein tritt als Kapitän zurück

"Das ist unfair gegenüber der Mannschaft"

"Es gibt viele Gründe warum ich mich entschlossen habe als Kapitän zurückzutreten", erklärt Markus Stein. Ausschlaggebend sei vor allem, dass Stein berufsbedingt immer weniger Zeit habe. Er absolviert momentan die Meisterschule, die zwei Mal wöchentlich seine Anwesenheit erfordert. Stein versucht zwar so oft wie möglich zu Training und Spielen zu kommen - "das klappt aber leider nicht immer. In dieser Saison habe ich erst drei Spiele absolviert", sagt der 29-Jährige. Die zahreichen Verletzungen, die ihn immer wieder zurückwarfen, lässt Stein nicht als Ausrede gelten: "Ich finde es unfair gegenüber der Mannschaft, dass ich so unregelmäßig da bin. Für mich sollte ein Kapitän immer vor Ort sein und spielen und die rechte Hand des Trainers sein. Einfach ein Vorbild. Das kann ich leider nicht, da mir die Zeit fehlt."

Es stehen oft die Falschen auf dem Platz

Markus Stein ist Kapitän der Dritten von Reusrath seitdem es die Mannschaft überhaupt gibt. Ein weiterer Grund für seinen Rücktritt ist, dass von der ursprünglichen Mannschaft nicht mehr viele Mitspieler übrig geblieben sind. "Leider sind nur noch wenige Spieler da, die diese Mannschaft zudem gemacht haben, was sie ist", sagt Stein. Im momentanen Team gebe es einige Spieler, die - wie auch Stein selbst - wochenlang nicht zum Training kommen und trotzdem spielen. Das ärgert Stein: "Meiner Meinung nach sollten die Jungs mit der größten Trainingsbeteiligung spielen und nicht die, die ständig nicht da sind."

"Die Ziele des Trainers sind nicht meine"

Ein weiterer Kritikpunkt, den der 29-Jährige äußert, sind die Ambitionen des Trainers. Momentan ist Reusrath als Aufsteiger Neunter in der Kreisliga B - eine solide Leistung. Doch Coach Natale Quaranta scheint das nicht zu reichen, wie Stein sagt: "Die Ziele des Trainers sind nicht meine. Wir sind eine gute bis mittelmäßige Kreisliga B Mannschaft - so sehe ich das. Für einen Aufstieg in die Kreisliga A ist das viel zu wenig. Doch da möchte der Trainer hin."

Stein bleibt Reusrather

Trotz dieses selbstgewählten Endes, blickt Stein gerne auf seine mitunter erfolgreiche und vor allem erfüllende Zeit als Anführer des Teams zurück: "Wir sind in den sieben Jahren zwei Mal aufgestiegen und wir spielen auch jetzt eine tolle Saison." Deshalb wird Stein das Team auch nicht komplett verlassen, sondern "nur" die Binde weiterreichen. Insofern es die Zeit zulässt, trainiert und spielt er weiter für die dritte Mannschaft. Für seine Zeit außerhalb des Fußballplatzes nimmt sich der Reusrather vor, die Meisterschule erfolgreich zu beenden. Stein: "Dann habe ich auch wieder mehr Freizeit."